Jellyfin Server 10.10.0 veröffentlicht

In der Vergangenheit haben wir häufig über Mediacenter und spezielle Abspielsoftware berichtet, darunter Kodi, Plex und Emby, mit denen unsere Leser sicherlich vertraut sind. Aktuell möchte ich auf ein Update für Jellyfin hinweisen, eine Open-Source-Software, die auf zahlreichen Plattformen einsetzbar ist. Jellyfin ähnelt in gewisser Weise Plex und dient als Server-Software, mit der man Inhalte streamen kann. Die Software ist seit 2018 verfügbar und wurde als Reaktion auf die Einstellung des Open-Source-Projektes von Emby entwickelt.

Jedenfalls ist Version 10.10.0 erschienen. Diese Hauptversion bringt mehrere neue Funktionen, Verbesserungen und Fehlerbehebungen mit. Das Changelog ist extrem lang, hat aber einige große Punkte. Die meisten Clients sollten weiterhin ohne Probleme oder erzwungene Updates funktionieren. Die einzige Ausnahme ist Jellyfin4Kodi, das derzeit Probleme hat, obwohl hoffentlich bald eine Lösung in Sicht ist.

Man hat auch die Unterstützung für die Hardware-Transkodierung des Raspberry Pi V4L2 eingestellt und plant, die Unterstützung für 32-Bit-ARM (d.h. armv7 oder armhf) im Allgemeinen für Version 10.10.0 und höher abzulehnen, mit dem Ziel, die Unterstützung für 32-Bit-ARM in Version 10.11.0 zu entfernen. Ältere, langsame ARM-Systeme waren laut der Entwickler immer knifflige Plattformen: Sie sind beliebt, aber extrem leistungsschwach, was vielen Nutzer große Probleme bereitet hat.

Der Jellyfin-Server unterstützt jetzt die Verwaltung von Mediensegmenten. Das bedeutet, dass das System zusätzliche Informationen für bestimmte Zeitspannen eines Videos speichert, die von Clients genutzt werden können, um zusätzliche Aktionen bereitzustellen. Zum Beispiel kann ein Client, wenn es ein Mediensegment vom Typ „Intro“ gibt, eine Schaltfläche anzeigen, um dieses spezielle Segment zu überspringen. Für Version 10.10 bietet man nur die allgemeine Struktur zur Speicherung dieser Mediensegmente an, und Nutzer benötigen weiterhin ein Plugin, um sie zu erstellen. Die Macher von Jellyfin haben ein Plugin entwickelt, das dies basierend auf den Kapitelnamen eines Films oder einer Episode tut, das Nutzer im Plugin-Katalog finden können. Die Weboberfläche unterstützt das Überspringen von Segmenten vollständig; die Unterstützung anderer Clients steht noch aus.

Ebenso gibt es Verbesserungen beim Transcoding und der Wiedergabe, einschließlich Unterstützung für Software-Tonemapping von HDR10, HLG und DoVi, vorläufige Unterstützung für DoVi Profil 10, Unterstützung für Dolby AC-4 Audio, weitere Stereo-Downmixing-Algorithmen, QSV-Geräteauswahl und mehr. FFmpeg basiert jetzt auch auf der aktuellen FFmpeg 7.0-Version für zusätzliche Funktionen und Verbesserungen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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21 Kommentare

  1. Bedeutet dies, dass ich endlich mit dem offiziellen Client über Android TV Intros überspringen kann?

  2. Ich bin zwar Plex-Nutzer, schaue mir aber immer wieder Jellyfin an, da ich schon gerne irgendwann in Zukunft mal wechseln möchte.
    Ich bin aber auch immer wieder überrascht, dass Jellyfin in verschiedenen Foren empfohlen wird, insbesondere als Alternative zu Plex. Als Player ist JF denke ich sehr weit fortgeschritten, aber optisch weiterhin sehr altbacken und einfach noch nicht bereit für die Breite Masse. Es wirkt im Großen und Ganzen noch nicht fertig.
    Mir ist klar, dass das Entwicklerteam sehr klein ist, aber um durchstarten zu können, sollte sich meiner Meinung nach ein Entwicklungszyklus erstmal voll auf das Design konzentrieren, was nun mal erst die Breite Masse anzieht.

    • Also Jellyfin sieht bei mir Dank des Skinmanagers und dem Ultrachromic Theme absolut top aus. Generell ist Jellyfin sehr anpassbar, was das Design angeht.

      • Oh, mir war bisher nicht bewusst, dass es einen Skinmanager für Jellyfin gibt. Das werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen!

      • c0denascher says:

        Überträgt sich aber doch mit Sicherheit nicht auf die Apps oder?
        Aus dem Bekanntenkreis kenne ich niemanden, der seine Medien am PC oder generell im Browser konsumiert, geschweige denn einen HTPC einsetzt.
        Da werden günstige FireTVs, Apple TVs oder die Apps des TV direkt genutzt.

      • c0denascher says:

        Hätte genauer schauen sollen. Das soll sich wohl auch auf die offiziellen Apps auswirken.

    • Jellyfin ist *nicht* besser als Plex. Viele sind nur unzufrieden mit der Entwicklung von Plex in den letzten Jahren (Starker Fokus auf Integration von irgendwelchen Abo-Diensten und wenig Liebe für die lokale Mediensammlung). Daher wird Plex vermehrt als „schlecht“ dargestellt und es wird suggeriert, dass man wechseln „müsste“. Ich hatte mir auch Mal nur aus Interesse Jellyfin angeguckt, aber es kann nichts besser als Plex – gerade wenn man sowieso einen Plex Pass lifetime hat. Bei Jellyfin wird eben oft „Open Source“ gelobt, wobei ich es gar nicht schlecht finde, dass die Entwickler bei Plex auch bezahlt werden. Ich will damit nicht sagen, dass Jellyfin schlecht ist, aber besser ist es eben auch nicht. Ich bin jedenfalls bei Plex geblieben, weil ich eigentlich keinen Grund zum wechseln habe.

