„Indiana Jones und der Große Kreis“ mit Pathtracing (Full Ray-Tracing) ausprobiert

„Indiana Jones und der Große Kreis“ ist ein neues Spiel von Machine Games für die Xbox Series X|S und den PC, das auch grafisch einiges zu bieten hat. So wendet dieser Titel als Standard Ray-Tracing an und setzt daher etwa unter Windows auch entsprechende Grafikkarten voraus. Zum Launch fehlte zunächst aber noch das sogenannte „Full Ray-Tracing“ oder auch Pathtracing. Inzwischen steht es zur Verfügung und ich habe es mir an meinem Gaming-PC mit einer Nvidia GeForce RTX 4080 einmal für euch angesehen.

Im Test habe ich „Indiana Jones und der Große Kreis“ bereits gelobt. Sieht man von den manchmal etwas hölzernen Charakteranimationen ab, bietet das Game an einem potenten PC optisch wirklich viel. Kann das Pathtracing da also wirklich noch eins draufsetzen? Zuletzt habe ich da „Alan Wake 2“ mit dieser leistungshungrigen Variante des Ray-Tracings gezockt und bin ziemlich begeistert gewesen. Auch „Cyberpunk 2077“ bietet dieses Feature im Übrigen. Allerdings benötigt ihr da jeweils einen Gaming-PC, denn die GPUs aktueller Spielekonsolen sind für das Pathtracing zu schwach – vielleicht mit der PlayStation 6?

In „Indiana Jones und der Große Kreis“ funktioniert Pathtracing dabei aktuell nur mit Grafikkarten von Nvidia. Im Idealfall solltet ihr wohl über ein aktuelles Modell der Reihe GeForce RTX 40 verfügen, denn die Funktion zehrt erheblich an der Performance. Deswegen solltet ihr mit einer Grafikkarte unter 16 GByte VRAM auch vorsichtig sein. Denn ohnehin ist „Indiana Jones und der Große Kreis“ ein Titel, der sehr von freiem Videospeicher abhängig ist, was an der id-Tech-Engine liegt. So schaufelt sich das Spiel je nach eueren Settings, ein gewisses Maß an VRAM frei. Solange ihr genügend freien Speicher habt, ist dann auch alles okay. Wird dieser aber überschritten, wird das Game permanent in allen Szenarien zur Ruckelorgie, bis ihr euere Einstellungen herabgesetzt habt.

„Indiana Jones und der Große Kreis“: Das bewirkt das Pathtracing

Mit Grafikkarten mit weniger als 12 GByte VRAM könnt ihr Pathtracing dann auch gar nicht erst nutzen. Im Grunde wird es aber wohl wirklich erst ab einer Nvidia GeForce RTX 4080, wie sie in meinem Testsystem steckt, sinnvoll. Immerhin kann man so auch behaupten, dass „Indiana Jones und der Große Kreis“ bereits für zukünftige Gaming-Systeme Mehrwerte bietet. Als Maßstab für euch: Ich kann diesen Titel auf maximalen Einstellungen in nativem 4K ohne DLSS mit stabilen 60 fps auf meinem Gaming-PC zocken. Tja, aktiviere ich aber Pathtracing, muss ich mich nicht nur auf 30 fps beschränken, sondern benötige auch DLSS in der Upscaling-Einstellung „Quality“, damit die Bildrate stabil bleibt. Obendrein war es nötig. den maximalen Texturpool von „Supreme“ auf „Very Ultra“ zu verringern.

Das Aktivieren dieser einen Funktion halbiert also in meinem Fall die Bildrate und sorgt dafür, dass ich um Upscaling dennoch nicht drumherum komme. Aber lohnt sich Pathtracing in „Indiana Jones und der Große Kreis“ denn? Das möchte ich mit einem „Jein“ beantworten. In „Alan Wake 2“ habe ich die Optik mit Pathtracing bei 30 fps tatsächlich der Darstellung ohne die verbesserte Beleuchtung und Reflexionen vorgezogen. Das hatte aber seine Gründe, denn das atmosphärische Spiel setzt Licht und Schatten sogar für das Gameplay ein. Obendrein ist rasante Action in dem Titel aus der Third-Person-Ansicht im Grunde kein Thema.

