Infotainment made in China: Harman und Panasonic verlieren an Boden

Foto von Samuele Errico Piccarini auf Unsplash

Inzwischen spielen in Fahrzeugen die Infotainment-Systeme eine immer größere Rolle. Das gilt ganz besonders auf dem asiatischen Markt, wo sie kaufentscheidend sein können. 2024 haben dabei die beiden Unternehmen Harman und Panasonic deutlich an Boden verloren. Stattdessen preschen chinesische Zulieferer nach vorne.

Derzeit stehen China, die USA und Europa für 70 % des Marktes, doch Wachstum gibt es vor allem in Südostasien, dem Mittleren Osten und Afrika. Dabei wächst auch die Nachfrage nach größeren In-Car-Displays, wobei OLED und LCD mit Mini LED hier Premium-Fahrzeugen vorbehalten bleiben. Auch wenn der Markt für Infotainment-Systeme dabei im letzten Jahr um 3 % wachsen konnte, gibt es aufgrund der geopolitischen Lage viele Herausforderungen.

Harman und Panasonic stehen zwar weiterhin gut da, aber BYD macht zunehmend Druck. Zudem wollen Tesla und Leapmotor, sowie weitere Autohersteller, auf mehr vertikale Integration bei ihrem Infotainment-System setzen, um die Lieferkette besser im Griff zu haben. Das führt aktuell auch zu einem Paradigmenwechsel im Hardware-Aufbau. Denn die Steuerung der Systeme wird über mächtigere, zentrale Prozessoren umgebaut.

Deswegen wollen etwa auch Anbieter wie Qualcomm, MediaTek, Samsung und natürlich Nvidia Autoherstellern potentere und flexiblere Gesamtlösungen liefern. Sie treten damit mehr und mehr mit klassischen Autozulieferern in Konkurrenz. Einen Wandel gebe es da eben auch bei den Displays, da statt vorheriger Modelle mit 5 und 10 Zoll vermehrt Pendants mit 10 bzw. 15 Zoll gefragt seien. Noch sei der Marktanteil noch größerer Screens jedoch klein – Fahrzeug-Displays mit mehr als 15 Zoll Diagonale etwa kommen auf weniger als 1,5 % Marktanteil.

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19 Kommentare

  1. Freddie Flintstone says:

    China wird für viele Jahre das Maß aller Dinge sein. Kann man nicht toll finden, wird aber so sein. Schade für Hersteller wie Panasonic aus Japan, die wirklich gute Qualität seit Jahrzehnten abliefern. Aber die billigen Arbeitskräfte in China drücken die Preise.

    • MeinNametutnichtszurSache says:

      Jepp, die billigen Arbeitskräfte sind es. Nicht Fleiß, Disziplin, Bildung und langfristige Planung.

      • Oder Subventionen für Verkauf unter EK um den Markt plattzumachen. Obwohl das nach Definition unter langfristige Planung fällt, haste recht. Wird wohl auf Arbeitnehmerkosten laufen dort, so wie es hier auch wäre.

      • Nokiezilla says:

        Soweit denkt der ignorante Westmensch nicht.

      • Hallo MeinNametutNichtszurSache,

        „Fleiß, Disziplin, Bildung und langfristige Planung.“

        übersetzen wir mal aus der Sprache der Ideologie einer diktatur:

        „Drangsalierung, social-Scoring, allgegenwärtige Überwachung, Knechtung, keine Arbeitnehmerrechte“

        meintes du das – dann stimmt Deine einschätzung der wesentlichen produktionsfaktoren um die china vielen anderen – leider nicht allen – Ländern voraus ist.

        • MeinNametutnichtszurSache says:

          *seufz* „Ja, bitte, lette mich, glosse weiße Langnase. Wil alle müsse welde gelettet werden von glosse böse Diktatol“.

          • Hallo MeinNametutnichtszur Sache ,

            Dein Zynismus macht es auch nicht besser – das ist der gleiche Zynismus , der einst Menschen über einen Lagereingang „Arbeit macht frei“ schreiben ließ.

