„Indiana Jones und der Große Kreis“ im Ersteindruck
„Indiana Jones und der Große Kreis“ steht seit Freitag im sogenannten Advanced Access zur Verfügung. Vorbesteller der Premium Edition können daher bereits fröhlich zocken. Ab Montag, den 9. Dezember 2024, geht es dann für alle los. Wer den Xbox Game Pass abonniert hat, kann sogar ohne weitere Mehrkosten einsteigen. Ich selbst habe mich dank einer Testversion von Bethesda ebenfalls schon einige Tage mit Indys neuestem Abenteuer vergnügt und möchte meine Eindrücke mit euch teilen.
Gezockt habe ich die PC-Version, die bei Steam in meine Sammlung gewandert ist. Dabei verwende ich einen Rechner mit einem AMD Ryzen R7 5800X, 64 GByte RAM und eine Nvidia GeForce RTX 4080. Pathtracing konnte ich noch nicht verwenden, denn dies wird erst am 9. Dezember 2024 via Update nachgereicht. Allerdings setzt „Indiana Jones und der Große Kreis“ dennoch auf Ray-Tracing für die Beleuchtung, Schatten und Ambient Occlusion. Ziemlich genial: Die aktuelle Version ohne Pathtracing / Full Ray-Tracing kann ich an meinem Testsystem in den höchsten Einstellungen (Supreme) mit konstanten 60 fps spielen – ganz ohne DLSS in nativem 4K.
Zur PC-Technik werde ich euch, sobald das Pathtracing zur Verfügung steht, in der nächsten Woche aber nochmal einen separaten Bericht nachreichen. Loben möchte ich schon einmal die Settings: Es ist möglich, einen wirksamen FPS-Cap zu setzen und parallel V-Sync zu aktivieren. Das Bild ist dann absolut frei von Tearing und Stottern. Auf Wunsch könnt ihr euch auch verschiedene Performance-Metriken einblenden lassen, um zu checken, ob die gewählte Bildrate dauerhaft gehalten werden kann. So könnt ihr die Einstellungen perfekt für eurer System optimieren.
„Indiana Jones und der Große Kreis“: Mehr als Action
Optisch sieht „Indiana Jones und der Große Kreis“ stellenweise fantastisch aus, aber nicht immer. Die Mimik der Charaktere etwa kann nicht mit Titeln wie „Horizon Forbidden West“ mithalten und die weitläufigen Umgebungen sehen in Außenarealen nicht sehr natürlich, sondern eben schon sehr nach typisch „Game“ aus. Da bietet „Alan Wake 2“ etwa technisch dann doch beeindruckenderes. Im Übrigen ist dieser Titel bei weitem kein (!) rasantes Actionspiel, sondern erinnert mich persönlich mehr an eine Mischung aus „Dishonored“ und „Hitman“. So bewegt ihr euch nach einer Traumsequenz-Einführung und einem kurzen Aufenthalt in Indys Universität durch mehrere große Hub-Areale, in denen ihr euch ziemlich frei umschauen könnt.
Stets gibt es dabei eine Hauptaufgabe, doch ihr könnt in der Spielwelt Nebenaufgaben entdecken und euch diesen widmen. Beispielsweise vermisst, da ein Prediger im Vatikan seine Katze und ihr dürft die Dächer erkunden, um von dieser ein Foto zu schießen. Oder ihr stoßt spontan beim Umherschleichen auf einen verschlossenen Safe und müsst ein kleines Rätsel lösen, um an die Kombination zu kommen. Die Rätsel sind dabei aus meiner Sicht richtig gelungen und weder unlogisch noch zu schwierig, aber auch kein Kindergarten wie zuletzt in „Dragon Age: The Veilguard“.
