Josef Prusa stellt offizielle Lösungen für bekannte Druckprobleme vor

Vor geraumer Zeit berichteten wir bereits, dass sich das Team von Prusa Research mit dem weit verbreiteten Problem der immer wieder auftretenden VFAs (Vertical Fine Artifacts) bei Druckmodellen auseinandersetzt und an Lösungen forscht. Nun kündigt Josef Prusa eine Kombination aus neuen Software-Funktionen im PrusaSlicer, verbesserten Druckprofilen und einer neuen Methode zur Riemenspannung an, um zukünftige Probleme im Druckbild wie VFAs, uneinheitlichen Glanz und Ringing (Ghosting) zu beheben.
Diese Lösungen sind dann aber nicht nur für Prusa-Drucker, sondern können die Druckqualität bei fast jedem 3D-Drucker auf dem Markt verbessern, so Josef weiter. Hierzu wird dann auch EasyPrint um entsprechende Modelle erweitert (Screenshot oben). Zwei Hauptfunktionen werden in der Beta-Version des PrusaSlicer eingeführt:
- „Consistent Surface“ (Gleichmäßige Oberfläche): Diese neue, intelligentere Kühlstrategie behebt das Problem von unschönen matten und glänzenden Streifen auf Ausdrucken. Bisher verlangsamte der Drucker bei kleinen Schichten den gesamten Druckvorgang, was die Oberflächenoptik veränderte. Die neue Methode verlangsamt zuerst unsichtbare Teile wie das Infill (Füllung) und hält die Geschwindigkeit der äußeren Perimeterschleife konstant. Das Ergebnis ist eine optisch einheitlichere Oberfläche, besonders bei glänzenden Materialien wie PETG.
- Reduziertes „Ringing“ (Ghosting): Um die als „Ringing“ oder „Ghosting“ bekannten Oberflächenartefakte an Ecken zu minimieren, führt PrusaSlicer eine gezielte Anpassung ein. Für die extrem kurzen, schnellen Bewegungen zwischen den Außenwänden (external perimeters) wird automatisch eine sanftere, niedrigere Beschleunigung verwendet. Dies dämpft die Vibrationen, die diese Artefakte verursachen, ohne die gesamte Druckzeit wesentlich zu beeinflussen.

Am PETG gut zu sehen: Dank „Consistent Surface“-Option sehen die Druckergebnisse direkt besser aus
Eine Hauptursache für VFAs, besonders beim CORE One, wurde die falsche Riemenspannung identifiziert. Auch hier wird es nun Abhilfe geben:
- Tuning per App: Es wird eine überarbeitete Anleitung und ein verbesserter „Tuner“ in der Prusa App vorgestellt. Nutzer können mit ihrem Smartphone die Frequenz der gezupften Riemen messen und so die optimale Spannung einstellen.
- Zukünftiges Firmware-Update: Prusa kündigt an, dass eine zukünftige Firmware-Version diese Messung mittels eines Stroboskop-Effekts durch die eingebauten LEDs des Druckers ermöglichen wird, sodass keine externe App mehr nötig ist.

Für den CORE One werden außerdem neue Druckprofile eingeführt, um Nutzern eine bessere Balance zwischen Geschwindigkeit, Optik und Stabilität zu bieten:
- das „BALANCED“-Profil: Dieses neue Profil soll der neue Standard werden, da es hohe Geschwindigkeit mit exzellenter Oberflächenqualität und guter mechanischer Stabilität kombinieren soll.
Die Profile sollen aber allgemein deutlich klarer definiert sein:
- SPEED: Sehr schnell, tolle Oberfläche, durchschnittliche Haltbarkeit.
- BALANCED (Neu): Schnell, tolle Oberfläche, gute Haltbarkeit.
- STRUCTURAL: Schnell, akzeptable Oberfläche, exzellente Haltbarkeit (kann weiterhin VFAs aufweisen, da hier die mechanische Festigkeit Priorität hat).
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