In „Indiana Jones und der Große Kreis“ bewegt man sich durch komplett andere Areale und mal nehme ich das Pathtracing deutlicher, mal weniger stark wahr. Gleich im ersten Traum-Abschnitt, der aus „Jäger des verlorenen Schatzes“ entnommen ist, fällt es relativ deutlich auf. Denn ohne Pathtracing ist die Beleuchtung durch das Blätterwerk sehr unruhig. Dank Pathtracing ergibt sich hier direkt ein viel natürlicheres und ruhigeres Bild.

Pathtracing wertet vor allem Reflexionen auf

In den gut ausgeleuchteten, urbanen Außenarealen, etwa im Vatikan, sind die Vorteile des Pathtracings aber oft weniger offensichtlich. Vor allem Spiegelungen sehen nun deutlich realistischer aus. Das kann man nicht nur gut auf z. B. Glas, sondern auch Metalloberflächen erkennen. Ebenfalls sieht man, dass die Schatten nun filigraner auch um kleine Objekte herum geworfen werden. Das alles sorgt für ein stimmigeres Gesamtbild. Dies gilt besonders, wenn man sich in Innenräumen bewegt, in die z. B. durch Fenster oder Öffnungen Licht hereinfällt.

Ehrlich muss ich aber sagen, dass ich derzeit für das „normale“ Spielen abseits des Bestaunens der Technik ohne Pathtracing zocken würde. Das Feature ist in „Indiana Jones und der Große Kreis“ sehr eindrucksvoll, keine Frage, aber die Leistungseinbußen sehe ich dann doch als zu extrem an. Anders als in „Alan Wake 2“, überwiegen hier für mich ohne das Full Ray-Tracing die Mehrwerte der gesteigerten Performance und höheren nativen Auflösung. Zumal hier auch die Frame-Generierung durch z. B. DLSS 3 keine wirkliche Lösung ist, da die native Framerate zu gering ist, als dass der Einsatz sinnvoll wäre. Denn die Eingabeverzögerung sorgt dann für einen zu großen Bruch.

Habt ihr denn das Pathtracing in „Indiana Jones und der Große Kreis“ austesten können? Was sagt ihr zu dieser Technik?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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3 Kommentare

  1. Hab das Spiel angespielt.
    Grafisch wirklich sehr ansprechend, das muss man sagen.
    Allerdings bin ich von der Story ein wenig enttäuscht. Bisher besteht die Story hauptsächlich daraus viel durch die Gegend zu laufen, unterwegs items einzusammeln und Dialogen zuzuhören. Hatte mir ein paar spannende Rätsel erhofft.
    Mal schauen ob die Story doch noch spannender wird.

    • Die Qualität der Rätsel nimmt stetig zu, erreicht aber nie das Niveau von Spielen wie Tomb Raider oder Uncharted. Tendenziell waren sie auch zu leicht. Die „Rätsel“ zum Öffnen von Tresoren bestehen durchgehend aus 1+1=2 und meist liegen die beiden Einsen direkt neben dem Tresor.

      Die Story hätte tatsächlich etwas besser sein können. Erst ganz am Ende erfährt man eigentlich, worum es wirklich geht. Quasi direkt vor finalen Bossfight erst. Aber unterm Strich immer noch besser als der Film im letzten Jahr.

      Ansonsten nimmt die Qualität der Präsentation stetig zu. Das letzte große Gebiet ist da definitiv am besten. Hatte auch sonst null Probleme oder Bugs. Technisch wirklich gelungen. Habe auf den Pathtracing Patch sogar verzichtet, weil ich da schon zu 80% durch war und nicht mein Savegame riskieren wollte (man weiß ja nie).

      Insgesamt 30 Stunden mit dem Spiel verbracht, wobei ich wirklich jeden Winkel abgesucht habe und alles zwiwchen 90% und 100% hatte am Ende was gefundene Artefekte usw angeht. Das hat mir ehrlich gesagt auch am meisten Spaß gemacht, das Kampsystem und die selten dämliche KI waren dagegen eher nervig… das geht besser!

      Gutes Spiel insgesamt, solide 80 aber noch stark ausbaufähig. Die Wolfenstein Spiele von Machine Games haben mir ehrlich gesagt etwas mehr Spaß gemacht.

  2. Von Save-Files kann man in der Regel ein Baackup machen 😉

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