So muss man schon sein Köpfchen anstrengen und Indy plappert einem die Lösungen auch nicht vor. Mit ein wenig Nachdenken oder Trial-and-Error kann man aber alle Rätsel sinnvoll bewältigen. Dabei wählt ihr anfangs aus zwei Schwierigkeitsgraden für die Rätsel – und aus dreien für die Kämpfe. Letztere sind allerdings kein Schwerpunkt des Spiels und werden am besten gemieden. Sobald etwa mehr als zwei Gegner auf Mr. Jones zuströmen, hat man im Grunde keine Chance mehr. Besser ist es, zu schleichen und Gegner still auszuschalten. Dafür hat der beliebteste Archäologe der Welt nicht nur seine Fäuste zur Verfügung, sondern kann allerlei Gegenstände einsammeln. Das reicht von Gitarren über Bratpfannen bis hin zu Spaten. Da ist also auch ein gewisses Augenzwinkern dabei, wie man es eben auch aus den Filmen kennt.
Es kommen dabei zur Auflockerung auch immer wieder neue Elemente ins Spiel. Wachhunde etwa verscheucht ihr mir Schüssen oder Peitschenknallen, höher positionierte Feinde könnt ihr mit der Peitsche von ihrem hohen Ross ziehen. Stromert eine Gruppe umher, lockt ihr einzelne Gegner mit einem beherzten Flaschenwurf in eure Nähe, knockt sie aus und versteckt den bewusstlosen Körper in einer düsteren Gasse. Ähnlich wie in „Deus Ex“, Dishonored“ oder „Hitman“ könnt ihr dabei stets eure eigene Vorgehensweise austüfteln. In der Spielwelt findet ihr zudem regelmäßig Dokumente und Relikte, über die ihr Punkte sammelt, mit denen ihr über gefundene oder gekaufte Bücher neue passive und aktive Fähigkeiten freischalten könnt – etwa dass eine Waffe kurz vor dem Zerbersten noch einmal besonders viel Schaden austeilt.
„Indiana Jones und der Große Kreis“: Besser Story als der letzte Film
Die Geschichte von „Indiana Jones und der Große Kreis“ ist dabei zwischen „Jäger des verlorenen Schatzes“ und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ angesiedelt. Es gibt daher auch entsprechende Anspielungen auf z. B. Charaktere wie Marion. Indy wird mal wieder in die Jagd nach einem mysteriösen Artefakt gezogen und muss sich auf der Suche danach rund um den Globus mir Rivalen und natürlich bösen Nazis herumschlagen – simple, aber sehr unterhaltsame Geschichte. Wie gesagt, erledigt ihr dabei aber immer wieder Nebenaufgabe oder auch optionale Rätsel am Rande. Story-Entscheidungen könnt ihr jedoch in den Gesprächen nicht treffen, die laufen automatisch ab.
Abraten würde ich dabei von der deutschen Synchro, denn Indys Stammsprecher Wolfgang Pampel glänzt durch Abwesenheit und die hiesige Vertonung verleiht dem Ganzen in meinen Augen bzw. Ohren ziemlichen C-Movie-Charme. Hingegen ist der englischsprachige Originalton wirklich gelungen. Harrison Ford ist zwar nicht im Tonstudio aufgeschlagen, aber Troy Baker liefert eine überzeugende Hommage an das große Vorbild ab. Die Musik von Gordy Haab bedient sich dabei natürlich immer wieder der genialen Kompositionen von John Williams, um diese abzuwandeln. Anders will es sicherlich auch kein Indy-Fan haben.
Für mich liegt hier endlich wieder ein Triple-A-Titel vor, der wirklich Spaß macht und auch voller Herzblut der Entwickler steckt. Etwa sind auch kleine Dialoge für die Nebenaufgaben wirklich gut geschrieben und binden immer wieder etwas Humor ein, der aber nie zu platt wirkt. Dass man die jeweiligen Hubs, etwa im Vatikan, direkt recht frei erkunden und so neue Areale auf eigene Faust und ohne Handholding entdeckt, weckt Erinnerungen an vergangene Tage. So glaube ich, dass „Indiana Jones und der Große Kreis“ auch denjenigen gefallen wird, welche viele aktuelle Spiele als zu einfach und zu kindlich empfinden.
