Insta360 GO 3s im Test: Winzige Action-Cam mit großem Potenzial?

Schon vor geraumer Zeit konnte mich die Insta360 X4 als 360-Grad-Actionkamera sehr begeistern, nachdem bereits der Vorgänger zeigen konnte, dass der Hersteller sein Handwerk versteht, intuitiv zu bedienende, aber eben auch vielseitige Actionkameras zu bauen. Seit einigen Wochen begleitet mich nun neuerdings die kleine Insta360 GO 3s, welche zwar ohne 360-Grad-Aufnahmen auskommen muss, dafür aber unter anderem 4K-Auflösung und mehr auf der Haben-Seite stehen hat.

Specs der Insta360 GO 3s:

Kategorie Details
Videoauflösung Video:
4K: 3840 x 2160 @ 24/25/30 fps
2.7K: 2720×1536 @ 24/25/30 fps, 2752×1530 @ 50 fps
1080p: 1920 x 1080 @ 24/25/30/50 fps
FreeFrame Video:
4K: 3840 x 2880 @24/25/30 fps
2.7K: 2720 x 2040 @24/25/30/50 fps
1080p: 1920 x 1440 @24/25/30/50 fps
Zeitraffer:
4K: 4000 x 3000 @30 fps
TimeShift:
4K: 4000 x 3000 @30 fps
2.7K: 2720 x 2040 @30 fps
Zeitlupe:
2.7K: 2720 x 1530 @100 fps
1080p: 1920 x 1080 @120/200 fps
Vorab-Aufnahme:
4K: 3840×2160@24/25/30 fps
2.7K: 2720×1536 @ 24/25/30 fps, 2752×1530 @ 50 fps
1080p: 1920×1080@24/25/30/50 fps
Loop-Aufnahmen:
4K: 3840 x 2160 @24/25/30 fps
2.7K: 2720×1536 @ 24/25/30 fps, 2752×1530 @ 50 fps
1080p: 1920 x 1080 @24/25/30/50 fps
Fotoauflösung 4000 x 2250 (16:9)
2880 × 2880 (1:1)
3968 x 1472 (2.7:1)
4000 x 3000 (4:3)
Videomodi Video, FreeFrame Video, Zeitraffer, TimeShift, Zeitlupe, Vorab-Aufnahme, Loop-Aufnahmen, Intervall-Video
Max. Video-Bitrate 120 MBit/s
Gewicht GO 3S: 39,1 g
Action Pod: 96,3 g
Akku-Kapazität GO 3S: 310 mAh
Action Pod: 1270 mAh
Ladedauer GO 3S: 23 Min. auf 80 % | 35 Min. auf 100 %
Action Pod: 47 Min. auf 80 % | 65 Min. auf 100 %
Laufzeit GO 3S: 38 Min.
GO 3S + Action Pod: 140 Min.
Blende f/2,2
35 mm äquivalente Brennweite 16 mm
Fotoformate JPG, DNG
Videoformate MP4
Fotomodi Foto, HDR-Foto, Intervall, Starlapse
Farbprofile Standard, Lebhaft, Flach, Porträt
Maße (B × H × T) GO 3S: 25,6 x 54,4 x 24,8 mm
Action Pod: Bildschirm zugeklappt: 63,5 x 47,6 x 29,5 mm
Bildschirm aufgeklappt: 63,5 x 86,6 x 29,9 mm
Farbe Polarweiß, Nachtschwarz
Videokodierung H.264
Gyro 6-Achsen-Gyro
Kompatible Geräte iOS Geräte:
Kompatibel mit iOS Mobilgeräten mit Chip A12 oder höher und iOS Version 13.0 oder höher
Android Geräte:
Kompatibel mit Android Mobilgeräten mit Kirin 990, Snapdragon 845, Exynos 2200 oder besseren Chips
Belichtungswert ±4EV
ISO-Bereich 100-3200
Verschlusszeit Foto: 1/8000 – 120 s
Video: 1/8000 – max. fps der Videoaufnahme
Weißabgleich Auto, 2000 – 10000 K
Audiomodi Windrauschreduzierung, Stereo, Direktionale Verstärkung
Audioformate 48 kHz, 24bits, AAC
Bluetooth BLE 5.0
Wi-Fi 5GHz, 802.11a/n/ac
USB Type-C USB2.0
Speicher 64 GB, 128 GB
Lademethode GO 3S: Action Pod
Action Pod: Typ-C
Betriebstemperatur GO 3S: -20 °C bis +40 °C
Action Pod: -20 °C bis +40 °C

