iRobot in Schwierigkeiten: Roomba-Hersteller kämpft ums Überleben

 

Jüngst noch neue Saugroboter-Modelle vorgestellt, wird nun immer klarer, dass der Roomba-Hersteller iRobot in ernsthaften Schwierigkeiten steckt. Nachdem Amazon im letzten Jahr die geplante Übernahme für 1,7 Milliarden Dollar aufgrund regulatorischer Bedenken zurückziehen musste, warnt das Unternehmen nun, dass sein Fortbestehen für die nächsten 12 Monate nicht gesichert ist.

In den aktuellen Finanzergebnissen für das Geschäftsjahr 2024 räumt iRobot ein, dass das Überleben von neuen Produkteinführungen und zusätzlicher finanzieller Unterstützung abhängt. Allerdings gibt es „erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens, als fortgeführtes Unternehmen zu bestehen“.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 682 Millionen Euro. Besonders dramatisch war der Einbruch im vierten Quartal 2024 mit Rückgängen von 47 Prozent in den USA, 34 Prozent in Japan und 44 Prozent in der EMEA-Region. Trotz eines reduzierten Nettoverlusts von 146 Millionen Euro (Vorjahr: 305 Millionen Euro) bleibt der Cashflow negativ.

Nach dem geplatzten Amazon-Deal hat iRobot drastische Sparmaßnahmen eingeleitet: Mehr als 50 Prozent der Belegschaft wurden entlassen, Lagerbestände reduziert und die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten neu organisiert. Zum Jahresende 2024 verfügte das Unternehmen noch über Barmittel in Höhe von 134 Millionen Euro. Der Vorstand hat nun eine strategische Überprüfung eingeleitet, um Alternativen zu prüfen – darunter Umschuldungen, „strategische Transaktionen“ oder einen erneuten Verkauf. iRobot verzichtet auf einen Ausblick für 2025.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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9 Kommentare

  1. Sie waren Marktführer und hatten den ersten Roboter mit Absaugstation, danach passierte gefühlt nichts mehr. Als ob man aufgegeben hätte, während die Konkurrenz jedes Jahr immer besser wurde. Ganz komische Entwicklung, was da wohl intern los war?

  2. Jetzt haben sie ein Dutzend neuer Roboter vorgestellt. Warum sollte ich einen davon kaufen wenn es die Firma vllt nächstes Jahr nicht mehr geben wird und ich mir dann Garantie und Support in die Haare schmieren kann.

    • Rainbird-1 says:

      So ging es mir auch. Hatte bereits einen Saugroboter bestellt inkl. Absaugstation und hatte diesen schon zu Hause. Noch vor dem auspacken gingen in den Blogs die „Gerüchte“ zu einer drohenden Insolvenz los.

      Habe ihn dann gar nicht ausgepackt und lieber zurückgesendet. Bevor ich dann für teuer Geld einen Saugroboter ohne Updates mein Eigen nennen kann.

      Es wurde dann halt ein Vorwerk VR7…

  3. und wieder das Risiko, dass bei Pleite die Apps abgestellt werden und der Käufer nur noch Elektrodchrott hat

    Damit man nicht nur teure smarte Geräte von grossen Anbietern zwecks Risikominimierung kauft, sollten alle in einen Fonds einzahlen, aus dem die Aufrechterhaltung der Apps und Updates für 3-8 Jahre bei Insolvenz garantiert wird

    • Oder im Falle einer Insolvenz die Apps auf Open Source umstellen muss.
      Vielleicht einfach von Anfang an Standards wie Matter und co. nutzen, damit man sie in jeder beliebigen SmartHome App anbinden kann.
      Das ist für den nächsten Saugroboter ein Must Have für mich.

    • Genau deswegen würde ich persönlich in Zukunft nur noch Sauger kaufen, die mit https://valetudo.cloud kompatibel sind. Ist zwar extremes gefriggel und man muss sich strikt an die Anleitung halten, habe aber meinen X40 Ultra nun Cloud-Frei lokal laufen und es gehen dennoch alle features…

      • Hab meinen uralten Xiaomi via Valetudo befreit. War ein starkes Samstagsprojekt.

      • Danach habe ich vor einem Jahr einen Roboter ausgesucht und bin sehr gut zufrieden!

      • An Valetudo hab ich mich noch nicht ran getraut. Mein Gerät wird zwar auch davon supported, ich würde aber Valetudo, weil es wirklich extrem fummellig ist, nur nutzen, wenn’s wirklich sein muss. Aktuell nutze ich home assistant und steure alles komplett lokal. Leider geht das Bearbeiten von Karten aber nur via Cloud.

        Am besten ist es, wenn sich ein Roboter komplett lokal (inklusive Erstellung von Karten) ohne Cloud via API bedienen lässt.

  4. Ich habe selbst kein Modell von denen, aber ich achte bei jedem Kauf von „smarten“ Geräten (Sauger, Leuchtmittel, Taster, Thermometer, …) darauf, dass sie sich zumindest lokal (also ohne Cloud) mit Home Assistant steuern lassen. Das scheint bei iRobot aber zumindest für einige Modelle der Fall zu sein.

  5. „Chef, das Office ist jetzt so leer, wir haben nicht mal mehr jemanden der hier Staubsaugt“ … „Moooooment! Da haben wir doch was!“

  6. Gunar Gürgens says:

    Schade, hatte damit geliebäugelt mir so einen zu kaufen. Wenigstens nichts mit China. Ich hoffe die kommen wieder auf die Beine und in 6 Monaten schauen wir nochmal.

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