Instagram stellt neue Konten für Teenager vor

Instagram hat heute neue Konten für Teenager vorgestellt. Diese sollen „ein neues Nutzungserlebnis für Jugendliche mit Unterstützung ihrer Eltern“ liefern. Ob das natürlich in der Praxis wirklich so angenommen wird, ist eine ganz andere Frage. Schließlich überprüft Instagram das Alter seiner User nicht ernsthaft. Somit wirkt die Behauptung etwas hoch gegriffen, dass die neuen Konten das Erlebnis bei Instagram für Millionen von Teenagern neu gestalten werden.

Instagram-Konten für Teens kommen mit integrierten Schutzfunktionen und seien laut der Plattform auch gemeinsam mit Familien entwickelt worden. Neu: Jugendliche müssen neue Follower erst selbst manuell akzeptieren. Personen, die ihnen nicht folgen, können ihre Inhalte auch nicht sehen oder mit ihnen interagieren. Nur Personen, denen Teenager bereits folgen, können diese kontaktieren und in Inhalten markieren oder erwähnen. Teen-Konten erhalten obendrein automatisch die restriktivste Einstellung, die das Anzeigen von sensiblen Inhalten einschränkt.

Teenager werden nach 60 Minuten Nutzung pro Tag daran erinnert, die App zu schließen. Nachts werden Benachrichtigungen automatisch stumm geschaltet. Teenager unter 16 Jahren (insofern sie denn ihr Alter korrekt angeben) benötigen die Zustimmung ihrer Eltern in der Elternaufsicht auf Instagram, um die Einstellungen zu ändern. Mit der eingerichteten Elternaufsicht können Eltern oder Erziehungsberechtigte auch entscheiden, wann und wie lange ihre Teenager Instagram nutzen dürfen.

Ab dem 17. September 2024 starten die Teen-Konten in Großbritannien, USA, Kanada und Australien. In Deutschland und der EU werden Teen-Accounts noch im weiteren Jahresverlauf eingeführt. Teenager, die Instagram bereits nutzen, werden zum Start über die Änderung informiert und ihre Konten innerhalb von 60 Tagen angepasst. Gilt, wie erwähnt, natürlich nur, wenn auch das Alter korrekt angegeben worden ist. Da sage ich mal so: Hätte ich in dem Alter vermutlich eher nicht gemacht, wenn ich ehrlich bin. Gerade als Teenager hat man doch wenig Lust, dass die Eltern einem da herein pfuschen und sucht sich eher eigene Wege. Oder bin ich da zu „pessimistisch“?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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3 Kommentare

  1. Was heißt hier eigtl. „Gerade als Teenager hat man doch wenig Lust, dass die Eltern einem da herein pfuschen…“? Als Vater ist mir schon wichtig, dass meine Tochter die richtige Balance findet, was man im weltweiten Netz posten sollte und was nicht (mal vom Nutzungsumfang abgesehen). Ein schwieriges Thema schon für Eltern – aber umso mehr für minderjährige Kinder. Insofern klingt mir das doch etwas zu lapidar.

    Und wenn ich zudem das hier lese: „Gilt, wie erwähnt, natürlich nur, wenn auch das Alter korrekt angegeben worden ist. Da sage ich mal so: Hätte ich in dem Alter vermutlich eher nicht gemacht, wenn ich ehrlich bin.“ – dann würde ich wiederum nur sagen: „Sorry – noch nicht reif für eine verantwortungsvolle Smartphone-Nutzung auf vernünftiger Vertrauensbasis (mit den Eltern).“ Dann ist das Smartphone schlicht mal kassiert.

    • André Westphal says:

      Das kannst du als Elternteil so sehen, aber ob du das mitkriegst ist bei nem 15-Jährigen ne andere Frage – auch ob du dir damit einen Gefallen tust, dann mit stumpfen Verboten zu haben – das nutzt aus pädagogischer Sicht eher gar nix. Da finden ein Jugendlicher immer Wege an den Eltern vorbei.

      Mit 15 hätte ich mir von meinen Eltern nirgends reinluschern lassen oder solche Maßnahmen mitgemacht – da hätte ich mir unabhängig ein Smartphone besorgt und fertig ist die Kiste ;-). Allerdings hatte ich solche Kontrollmechanismen auch nicht nötig, weil ich mich dennoch halbwegs vernünftig benommen habe.

      Ich denke, das ist eben der Balanceakt aus Freiraum, Absprachen und Kontrolle in Maßen. Wie das natürlich im Einzelnen funktioniert, hängt von den Beteiligten ab. Ich halte es aber für relativ unrealistisch, dass ein 15-Jähriger überall auf Plattformen sein reales Alter angibt.

    • André Westphal says:

      Als kleine Ergänzung: Mir geht es da im Kern darum, dass Instagram die Auswirkungen seiner Teenager-Konten eher überhöht und aus meiner Sicht zu viel verspricht. Denn das Ganze funktioniert eben nur, wenn Jugendliche korrekte Angaben machen – und die Eltern das vehement kontrollieren. Das dürfte in der Praxis relativ selten so kommen.

      Im Grunde erinnert das ein wenig an die berühmten Altersabfragen im Netz auf gewissen Websites „Sind Sie auch 18 Jahre?“, finde ich. Klar, da wird sich dann auch jeder Teenager reumütig sofort bei dieser Frage verabschieden :-D.

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