Insta360 Link 2: KI-Webcam der nächsten Generation im Test
Insta360 hat mit der Link 2 den Nachfolger seiner beliebten KI-Webcam auf den Markt gebracht. Ich konnte mir das neue Modell bereits genauer anschauen.
Design, Verarbeitung und Technik
Die Link 2 kommt im bekannten Design mit 2-Achsen-Gimbal daher. Das Gehäuse besteht aus hochwertigem Kunststoff und macht einen robusten Eindruck. Mit Abmessungen von 71,3 x 58,9 x 38 mm und einem Gewicht von 101,5 g (ohne Halterung) ist die Kamera etwas klobiger geworden. Das liegt vor allem am Gimbal und dem jetzt sehr präsenten Kopf der Kamera.
Ein nützliches Feature ist die neue magnetische Halterung, die auch die Tiny 2 von OSBOT besitzt. Sie ermöglicht eine flexible Befestigung am Monitor oder auf dem Schreibtisch und bietet zusätzlich einen 1/4-Zoll-Anschluss für Stative. Das macht die Link 2 deutlich vielseitiger einsetzbar. In meinen Tests hielt der Magnet die Kamera selbst an geneigten Flächen zuverlässig fest.
Herzstück der Link 2 ist der große 1/2″-Sensor, der für hervorragende Bildqualität sorgt. Die Webcam unterstützt Auflösungen bis 4K bei 30 fps im Quer- und Hochformat. Für flüssigere Bewegungen lässt sich auch 1080p mit 60 fps nutzen. Die f/1.8 Blende und HDR-Unterstützung sorgen auch bei schwierigen Lichtverhältnissen für gute Ergebnisse.
Besonders gut ist die KI-gestützte Rauschunterdrückung der Mikrofone. In meinen Tests lieferte die Link 2 selbst in lauter Umgebung erstaunlich klaren Ton. Die drei Audioprofile (Sprachfokus, Sprachunterdrückung und Musik) machen die Kamera für verschiedenste Szenarien einsetzbar. Wenn die Kinder zu Hause und im Nebenraum sind, kann der Geräuschpegel schon mal höher werden. Die Kamera nimmt da gut was weg.
Bildqualität und Performance
Die Bildqualität der Link 2 ist hervorragend. Dank des großen Sensors, HDR und KI-Bildoptimierung liefert sie auch bei schlechtem Licht scharfe und rauscharme Aufnahmen. Die Farben sind natürlich und der Dynamikumfang einwandfrei. In meinen Tests konnte ich selbst feinste Details wie Hautstrukturen erkennen. Ob das ein Vorteil ist, sei mal dahingestellt. 😀
Besonders beeindruckt hat mich die Lowlight-Performance. Selbst bei schwacher Schreibtischbeleuchtung – die in der jetzigen Jahreszeit oft gegeben ist – lieferte die Link 2 noch erstaunlich gute Bilder. Rauschen setzt logischerweise ein, hielt sich aber in Grenzen und die Farben blieben natürlich. Hier zeigt sich deutlich der Vorteil des großen Sensors.
Der Phase Detection Auto Focus (PDAF) arbeitet schnell und präzise. Auch wenn ich Objekte nah vor die Kamera hielt, fokussierte die Link 2 in Sekundenbruchteilen nach. Sicherlich vorwiegend für die Menschen praktisch, die oft Gegenstände in unterschiedlicher Entfernung zur Kamera präsentieren. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist die Fokussierung abermals verbessert worden.
Das KI-Tracking funktioniert zuverlässig und hält einen stets perfekt im Bild. Auch schnelle Bewegungen meistert die Kamera souverän – manchmal ist die Bewegung etwas hektisch, auch bei langsamer Einstellung. Der neue Gruppen-Tracking-Modus ist praktisch für Calls mit mehreren Personen – zum Beispiel dann, wenn man die Kamera auf dem Stativ mit im Meetingraum hat. Hier zeigt sich der Vorteil des Gimbals gegenüber rein softwarebasierten Lösungen deutlich. Die Bewegungen wirken flüssig und natürlich, nicht abgehackt wie bei manch anderer Webcam.
Besonders gefallen hat mir der verbesserte Whiteboard-Modus, der Whiteboards jetzt automatisch erkennt und entzerrt darstellt. Der Vorgänger wollte noch Aufkleber sehen, die man vorher auf das Whiteboard klebte. Sehr nützlich für Online-Präsentationen und digitalen Unterricht.
Software und Bedienung
Die Link-Controller-Software bietet umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten. Neu sind unter anderem die Pause-Track-Areas. Die kann man definieren, wenn die Kamera das Tracking des Körpers oder des Gesichts stoppen und den kompletten Bereich erfassen soll. Das ist eher für die nützlich, die bei einer Präsentation im Raum herumlaufen und beispielsweise einen bestimmten Bereich im Raum komplett im Bild haben möchten.