Einzigartiges Konzept, bekanntes Design

Schon beim Auspacken fällt die Ähnlichkeit zum direkten Vorgängermodell GO 3 auf. Die GO 3s setzt auf das bewährte 2-in-1-Konzept: Eine winzige, magnetische Kameraeinheit, die sich in einen Action-Pod einsetzen lässt. Dieser Pod dient nicht nur als Schutzhülle und Ladestation, sondern erweitert die Kamera um ein praktisches, klappbares 2,2-Zoll-Touchdisplay. Das taugt unter anderem für Vlogger, aber auch allgemein für Aufnahmen, bei denen man einfach gerne sehen möchte, was genau man gerade im Sucher hat.

Die Abmessungen und das Gewicht des Pods sind identisch mit dem der GO 3, was bedeutet, dass vorhandenes Zubehör weiterhin kompatibel ist – ein großes Plus. Die Kamera selbst hat minimal an Gewicht zugelegt (von 35 auf 39 Gramm), was in der Praxis aber kaum spürbar ist. Sie ist immer noch beeindruckend leicht und kompakt, was die Insta360 GO 3s zu einer der unauffälligsten Action-Cams auf dem Markt macht. Ob am Fahrradlenker, am Cappy oder als Kette um den Hals getragen – die GO 3s lässt sich fast überall befestigen und ermöglicht so einzigartige Perspektiven.

4K-Auflösung und weitere Verbesserungen

Das Highlight der GO 3s ist zweifelsohne die gesteigerte Videoauflösung von 4K bei 30 fps, gegenüber den maximal 2,7K des Vorgängers. Ein neuer, leistungsfähigerer Chip und ein optimiertes Weitwinkelobjektiv machen es möglich.

Doch nicht nur die Auflösung wurde verbessert. Auch die Zeitlupenfunktion hat ein Upgrade erhalten. Mit bis zu 200 fps bei 1080p oder 100 fps bei 2,7K lassen sich nun noch bessere Slow-Motion-Aufnahmen erstellen. Besonders gefallen hat mir auch die erhöhte Wasserdichtigkeit der Kamera, die jetzt Tauchgänge bis zu 10 Meter Tiefe ohne zusätzliches Gehäuse ermöglicht (der Pod ist weiterhin nicht wasserdicht!). Ausprobieren konnte ich das allerdings, nicht nur aufgrund der aktuellen Wetterlage, leider nicht.

Ebenso praktisch: Die Integration in Apples „Wo ist?“-Netzwerk. Die GO 3s lässt sich nun, selbst im ausgeschalteten Zustand, über ein iPhone orten. Eine zumindest beruhigende Funktion, wenn man bedenkt, wie leicht man ein solch kleines Gerät verlieren könnte.

Software-Features und intuitive Bedienung

Neben der Hardware hat Insta360 auch die Software der GO 3s erweitert. Die neue Intervallaufnahme ermöglicht es, die Kamera so zu programmieren, dass sie in festgelegten Abständen automatisch Clips aufnimmt. Eine nette Idee, die in der Praxis aber noch etwas Feintuning vertragen könnte. Die von anderen Insta360-Kameras bekannte Gestensteuerung, die das Starten und Stoppen von Aufnahmen per Handzeichen ermöglicht, funktioniert hingegen recht gut und erleichtert die Bedienung.

Jene ist generell sehr einfach und durchdacht gehalten. Das Touchdisplay reagiert präzise, die Menüs sind logisch aufgebaut und zugehörige App bietet zahlreiche Bearbeitungsmöglichkeiten und Vorlagen. Selbst Einsteiger finden sich schnell zurecht und können mit der Cam ansprechende Videos erstellen.

Die Bildqualität

Die 4K-Auflösung der GO 3s ist ein ordentlicher Fortschritt gegenüber der GO 3, kann aber dennoch nicht mit Modellen wie der GoPro Hero 12 oder gar der hauseigenen Insta360 Ace Pro mithalten. Der Ultra-Weitwinkel und der kleine Sensor sorgen zwar für eine große Tiefenschärfe, aber die Bilddetails und die Dynamik sind bei schlechteren Lichtverhältnissen nicht optimal. Auch die Farbwiedergabe könnte natürlicher sein. Insgesamt ist die Bildqualität aber dennoch gut und reicht mit Sicherheit für interessante Aufnahmen für Smartphone-Displays, und mit Sicherheit auch für gute Videos vom Reisen und mehr.