            Merkst du eigentlich noch, in wessen Fahrwasser Du zu geraten drohst, wenn Du die Ausbeutung von arbeitenden menschen in diktaturen nicht nur schönredest, sondern auch noch über sie spottest?

            • MeinNametutnichtszurSache says:

              USA hat schlechtere Arbeitsgesetze wie China. Und jetzt?

              • Hallo MeinName und so weiter,

                habe ich von den USA gesprochen?

                Es geht um die Bedingungen unter denen in china gelebt und gearbeitet wird im Vergleich zu Europa.
                Es geht um Lohn- und sozialdumping gegenüber Europa , aber auch anderen asiatischen Staaten.
                Und nein ich möchte weder selber noch daß andere menschen in europa zu Bedingungen wie sie in China oder auch den USA herrschen arbeiten müssen und sozial abgefedert oder besser nicht abgefedert werden. Ich möchte weder Social Scoring in Europa noch daß Menschen ihren Beruf nicht frei wählen dürfen sondern einfach da wohnen, leben und arbeiten müssen wo es dem großen Moloch Staat gefällt.

                Und wenn da nichts anderes gegen den Export von Lohn- und Sozialdruck aus solchen Ländern hilft muß eben auch mit Schutzzöllen nachgesteuert werden.

                Kein internationaler Wettbewerb auf dem Rücken der hiesigen Arbeitenden Bevölkerung – und das dann mit Worten wie „Fleiß, Planung , bildung“ verbrämen, was einfach nur sozialdumping – nein Danke.

                • MeinNametutnichtszurSache says:

                  Du hast keinen Plan von China und lebst in einer sehr, sehr engen Filterblase. China betreibt kein „Lohn-/Sozialdumping“ (alleine diese Aussage ist per se gelogen). Vielleicht ist es dir als Österreicher nur einfach nicht klar, wie die große weite Welt funktioniert. Aber du klingst sehr nach FPÖ.

                  Dass du dich mit dem Hukou-System und den zugrundeliegenden Gründen und den heutigen Herausforderungen ebenfalls nicht befasst hast, kann man nicht von der Hand weisen. Oder mit anderen Ländern, die das quasi identische System haben. Aber hey, böses China, gell?

                  Social Scoring haben wir bereits ebenfalls (SCHUFA, Schuldnerverzeichnis, No-Fly-Lists, Versicherungsprämien) nur noch nicht in dem Ausmaß, wie in China mit all seinen Vor- und Nachteilen. Aber auch hier: Du verstehst China nicht. Nicht jeder Staat will/wird am deutschen/westlichen Staat genesen.

                  Aber hey, werd glücklich in deiner Hate-Bubble und ignoriere die Fakten.

                  • Hallo Mein name und so …

                    tja woher willst du wissen daß ich aus Österreich komme?

                    Bin da weder geboren, noch habe ich da gelebt.

                    Aber gut , wie gesagt: ich lasse China leben wie es will. die Menschen die da unter diesen Bedingungen leben müssen – und ich höre Radio und Fernsehen und lese Zeitungen , glaub mir – tun mir leid.

                    Ich möchte aber nicht unter solchen Bedingungen leben müssen. Und lehne daher jeden Versuch ab solche Lebens- oder Arbeitsbedingungen als gut, oder gar vorbildlich und erstrebenswert für unsere Kultur darzustellen . Oder auch nur den Versuch zu unternehmen sie auf hier lebende und arbeitende Menschen anzuwenden.

                    Als Mensch der sich u. a. auch in gemeinnützigen Vereinen engagiert weiß ich sehr wohl was Sozialdumping ist und welche Systeme sich da interessensverbände der Wirtschaft immer wieder als quasi „Vorbild“ hernehmen um hier z. B. Druck auf Gewerkschaften auszuüben .

                    Wenn Du es für nachahmenswert hältst wie in china mit Menschen umgegangen wird, dann lebe gern dort. Hier will ich nichts davon als „Vorbild“ haben .

