Insta360 Ace Pro 2 ausprobiert
Ich habe zuletzt einige Zeit mit der Insta360 Ace Pro 2 verbracht, um herauszufinden, wie sich diese Action-Cam im Alltag macht. Auf dem Papier klingt sie mit bis zu 8K-Auflösung, robuster Bauweise, KI-Features und einem Klapp-Display ziemlich interessant.
Schon beim Auspacken merkt man, dass die Ace Pro 2 etwas schwerer und klobiger ist als manche anderen Modelle am Markt. Mit knapp 180 Gramm ist sie kein Leichtgewicht, liegt dafür aber gut in der Hand. Die Bauform erinnert an klassische Action-Cams, ist aber dank klappbarem Touchscreen durchaus innovativ. Genau dieses Flip-Display war für mich eines der größten Vorteile: Statt bloß eines winzigen Front-Bildschirms habe ich hier das eigentliche Haupt-Display, das ich um 180 Grad nach oben klappen kann. Man sieht sein Bild in voller Größe, kann an den Einstellungen feilen und muss nicht mehr raten, wie genau man im Bildausschnitt aussieht. Für die Montage gibt es ein magnetisches Quick-Release-System, das zusätzlich in eine GoPro-kompatible Klammer-Halterung übergeht. Praktisch, wenn man bereits Zubehör besitzt.
Merkmal | Daten |
---|---|
Sensorgröße | 1/1,3″ |
Blende | f/2,6 |
35 mm äquivalente Brennweite | 13 mm |
Foto-Auflösungen (max.) | 50 MP (8.192 × 6.144) |
Video-Auflösungen (max.) | 8K (7.680 × 4.320) bis zu 30 fps |
Fotoformate | JPG, DNG RAW |
Videoformate | MP4 (H.264/H.265), max. 180 MBit/s |
Videomodi | Video (Active HDR), FreeFrame, PureVideo, Zeitlupe, Zeitraffer, TimeShift u. a. |
Fotomodi | Foto, HDR-Foto, Intervallfoto, Fotoserie, Starlapse |
ISO-Bereich | 100 – 6.400 |
Belichtungswert (EV) | ±4 |
Verschlusszeit (Foto) | 1/8.000 – 120 s |
Verschlusszeit (Video) | 1/8.000 – max. fps der Videoaufnahme |
Weißabgleich | Auto, 2.000 – 10.000 K |
Audiomodi | Windrauschreduzierung, Stimmverbesserung, Stereo |
Audioformate | 48 kHz, 16-Bit, AAC |
Maße (B × H × T) | 71,9 × 52,2 × 38 mm |
Gewicht | 177,2 g |
Akku-Kapazität | 1.800 mAh |
Ladedauer | 47 min (30 W Schnellladen) / 75 min (5V/3A) |
Laufzeit (bei 25 °C) | 180 min (1080p 24 fps, Active HDR aus, Ausdauermodus) |
Betriebstemperatur | –20 °C bis 45 °C |
Wasserdicht | 12 m ohne Gehäuse / 60 m mit Gehäuse |
microSD-Karte | Bis zu 1 TB (kein interner Speicher) |
Bluetooth | BLE 5,2 |
WLAN | 2,4 GHz / 5 GHz (802.11 a/b/g/n/ac) |
USB | USB-C 3,0 |
Gyro | 6-Achsen-Gyro |
Farbe | Schwarz |
Kompatibilität (Mobilgeräte) | iOS (ab iOS 13,0, Chip A12+) / Android (ab Android 10,0) / HarmonyOS (ab 2,0) |
Video und Ton
Auf dem Papier bietet die Ace Pro 2 bis zu 8K-Aufnahme bei 30?fps. Ich habe diesen Modus ein paar Mal ausprobiert, vor allem für ruhige Szenen. Dabei ist mir aufgefallen, dass zwar die Schärfe und Detailtreue beeindrucken, doch lässt sich die sehr gute FlowState-Stabilisierung hier nur eingeschränkt zuschalten. Wenn man sich schnell bewegt, merkt man dadurch ein leichtes Nachziehen.
Für schnelle und alltägliche Aufnahmen ist die 4k-Aufnahme super, mit der man bis zu 60 oder 120 fps angeboten bekommt und gleichzeitig Active HDR und die FlowState-Stabilisierung voll ausnutzen kann. Genau in dieser Kombination spürt man den größten Vorteil. Selbst bei unruhigen Fahrten, Rennen oder ähnlichem bleibt das Video relativ ruhig. Die Farben wirkten meist natürlich, ohne übersättigt zu sein. Hier und da wird durch den HDR-Modus die Farbwiedergabe aber ein wenig verzerrt und wirkt nicht immer natürlich. Wenn es dunkler wird, geht auch das Rauschen relativ schnell los.
Der PureVideo-Modus hilft hierbei, denn dadurch wird das Bildrauschen im Griff gehalten. Warum die Kamera das nicht automatisch regeln kann und ich hier einen separaten Modus brauche? Das könnte Insta360 in zukünftigen Modellen vielleicht einbauen. Drei Mikrofone sind für die Audio-Aufnahme verantwortlich und die machen ihren Job wirklich gut. Bei starkem Wind kann es logischerweise schnell ziemlich schlecht werden. Dafür hat Insta360 aber abnehmbare Aufsätze parat.
Die Kamera wird weitgehend über das klappbare Display gesteuert, dazu gibt es zwei Tasten: Power und Aufnahme. Das Menü ist rasch erlernt, Wischbewegungen bringen mich zu Belichtungs- oder Farbanpassungen. Zusätzlich kann ich die Cam auch über Sprachbefehle steuern, was sich mit Helm und mit Handschuhen als praktisch erweisen kann.
Der wechselbare Akku mit 1.800?mAh hielt bei mir meist über zwei Stunden durch. Geladen wird mit einem Schnellade-Netzteil. Dann ist der Akku in knapp 45 Minuten voll. Gefallen hat mir außerdem, dass man die Ace Pro 2 auf Wunsch als Powerbank nutzen kann.
Die App
Beim ersten Start muss man die Kamera via Insta360-App (Android/iOS) aktivieren. Danach kann man das Handy aber auch als Fernsteuerung nutzen. Das Livebild hat meist nur eine kleine Verzögerung und die Einstellungen lassen sich übersichtlich anpassen.
Nach der Aufnahme stehen mir diverse Filter und Effekte zur Verfügung. Auch ein automatischer KI-Schnitt versucht, die spannendsten Teile eines Clips herauszupicken und mit Musik zu untermalen. Das klappt nicht immer besonders gut. Oft landen belanglose Szenen im fertigen Clip. Das Schneiden übernimmt man also besser selbst, was in der App aber wirklich gut zu bewerkstelligen ist.
Fazit
Die Insta360 Ace Pro 2 ist eine richtig gute Kamera. Insbesondere in 4K-HDR-Aufnahmen zeigt sie dank guter Stabilisierung, hoher Dynamik und vernünftigem Low-Light-Verhalten, was sie kann. Das Flip-Display vereinfacht Selfie-Clips oder Kontroll-Blicke im Kamerabild enorm. In Summe ist sie kein Leichtgewicht, und das 8K-Feature hilft vor allem in speziellen Anwendungen (etwa, wenn man später in 4K viel zuschneiden möchte). Wer sich mit dem etwas höheren Preis von ab 470 Euro anfreunden kann und sowohl Bildqualität als auch Audio großschreibt, findet hier aber eine Action-Cam, die in vielen Situationen ordentlich abliefert.
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