Jabra Speak2 55: Der kleine neue Konferenzlautsprecher im Test

Der eine oder andere unter euch ist sicher ab und zu oder sogar dauerhaft im Homeoffice unterwegs und hat somit keinen Zugriff auf physische Meetingräume mit entsprechender Technik für freies Sprechen. Zu Hause wird oft auf das Headset zurückgegriffen. Ich habe mittlerweile aber das freie Sprechen für mich entdeckt und nutze eine Kombination aus dem Mikrofon der Insta360 Link und dem Lautsprecher meines MacBook Pro. Konferenzlautsprecher sind aber auch im Kommen, ich hatte seinerzeit bereits den Jabra Speak 750 getestet oder auch ein Pendant von EPOS.

Vor kurzem hat Jabra neue Lautsprecher vorgestellt, nämlich die Jabra Speak2 75 und 55. Zu letzterem möchte ich euch gern ein paar Zeilen dalassen. Das Paket enthält wie üblich den Lautsprecher selbst, der in einer wirklich schönen Filztasche mit Gummi verpackt ist und etwas Papier, auf dem die Garantiebestimmungen etc. abgedruckt sind.

Der Speak2 55 ist der Kleinere im Bunde und dennoch ordentlich ausgestattet. Der 50 Millimeter große Treiber wird durch ein Gewebe geschützt und strahlt nach oben. Er wird von einem LED-Ring umgeben, der die verschiedenen Status des Pucks anzeigt. So wird er vollständiger oder unvollständiger, wenn man lauter oder leiser macht, lila, wenn man Aktionen in Teams unternimmt, grün beim Annehmen und so weiter.

Rings um Lautsprecher und LED-Ring befinden sich die Bedienelemente und die Mikrofone. Insgesamt vier geräuschunterdrückende Beamforming-Mikrofone verbaut man hier. Zur Bedienung stehen euch Tasten für An/Aus, Annehmen, Auflagen, Bluetooth, Lauter, Leiser und Mute zur Verfügung. Die Touch-Tasten reagieren angenehm flott und auch beim ersten Versuch.

Jabra stattet den Lautsprecher auch mit erweitertem Vollduplex-Audio aus, das heißt, dass zwischendurch gesprochene Worte einen anderen Teilnehmer nicht unterbrechen. Es können also alle gleichzeitig sprechen und zuhören.

Dreht man das gute Stück um, kommt ein um den Puck gewickeltes USB-C-Kabel zum Vorschein, das einen am Kabel befestigten USB-A-Adapter besitzt. Das Kabel ist ausreichend lang und dient logischerweise dazu, den Jabra Speak2 55 mit dem Laptop / PC zu verbinden. Einen Ständer zum Ausklappen gibt es nicht und der Lautsprecher kann auch nicht mit demselben Modell zu einem Stereopaar gekoppelt werden. Das fand ich beim Speak 750 ziemlich gut.

Die Einrichtung des Lautsprechers geht dabei einfach von der Hand. Verkabelt ihr das Gerät mit eurem Laptop, wird der Lautsprecher zügig erkannt. Aber auch die Bluetooth-5.1-Verbindung ist eine Option. Ein Adapter liegt hier übrigens nicht bei. Insgesamt können 8 Geräte verbunden werden, zwei Verbindungen werden dabei gleichzeitig betrieben, sodass nahtlos beispielsweise zwischen Laptop und Telefon umgeschaltet werden kann.

Zur Steuerung und dem Firmware-Update installiert ihr am besten Jabra Direct. Ist aus meiner Sicht kein Muss, aber es stehen euch ein paar Optionen zur Verfügung wie die Auswahl des Standard-Softphones und mehr.

In der Benutzung macht der Lautsprecher eine gute Figur. Die Ausgabe der Stimmen eurer Gesprächsteilnehmer ist klar und deutlich. Es gibt keine Fehler in der Wiedergabe, ein Rauschen oder Ähnliches. Auch in puncto Lautstärke ist das ziemlich ordentlich. Ein 25 Quadratmeter großer Raum kann problemlos beschallt werden. Natürlich ist man nicht auf dem Niveau eines Pendants mit mehr Volumen, aber das ist schon gut.

An den Mikrofonen kann ich ebenfalls nichts aussetzen. Jabra hat bei den Headsets manchmal ein paar Kandidaten dabei, die in der Vergangenheit nicht die beste, aber auch keine schlechte Performance bei den Mikros hinlegten. Auch wenn man weiter weg steht, können die Gesprächsteilnehmer immer noch sauber eure Stimme wahrnehmen. Dabei werden Hintergrundgeräusche auch gut aus der Aufnahme gefiltert. Ich habe zum Test mal den 3D-Drucker laufen lassen, mein Gegenüber hat diesen gar nicht gehört und der ist nun wirklich alles andere als leise.

Ihr könnt den Lautsprecher auch ohne Probleme als Bluetooth-Lautsprecher einsetzen. Er ist wenig basslastig unterwegs und hat insgesamt ein ausgeglichenes Klangbild. Der Lautsprecher hat nicht die Wucht eines Großen und ist auch etwas unter dem Niveau eines HomePod Mini, aber für zwischendurch geht das in Ordnung. Wesentlich besser als mancher Laptop-Lautsprecher.

Jabra gibt die Laufzeit mit 12 Stunden an, die natürlich unter bestimmten Umständen entstanden ist. Bei mittlerer Lautstärke und vielen Meetings bin ich schlussendlich bei knapp 10 Stunden herausgekommen.

Mein Fazit fällt in Summe gut aus. Der Speak2 55 ist ein guter Kandidat für das Homeoffice und erfüllt weitestgehend nahezu alle Wünsche, die man bei einem Konferenzlautsprecher haben kann. Preislich gesehen ist man Jabra-typisch natürlich nicht günstig unterwegs. Der Speak 750 war aber teurer.

169 Euro möchte das Unternehmen dafür haben. Da gibt es sicher günstige Alternativen, die auch einen Blick Wert sind. Wer am Ende dennoch bei Jabra landet, macht meiner Meinung nach aber keinen Fehler.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

4 Kommentare

  1. Bei mir tut die Jabra Speak 410 seit bestimmt 8 Jahren seinen Dienst.
    Ein solides Stück Technik, schnörkellos und ohne Schnickschnack.
    Ich würde mir Nachfolgemodelle kaufen, wenn ich den Bedarf an Bluetooth und Akku hätte.

    Bei Headsets liegt mir Jabra allerdings nicht, da setze ich seit Jahren auf Plantronics.

    • Ich habe auch den 410 und bin immer wieder begeistert, was aus dem kleinen Ding herauskommt. Ideal auch für Dienstreisen.

  2. Hi!

    Du erwähntest Alternativen, mit Parallelbetrieb von Bluetooth und USB finde ich da tatsächlich jetzt nicht so viele….

    Hast du da auch noch was getestet? Wäre mal spannend, da nen größeren Vergleich zu sehen! 😉

  3. Ich suche immer noch nach einer Telefonspinne, die erweiterbare Mikrofone hat. Wir hatten früher mal den Microsoft Roundtable, der Mikro hatte, die man im Raum verteilen konnte. Aber bei den aktuellen Varianten (wir nutzen aktuell auch Jabra) versteht man die Person am anderen Ende des Raumes oft schlecht… Hat jemand eine Idee oder Lösung?

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.