Ein Vergleich: Schlechte Lichtverhältnisse / Tageslicht

Bei Fotos kommt die Auslöseverzögerung ist mit etwa zwei Sekunden sehr spürbar rüber, und die Bildqualität erreicht natürlich nicht das Niveau dedizierter Kameras. Nun geht aber auch kaum jemand mit einer Action-Cam auf Foto-Tour und selbst wenn doch, dann zumindest mit dem Wissen darum, hier keine High-End-Foto-Knipse in der Hand zu haben. Schnappschüsse gelingen damit aber dennoch.

Kleine Schwächen im Detail

Das Problem mit der automatischen Ausrichtung der Kamera nervt hingegen ein wenig Es ist mir mehrfach passiert, dass ich versehentlich im falschen Format aufgenommen habe, weil die Kamera die Ausrichtung nicht korrekt erkannt hat. Leider bietet die Insta360-App keine Möglichkeit, das Bild im Nachhinein um 180 Grad zu drehen, was in solchen Fällen sehr ärgerlich ist.

Ein weiterer Punkt, der mir auffiel, ist die Anfälligkeit der Kamera für versehentliche Auslösungen. Ein leichter Druck auf die Vorderseite genügt, um eine Aufnahme zu starten. Beim Verstauen in der Tasche kann das schnell passieren und führt zu ungewollten Aufnahmen.

Akkulaufzeit: Ein Kompromiss

Die Akkulaufzeit der GO 3s ist mit rund 38 Minuten im reinen Kamerabetrieb eher durchschnittlich. Das ist ein Kompromiss, den man bei einer so kleinen Kamera eingehen muss. Allerdings kann man die Kamera durch Einsetzen in den Action-Pod unterwegs mehrfach aufladen. Im Pod erreicht die Cam eine maximale Laufzeit von bis zu 159 Minuten, was wiederum sehr ordentlich ist. Dennoch, für längere Aufnahmen ohne Zwischenladung ist das nicht ideal.

Speicher: Fest verbaut und nicht erweiterbar

Ein weiterer Kritikpunkt ist der fest verbaute Speicher. Die GO 3s ist wahlweise mit 64 GB oder 128 GB Speicher erhältlich, eine Erweiterung per microSD-Karte ist nicht möglich. Das ist bedauerlich und schränkt die Flexibilität ein, vor allem bei längeren Reisen oder wenn man viel in 4K aufnimmt. Insta360 bietet zwar einen optionalen „Quick Reader“ mit microSD-Kartensteckplatz an, um Aufnahmen schnell zu sichern, aber eine integrierte Lösung wäre besser gewesen.

Mein Fazit

Die Insta360 GO 3s ist eine großartige Action-Cam, die in Sachen Vielseitigkeit und Kompaktheit ihresgleichen sucht. Die 4K-Auflösung, die verbesserte Zeitlupenfunktion, die erhöhte Wasserdichtigkeit und die Integration in Apples „Wo ist?“-Netzwerk sind sinnvolle Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell. Die einfache Bedienung, die intuitive App und die vielfältigen kreativen Möglichkeiten machen die GO 3s vor allem zu einem Spaßgerät.

Allerdings ist das Modell auch nicht perfekt. Die Bildqualität reicht nicht an die Topmodelle der Konkurrenz heran, die Auslöseverzögerung ist gewöhnungsbedürftig, und der fest verbaute Speicher sowie die durchschnittliche Akkulaufzeit sind ebenso Minuspunkte.

Lohnt sich der Kauf? Kompakte Kamera und umfangreiche Features gesucht? Dann ein ganz klares „Ja!“. Wollt ihr den Speicher erweitern können oder aber ihr erwartet neben tollen Videos auch besonders hochwertige Fotos, dann schaut euch lieber woanders um. Besitzer der GO 3 müssen nicht zwingend umsteigen. Die Verbesserungen des neuen Modells sind zwar spürbar, rechtfertigen aber nicht unbedingt einen Neukauf.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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Ein Kommentar

  1. Wegen der Größe Mega. Mit dem Gehäuse würde ich direkt zur Ace Pro oder Ace Pro 2 greifen, die macht tolle Videos, habe ich selbst. Aber die ist zu klobig, für Kleinigkeiten.

    Was würdest du denn sagen? Hat sich nur das kleine Teil bei dir etabliert oder nutzt du es dann doch nur mit dem dicken Gehäuse und wie eine normale Aciton Cam? Überlege nämlich, genau deswegen, weil mir die Ace Pro zu schwer und groß ist, das Ding zu kaufen.

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