Inception: Sicherheitslücke in AMD-Prozessoren
Erst gestern berichteten wir über die Schwachstelle Downfall bei Intel-Prozessoren. Doch auch über AMD muss man berichten. Betroffen sind die Prozessorarchitekturen Zen 1 bis Zen 4. Forscher der Gruppe COMSEC, die zur Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich gehört, konnten über eine Kombination von zwei Fehlern sensible Daten auslesen. Sie nennen die Schwachstelle „Inception“. Die erste ausgenutzte Schwachstelle CVE-2022-23825 ist ein Fehler in der Verzweigungsvorhersage:
„Aliase in der Verzweigungsvorhersage können dazu führen, dass einige AMD-Prozessoren den falschen Verzweigungstyp vorhersagen, was zur Offenlegung von Informationen führen kann.“
Die Gruppe beschreibt die beiden Fehler in Kombination wie folgt:
- Phantom-Spekulation: Wir können eine falsche Vorhersage auslösen, ohne dass es zu einer Verzweigung an der Quelle der falschen Vorhersage kommt.
- Transient Execution Training (TTE): Wir können zukünftige Fehlprognosen durch eine ausgelöste Fehlprognose manipulieren.
D. h. die durch Phantom-Spekulation hervorgerufenen Fehlprognosen können durch TTE noch zusätzlich manipuliert werden. Dadurch können sensible Daten wie Passwörter, Verschlüsselungsschlüssel und in Servern isolierte Benutzerdaten abgegriffen werden.
COMSEC schätzt den Overhead, der durch die Lösung des Problems entsteht, auf 93 Prozent bis 216 Prozent für Zen 1 und Zen 2. COMSEC wird die Ergebnisse auf der USENIX Security 2023 und MICRO 2023 vorstellen. Agesa-Updates und Mikrocode-Updates werden zeitnah installiert. AMD hat ein Security-Bulletin zu dem Problem veröffentlicht.
Vielen Dank an die User, die uns in den Kommentaren zu Downfall darauf aufmerksam gemacht haben.
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Perfektes Timing, microsoft schließt mehrere CPUs für Windows 11 im Nachhinein aus, und gleichzeitig haben wir Lücken bei AMD und Intel mit harten und spürbaren Performance impact, damit will das Universum euch sagen ihr sollt euch gefälligst eine neue CPU kaufen, die Wirtschaft dankt euch! 😀