Jugendschutz: Verbraucherzentrale fordert strengere Regeln für Plattformen

Die EU-Kommission hat neue Leitlinien zum Schutz von Minderjährigen auf Online-Plattformen vorgelegt, doch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sieht diese als nicht weitreichend genug an. Der Digital Services Act soll zwar grundsätzlich für mehr Sicherheit im Netz sorgen, aber die vorgeschlagenen Maßnahmen greifen nach Ansicht der Verbraucherschützer zu kurz.

Die reine Altersverifikation schaffe noch keine sichere Umgebung für Kinder. Vielmehr müssen die Plattformen von Grund auf anders gestaltet werden. Das bedeutet konkret: Schluss mit endlosem Scrollen, automatischer Wiedergabe und ständigen Push-Benachrichtigungen. Diese Features sind bewusst so designt, dass sie süchtig machen – und genau das muss aufhören, so Ramona Pop.

Besonders interessant ist der Aspekt der Privatsphäre-Einstellungen. Der vzbv fordert, dass alle Accounts standardmäßig auf „privat“ gestellt sein müssen. Das klingt nach einer Selbstverständlichkeit, ist es aber leider nicht. Auch die Empfehlungssysteme, die auf „Engagement“ basieren, sollen deaktiviert werden. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, Nutzer möglichst lange auf der Plattform zu halten – oft mit problematischen Inhalten.

Die Altersverifikation, die bisher als Hauptschutzmaßnahme gilt, wird vom vzbv kritisch gesehen. Sie kann nicht nur leicht umgangen werden, sondern birgt auch Datenschutzrisiken.  Wer sich den Digital Services Act genauer anschaut, findet in Artikel 28 die Verpflichtung für Plattformen, Minderjährige vor Risiken wie Cybergrooming, Abhängigkeit und verstörenden Inhalten zu schützen. Die Frage ist nur: Wie verbindlich sind diese Vorgaben wirklich? Die neuen EU-Leitlinien sollen das konkretisieren, aber ob sie stark genug sind, um die kommerziellen Interessen der Plattformbetreiber in die Schranken zu weisen, bleibt abzuwarten.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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11 Kommentare

  1. Die angesprochenen Punkte sind die Standbeine diverser Plattformen.
    Ich bezweifle das diese ihr Geschäftsmodell zugunsten des Jugendschutzes freiwillig ändern.
    Da kommen wohl eher Klagen auf die Gerichte zu, Mobilisierung der eigenen User etc. etc..
    Gerade die großen Plattformen werden sich nicht freiwillig die Cashcow zerschiessen lassen.
    Das wird noch interessant werden.

  2. Wir brauchen dringend mehr Bürokratie!

  3. Wer hat die eigentlich gewählt, dass die für alle sprechen?

    • https://www.vzbv.de/ueber-uns/organisation/mitglieder
      16 Verbraucherzentralen und diverse Verbände und Fördermitglieder. Die werden mit großer Wahrscheinlichkeit gemäß ihres Vereinszwecks handeln, andernfalls würden ihnen ihre Mitglieder aufs Dach schreiben. Und dass die für alle sprechen, steht quasi im Vereinszweck.

      > Der Verein verfolgt den Zweck, (…), Verbraucherinteressen wahrzunehmen, den Verbraucherschutz zu fördern, die Stellung des Verbrauchers in
      der sozialen Marktwirtschaft zu stärken und zur Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.

      • Eben. “Ihre Mitglieder“. Als ADAC-Mitglied fordere ich, dass endlich die Radwege weggemacht werden. Entspricht dem Vereinszweck.

        • Ohne Radwege werden aber mehr Radfahrer die Straße nutzen müssen.

          https://www.adac.de/services/pannenhilfe/fahrradpannenhilfe/

          Auch könntest du ein Fahrrad Abo über deine Mitgliedschaft abschließen.

          Deine Forderung ist somit nicht ganz passend

        • UserNo0815 says:

          Du magst also Radfahrer auf der Strasse, statt im Idealfall abgetrennt und die Strasse frei für die Autos? Warum?
          Ich bevorzuge klare Trennung, so dass alle Beteiligten Störungsfrei fahren können. Wäre deutlich entspannter.

          • Ich mag, dass wir zurück zur Auto-Gesellschaft kommen und gar keine Radfahrer haben. Aber ja, wenn ich uum radfahren gezwungen bin, dann will ich lieber bei den Autos mitschwinmen, ohne separate Struktur.

    • Die beziehen ihre Legitimation daraus, dass sie mit unseren Steuergeldern finanziert werden. Für individuelle Beratungen halten sie dann auch noch die Hand auf. Nicht zu vergessen, die Mitgliedsbeiträge. Einen Verwendungsnachweis der Mittel habe ich nicht finden können.

  4. Dann bekommen halt Deutsche Steam Kunden den Chinesischen Clienten – Wunderbar /s

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