      • Entwickler bezahlen finde ich gut, Abos finde ich doof. Für jedes Major Update was zu bezahlen, damit kann ich leben. Für Plex zu spät, mit der Einführung von Abos haben sie mich an Jellyfin verloren. Abos sind eine Seuche, überall bestätigt sich mein Bild, einmal bequem ins Abo Bett gelegt, nehmen die Bemühungen für Innovation massiv ab. Geld fließt ja, warum anstrengen.
        Für Jelyfin gibts Player für alle Plattformen. Wozu also Plex…

        • Naja. Lifetime gibt es als Einmalzahlung. Damit sind alle Major-Release (welche es nicht gibt) abgedeckt. Und Plex hat einfach das bessere App Ökosystem. Damit meine ich vor allem 3rd Party Tools die die Plex Api nutzen um gewissen Aufgaben zu machen. Da gibt es bei Jelly meist nur einen rudimentär geführten Fork.

    • Das ist dann wieder das Thema Geschmacksache.
      Persönlich ist mir JF lieber als Plex, da aufgeräumter und simpler in den Strukturen, bzw passt sich den von mir gewünschten Strukturen an.

      .. und alle meine Daten liegen bei mir und verlassen mein Netzwerk nicht nicht ungefragt.

    • Gibt doch 3rd Party Player. Infuse zum Beispiel (iOS, tvOS, macOS). Sollte sowas bestimmt auch für Android geben?

      Open Source heißt eben oft, dass man Prioritäten setzen muss. Leider wird da immer wieder die UX vernachlässigt.

  3. Ike Broflovski says:

    Dass 32 Bit-Systeme auf dem Abstellgleis stehen, sollte jedem klar sein, dieses ist nicht seit gestern so, sondern schon seit endlichen Jahren. Die wenigen Ausnahmen aufgrund veralteter Software kann man ruhig vernachlässigen. Es ist richtig, dass man sich vom alten Ballast befreit, erst recht, wenn es damit immer Probleme gab. Dass für Jellyfin als Mediaserver immer eine bestimmte Leistung benötigt wurde, sollte auch jedem klar sein, anders würde es ja keinen Spaß machen, durch die Menüs zu zappen. Nicht alles was technisch möglich ist, ist danach auch wirklich praktikabel.

  4. Der Admiral says:

    Ich hab erst letzte Woche ein Dritthersteller Plugin fürs Überspringen in Jellyfin installiert und jetzt kann es das selbst nach dem Update?

  5. Icch hab das Teil bis heute nicht auf einem DS220+ zum laufen bekommen um dann auf den clients entsprechend zuzugreifen. Da ist Plex tatsächlich leichter in der Einrichtung. Irgendwie heißt es immer nur man muss so nen Docker nutzen, was das aber ist und wie man das macht für Laien, wird nirgends beschrieben

    • Ike Broflovski says:

      Docker ist nicht wirklich ein großes Problem.
      Jellyfin bietet eine sehr gute Anleitung für Docker und DiskStation > https://jellyfin.org/docs/general/installation/synology/

      Ich persönlich nutze lieber docker-compose, die du einfach im Container-Manager auswählen musst (Projekt). Danach muss man nur noch den Stack/Projekt starten und fertig. Jede Änderung in der compose-Datei wird in dieser gespeichert und ist bei der Neuinstallation auf dem gleichen Stand wie die letzte Installation. Die Daten (Container) liegen in /docker und lassen sich sehr gut mit Hyperbackup sichern.

      Zzgl. kann es notwendig sein, die Synology- und/oder Routerfirewall anzupassen oder besser alles über den Reverse Proxy laufen zu lassen.

      Beides ist kein Hexenwerk.

    • Du meinst nit Laien, sondern Menschen dioe keine Lsut haben sich damit zu beschäftigen und lieber vorgefertige One-Klick-Lösungen nehmen.

      Denn gerade zu Docker und Synology gibt es im Netz ein haufen Erklärungen und Anleitungen´. Sogar von Synology selbst. Selbst Schritt für Schritt-Anleitungen gibt es im Netz für Jellyfin aud einer Synology. 😉

      Eine ist z.B. in der Dokumentation von Jellyfin.

      https://jellyfin.org/docs/general/installation/synology/

  6. Ich habe viele Jahre Kodi mit zentraler Datenbank benutzt, beim Wechsel von der Shield auf ein Apple TV vor ein paar Monaten musste Ersatz her. Mit Plex bin ich nie warm geworden, deshalb habe ich Jellyfin probiert unter Proxmox ausprobiert. Bin dabei auf ein Berechtigungsproblem gestoßen, das ich ums Verrecken nicht behoben bekommen habe, leider. Habe dann Infuse eine Chance gegeben. Ganz ehrlich hätte ich nie gedacht, dass ich das tun würde, aber Infuse gefällt mir so gut, dass ich da für das Jahresabo bezahle.

    • Bei mir war es ähnlich. Infuse ist so gelungen dass ich hier auch auf das Jahresabo gegangen bin. Bin überaus zufrieden mit Infuse und kann es nur empfehlen!

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