Mein Fazit zu „Indiana Jones und der Große Kreis“
Endlich ein richtig gutes Indy-Spiel und ein Lizenztitel, der nicht nur für sich zu gefallen weiß, sondern auch den Wunsch aufkommen lässt, dass die Entwickler ein Sequel nachreichen dürfen. Zuletzt hatte ich so ein Gefühl wohl beim ersten „Spider-Man“-Spiel von Insomniac Games oder bei „RoboCop: Rogue City“. Aus meiner Sicht hat das schwedische Studio Machine Games das Flair von Indiana Jones sehr gut getroffen und hier ein vielseitiges Abenteuerspiel abgeliefert, das alle wichtigsten Elemente rund um den Archäologen bietet. Besonders toll finde ich, dass man der Versuchung widerstanden hat, ein simples Actionspiel abzuliefern und sich vielmehr im Bereich der Immersive Sims etwas bedient.
Technisch hinterlässt „Indiana Jones und der Große Kreis“ am PC ebenfalls einen sehr sauberen Eindruck bei wirklich guter Grafik. Dass die Musik aus den Filmen immer wieder im Hintergrund anschwellen darf, ist da natürlich das i-Tüpfelchen. Im Endeffekt kann ich dieses Spiel Fans der Filme wärmstens empfehlen und bin positiv überrascht. Bleibt zu hoffen, dass auch die Verkaufszahlen stimmen werden und Machine Games sich deswegen vielleicht auch an ein Sequel machen darf.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Mein letztes Indy Spiel war Fate of Atlantis
So geht es mir auch 🙂 Aber nach all den positiven Reviews werde ich mir das Spiel tatsächlich zulegen und freue mich darauf. Hab erst kürzlich mit meinen Kids die ersten drei Filme geschaut und bin ohnehin in der passenden Stimmung.
Bei mir ebenso. 😉
Und da dieses Spiel in sämtlichen Reviews auch eher als Puzzle- und Exploration-Spiel anstatt Ego-Shooter bewertet wird bin ich total positiv überrascht und werde mir das nach den ersten Patches auch mal zulegen.
Service-Hinweis:
erscheint auch Tag 1 im Gamepass (PC + Xbox).
Ich freu mich so. Der Digital Foundry Test lobt die Xbox Version auch in höchsten Tönen. 60fps locked mit raytraycing und ca 1800p Auflösung sauber auf 4K hochgezogen und dazu toller Sound haben nicht viele Games. Auch auf der Series S bekommt man das mit abstrichen was der Hammer ist für ne 250euro Kiste.
Bin aber auch sehr gespannt was man aus den handhelds rauskitzeln kann. ID sagt es hinge bei RTX2060 los. Da muss sich der Z1 extreme schon strecken
Ich spiel es gerade auf meinem Lenovo Legion Go in FullHD und warte immer noch auf den ersten Ruckler.
Es schaut einfach nur super aus und fühlt sich an wie ein Kinofilm. Von daher haben die Entwickler in meinen Augen alles richtig gemacht. Leider kämpfe ich, trotz toller Hardware, mit Abstürzen ohne Fehlermeldung. Das Spiel schließt sich plötzlich. Natürlich sind alle Treiber auf dem neusten Stand und das Bios upgedatet, wobei explizit im letzten Bios-Update auf eine Stabilitäts-Verbesserung bei Intel hingewiesen wurde.
Mein System:
Intel i9-14900K
Asus ROG STRIX Z790-E Gaming
Asus NVIDIA RTX 4090
64 GB RAM
Windows 23H2
Leider kommt die PS5 erst später.
Aber immerhin kommt sie überhaupt. Soll sich Sony mal ein Beispiel Dran nehmen
Sony fing zuerst an, seine exklusiven Titel auch auf den PC zu bringen. Microsoft muss den Schritt gehen, um die Finanzen gerade zu bügeln.
Und weil sie die eigene Konsole mehr oder weniger seit Start sabotieren. Und das ist schade.
Wer sich den Gamepass abonniert kann aktuell Indiana Jones, Stalker 2 und COD BO6 Kampagne für 12€ spielen. In einem Monat bekommt man die drei easy durch.
Wenn man keine Freunde, keinen Job und keine sonstigen Hobbys hat mag das stimmen.