                    • MeinNametutnichtszurSache says:

                      Um es zusammenzufassen: Du findest es ganz böse, was China macht, ohne dich mit China beschäftigt zu haben mit dem Feigenblatt, dass es ja ganz schlimm wäre, wenn es hier so wäre. Du befürwortest ein Überstülpen westlicher Werte auf eine Gesellschaft und Kultur, die es seit Jahrtausenden gibt, die den Kolonialismus durch Portugiesen, Niederländer, Briten, Franzosen, Russen, Japan und der Deutschen überlebt haben und die jetzt einen friedlichen Weg gefunden hat, eine, wenn nicht die Weltmacht dieses Jahrtausends zu werden.

                      So ungefähr richtig?

                  • Hallo MeinNametutnichtszurSache,

                    Dein Fazit enthält mindestens eine bewußte Lüge:

                    „und die jetzt einen friedlichen Weg gefunden hat, eine, wenn nicht die Weltmacht dieses Jahrtausends zu werden.

                    Vom friedlichen Weg durfte ich heute morgen in den 8:00-Uhr-Radionachrichten im DLF hören: da war von einem gemeinsamen Mannöver der chinesischen Streitkräfte , See- Luft- und Landstreitkräfte vor Taiwan die Rede. Ziel sei es „den separatistischen Kräften in Taiwan zu zeigen, daß china jederzeit in der Lage sei seine Territorialen Ansprüche militärisch zu untermauern“.

                    Oh ja Frieden Süß-Sauer, Nummer 78 auf der chinesischen Speisekarte?

                    „Du befürwortest ein Überstülpen westlicher Werte auf eine Gesellschaft und Kultur, die es seit Jahrtausenden gibt, “ nein, ich will nichts überstülpen. Das dortige System müssen schon die Menschen dort selber ändern. Übergestülpt hat China nach dem ende der Britischen Kolonialzeit seine politische „Kultur“ über Hongkong, die hätten es selber gern anders geregelt.

                    Ich möchte keinen Export chinesischer Arbeitsbedingunen, vorstelllungen von wirtschaftlicher Effizienz oder Menschenrechten nach Europa bzw. Deutschland. Nicht mehr und nicht weniger . China hat in all diesen Sachen keine vorbildfunktion. Und wenn durch China wirtschaftlicher Druck auf andere Länder ausgeübt wird, muß und darf man sich dagegen wehren .

                    Denn unsere Kultur von Sozial-, Menschen- und Arbeitnehmerrechten sind Teil unserer Kultur, u. a. von Gewerkschaften und demokratischen Parteien gegen Widerstände in vielen mühsamen politischen Kämpfen über jahrzehnte hinweg durchgesetzt. Das muß bleiben.

                    • MeinNametutnichtszurSache says:

                      China führt eine Militärübung durch. => Böse
                      USA/NATO führt eine Militärübung durch. => Gut

                      => Ich mag simples Denken.

                      Hongkong wird von einer Diktatur in eine Autokratie überführt. => Böse (schräges Weltbild deinerseits)

                      Wer will denn das System China hierher importieren? Ich wiederhole mich. Es sind unterschiedliche Gesellschaften und Kulturen. Punkt. Und damit sind auch unterschiedliche Maßstäbe anzulegen. Wer anderweitig denkt und handelt, ist dem alten Denken des Kolonialismus verhaftet. Wie du.

  2. Panasonic setzt halt auf das falsche OS, wundert mich somit nicht. Würde nie ein TV mit fireOS kaufen.

  3. Martin Ganz says:

    Harman und Samsung gehören doch zusammen. Dann stellt halt Harman zukünftig einfach „Samsung“ her.

  4. Car-Entertainment – da denke ich in erster Linie an _Audio_.

    Wozu brauche ich da einen großen oder noch größeren Screen?

    Ich will gute Verstärker und Lautsprecher und Möglichkeiten diese feinfühlig auf den Fahrzeuginnenraum und den Hörgeschmack der Reisenden einzustellen.

    Da klingen mir dann Namen wie Panasonic, Harman oder meinetwegen auch noch Bose – die können recht gutes Car-HiFi – doch vertrauter in den Ohren .

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