Ein nettes Extra ist der integrierte Hintergrund-Ersetzer, den viele Tools ohnehin schon im Bauch haben. Die Ergebnisse sind zwar nicht ganz auf dem Niveau dedizierter Greenscreen-Setups, für den üblichen Einsatz aber durchaus brauchbar. In gut beleuchteten Umgebungen war die Trennung zwischen Person und Hintergrund erstaunlich präzise – besser als Teams das etwa kann. Je schlechter die Beleuchtung, desto schlechter der Ausschnitt. Der DeskView-Modus, der eine Draufsicht auf den Schreibtisch ermöglicht, funktioniert ebenfalls gut. Die Entzerrung des Bildes klappt zuverlässig, sodass Dokumente oder Objekte auf dem Tisch gut erkennbar sind. Für Produktdemonstrationen oder das Zeigen von Dokumenten ist das eine praktische Funktion.
Die Link 2 funktioniert problemlos mit allen gängigen Videokonferenz- und Streaming-Plattformen wie Zoom, Microsoft Teams und Co. In meinen Tests wurde die Kamera sofort erkannt und ich konnte direkt loslegen. Ein großer Pluspunkt für alle, die verschiedene Plattformen nutzen.
Besonders gut ist die Vielseitigkeit der Link 2. Ob für professionelle Videokonferenzen, Livestreaming oder Online-Unterricht – die Kamera macht in allen Szenarien eine gute Figur. Der Porträt-Modus in 4K ist vor allem für die nützlich, die Videos für Social Media produzieren. Die Bildqualität ist hier deutlich besser als bei den meisten Smartphones.
Für Streamer bietet die Link 2 mit ihrem 4K-Sensor und den vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten eine hervorragende Basis. Die Möglichkeit, verschiedene Szenen und Kameraeinstellungen vorzudefinieren und per Geste zu wechseln, macht das Streaming deutlich komfortabler – auch bei schlechterem Licht.
Fazit
Die Insta360 Link 2 ist eine rundum gelungene Weiterentwicklung der ohnehin schon sehr guten Vorgängerin. Die exzellente Bildqualität, der zuverlässige Autofokus und die cleveren KI-Funktionen machen sie zur idealen Wahl für alle, die bei Videocalls, Streaming oder Online-Unterricht professionell auftreten wollen. Besonders gefallen haben mir die Vielseitigkeit durch die verschiedenen Modi, die exzellente Lowlight-Performance und die intuitive Bedienung. Auch die Audioqualität ist für eine integrierte Lösung erstaunlich gut, wenngleich sie natürlich nicht an dedizierte Mikrofone heranreicht.
Der Preis von 229,99 Euro ist zwar kein Schnäppchen, angesichts der gebotenen Leistung und Funktionsvielfalt aber durchaus gerechtfertigt. Im Vergleich zu ähnlich ausgestatteten Konkurrenzprodukten wie der Obsbot Tiny 2 (299 Euro) bietet die Link 2 sogar ein recht gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – kommt im direkten Vergleich auch besser weg.
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Getestet unter Windows macOS linux?
Der erste Screenshot sieht nach MacOS aus.
unter macOS getestet
Werden die Einstellungen auf der Kamera gespeichert? Auf meinem Arbeitslaptop darf keine Software installiert werden, da würde mir die Software nichts bringen.
Ich denke ohne die Controller Software macht das nicht viel Sinn. Aus dem Artikel geht auch nicht hervor, dass man für einige der Optionen eine virtuelle Kamera installieren muss. Diese kann dann z.B. in Teams ausgewählt werden anstatt der physikalischen.
Ich habe mittlerweile die Controller Software permanent offen und auf einem dritten Monitor im Blickfeld.
DAS interessiert mich auch sehr. Wäre toll wenn Olli hier noch darauf eingehen könnte.
Würde mich auch interessieren.
Wie Alex schon sagt, für einiges muss man noch die virtuelle Kamera installieren, um Makeup und solchen Käse verwenden zu können. Prinzipiell kann man die Kamera aber auch ohne Software betreiben. Das Tracking, Zoom etc. kann man direkt über Gesten aktivieren, das kann die Kamera auch so schon. Dennoch: Für volle Funktionalität benötigt man die Software. Wer die nicht nutzen kann, kann sein investiertes Geld auch nicht vollständig nutzen.
Finds so krass, wie Insta360 Gas gibt und was die alles versuchen und bieten. GoPro hingegen wird Jahr um Jahr schlechter. Da konnte ich als Jahrzehntelanger GoPro-Nutzer echt bei zuschauen. Erst einen Trend nach dem anderen verpennt, dann weiterhin ausgeruht, dann Kameraabstürze gehabt und jetzt mit der neuen wieder schlechter als die DJI-Variante für weniger Geld und die Insta360 Ace Pro 2 kommt auch noch und wird garantiert auch wieder alles aufwischen mit der GoPro.
Welche Funktionalitäten bietet die Kamera ohne Softwareinstallation? Nicht jeder Arbeitgeber erlaubt die Installation zusätzlicher Software.
s.o.
Folgt die Cam der Person im Bild, so wie CenterStage auf Macs?
Insta360 hat ja einen guten Ruf, aber eine Cam ohne Follow-Funktion aka „CenterStage“ würde ich meinen PC-Kollegen nicht empfehlen wollen.
Gibt einen Tipp für solche Kameras?
Ja tut sie. Das ist der Sinn einer Cam mit 2-Achsen Gimbal.