Also als AAA Titel das Spiel nicht bezeichnen. Dafür sind die bereits angesprochenen Punkte und ein paar mehr einfach zu viel. ZB. Die KI ist eigentlich strunz dumm. Zumindest bis normal kommt man mit stupiden prügeln durchs komplette Spiel. Am PC hat man wohl im Breitbild auch am Bildrand einen Fischaugen Effekt. Da muss man etwas mit den Einstellungen spielen. Es ist wohl definitiv kein schlechtes Spiel, aber AAA ist es (mMn!) nicht. Bzw. gibts da auch 100/100 Punkte Wertungen von „Gaming Magazinen“, die ich absolut nicht nachvollziehen kann. Aber hey, es ist im GamePass. Dort kann man es für wenig Geld spielen.
Tripple AAA sagt ja nix über die Qualität aus, es geht eher darum das ein großes Studio mit viel Budget etwas entwickelt, was hier der Fall ist.
Bin nicht so begeistert, um ehrlich zu sein.
Negativ ist vor allem die KI, welche Wolfenstein Niveau hat und damit meine ich nicht die Wolfenstein Spiele von Machine Games sondern von Wolfenstein 1992. Wirklich gruselig schlecht. Das Kampfsystem ist auch sehr stupide und simpel wie aus den 90ern. Die Steuerung ist teilweise sehr nervig und unnötig… insbesondere was das ganze Gefuchtel mit Schlüsseln und sonstigen Items angeht. Die ewige hin und her First Person und Third Person sowie dem Tagebuch ist auf auf Dauer nervig.
Positiv ist die Performance und Stabilität. Bugs bisher nicht entdeckt. Sieht recht gut aus aber teilweise merkt man doch sehr, dass es auf den 10+ Jahre alten Wolfenstein Spielen aufbaut.
Mittelmäßig sind die „Rätsel“. Die sind teilweise ganz ok aber oft auch extrem beschränkt aufgrund der Beschränkungen der Engine. Auch die Beschränkungen, welche sich zwangsläufig durch den Kanon von Indiana Jones ergeben, halten das Spiel sehr zurück. Das merkt man halt insbesondere beim Kampfsystem und den Klettereinlagen… Indy ist halt nicht Laura Croft oder Aloy, das Ganze ist sehr hölzern und „basic“.
Zugegeben ich habe bisher erst 4-5 Stunden gespielt, aber bisher ist es eher ein interaktiver Film mit recht durchwachsenen und manchmal banalen spielerischen Elementen.
Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen wieso die Grafik dieses Spiels als gut bzw. zeitgemäß bezeichnet wird. Grafik besteht ja nicht nur aus Texturen und Beleuchtung. Die Animationen in diesem Spiel, vor allem in den Gesichtern und bei der Bewegung, sind bisweilen unerträglich schlecht. Das Spiel ist 10 Jahre jünger als Uncharted 4, sieht in diesen Kategorien aber locker 10 Jahre älter aus. Für mich ein totaler Atmo-Killer. Darüber hinaus ist die Welt im wahrsten Sinne des Wortes auch komplett leer. Es gibt kaum Gegenstände und Objekte und wenn dann werden diese aufgrund der katastrophalen LOD-Settings viel zu spät nachgeladen. Selbst auf einem High-End-PC. (7800X3D+79000XTX bei mir) Bitte nicht falsch verstehen. Trotz solcher Mängel kann man mit so einem Spiel durchaus viel Spaß haben, ich finde es irgendwie nur erschütternd dass diese Schwächen von so vielen Reviewern übersehen oder ignoriert werden. In der Tat, mit AAA hat das in Sachen Optik nichts zu tun. Ich lasse mich gerne korrigieren, falls die Animationen hier doch irgendwie besser sein sollten als in Uncharted 4 von 2016 und meine Augen irgendwie defekt sein sollten. Schaut euch nur mal hier ne Cutscene an und schaut dann den Dialog vor dem Fernseher zwischen Nate und Elena in Uncharted 4 an, Lichtjahre liegen hier dazwischen.