iOS 7-Veröffentlichung soll mobile Infrastruktur ausbremsen
Beim Wechsel von iOS 5 auf 6 wurden bereits bis zu ein Drittel aller iPhones über das UMTS-Mobilfunknetz auf den neuesten Stand gebracht. Am Tag der Freigabe von iOS 6 stieg die Netznutzung durch iPhone-Anwender auf einen Schlag um rund 25 Prozent.
Schon iOS 5 hatte zuvor durch Internetdienste wie iCloud, iMessage und Siri zu einer 50-prozentigen Steigerung des gesamten Datenverkehrs gegenüber der Vorgängerversion geführt – dies behauptet zumindest der Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco.
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Diese Zahlen nutzen die Menschen bei eco für eine gewagte Prognose: Die Umstellung auf das neue Betriebssystem iOS 7 für iPhone und iPad wird die Infrastruktur des mobilen Internets weltweit an ihre Kapazitätsgrenzen bringen – iOS 7 wird am 18. September in der finalen Version erscheinen.
„Schon in den vergangenen Jahren wurde die Höchstlast im Internet nicht durch virale Videos, nicht durch Microsoft-Updates und auch nicht durch Katastrophennachrichten erreicht, sondern durch eine neue iOS-Generation von Apple. Angesichts der immensen Verbreitung von iOS-Geräten, die durch die neuen Modelle iPhone 5S und 5C noch einmal einen rasanten Schub erfahren wird, könnte iOS 7 bei Verfügbarkeit am 18. September die Netzkapazität im Internet für einige Tage an ihre Grenzen bringen“, erklärt Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann, Leiter der Kompetenzgruppe E-Commerce im eco Verband.
An der TU Darmstadt forscht man mittlerweile an Lösungen. MAKI – Multi-Mechanismen-Adaption für das künftige Internet heißt der Spaß und ist bis jetzt für die nächsten vier Jahre mit 8 Millionen Euro finanziert.
„Das Internet braucht mittel- bis langfristig völlig neue Strukturen, um dem unbändig wachsenden Datenverkehr Herr zu werden“, sagt Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz, Leiter des Forschungsprojekts „MAKI – Multi-Mechanismen-Adaption für das künftige Internet“ an der Technischen Universität Darmstadt. Der Internet-Zukunftsforscher befasst sich im Rahmen des MAKI-Projekts mit denkbaren neuen Infrastrukturen im Netz. Durch ein intelligentes Zusammenspiel aus herkömmlichen Client-Server-Modell und Peer-to-Peer-Ansatz sollen iPhones in Zukunft von einer deutlich schnelleren und zuverlässigeren Datenübertragung profitieren.
Meine Meinung: Gut getarnter PR-Stunt auf dem Rücken von Apple des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft im Zusammenschluss mit der TU Darmstadt. Nicht so einfach nachvollziehbare Zahlen veröffentlichen und lediglich Prognosen abgeben. Protipp für die Experten? Weniger schwafeln und einmal leicht verständlich darüber berichten, wie man das Netz denn besser machen kann – interessiert uns alle. Und Updates darf man ruhig einmal im WLAN machen – zumindest hier in Deutschland ist das lohnend, bevor die Drossel zuschlägt. Oben genannte Prognose kann man natürlich auch – mit einem Augenzwinkern – pro Android sehen. Da wird es auf keinen Fall vorkommen, dass viele Updates das Netz lahm machen 😉
Ach so, zum Thema: das ist nichts neues, 2011 haben sich Provider beklagt das iOS 5 und iCloud das Netz ausbremsen: http://thenextweb.com/apple/2011/10/13/demand-for-ios-5-and-icloud-was-so-high-apple-almost-broke-the-internet/
Protipp für den Blogger: Weniger Pressemitteilungen copypasten? Nicht auf jeden PR-Stunt eingehen?