Hyundai und Kia: Elektroautos werden Teil des Stromnetzes mit V2X-Diensten


Die Hyundai Motor Group treibt die Vernetzung ihrer Elektrofahrzeuge mit der Energieinfrastruktur voran. Unter dem Schlagwort Vehicle-to-Everything, kurz V2X, sollen die Autos künftig nicht nur Energie verbrauchen, sondern auch speichern und bei Bedarf wieder abgeben. Das Unternehmen hat dazu Pläne für verschiedene Märkte vorgestellt, die sowohl das öffentliche Stromnetz als auch private Haushalte betreffen.

In Südkorea startet bis Ende 2025 ein Pilotprojekt auf der Insel Jeju. Da dort oft ein Überschuss an erneuerbaren Energien besteht, dienen Modelle wie der Hyundai IONIQ 9 und der Kia EV9 als flexible Netzspeicher. Die Fahrzeuge laden auf, wenn die Energiepreise niedrig sind, und speisen Strom zurück ins Netz, wenn der Bedarf steigt. Das hilft bei der Netzstabilität und optimiert die Energiekosten, so die Verantwortlichen.

Auch in Europa tut sich etwas. In den Niederlanden wird ebenfalls Ende 2025 ein kommerzieller Vehicle-to-Grid-Dienst (V2G) eingeführt. Dieser baut auf bestehenden Smart-Charging-Lösungen auf. Über bidirektionale Ladetechnik können Nutzer ihre kompatiblen Fahrzeuge automatisiert zu günstigen Zeiten laden und überschüssige Energie zu Spitzenzeiten zurück ins Netz verkaufen. Zum Start sind der IONIQ 9 und der Kia EV9 dabei, eine Ausweitung auf weitere Modelle und europäische Länder ist geplant.

Für den US-Markt liegt der Fokus hingegen auf Vehicle-to-Home (V2H). Hier fungieren die Elektroautos primär als Notstromversorgung bei Netzausfällen oder Unwettern. Kia ermöglicht dies bereits beim EV9, Hyundai zieht mit dem IONIQ 9 nach. Auch der Kia EV6 ist ab dem Facelift mit der Technik kompatibel. Nutzer können so Strom in Nebenzeiten speichern und ihn bei Lastspitzen oder Ausfällen für den Haushalt nutzen.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

4 Kommentare

  1. Ich war da am Anfang begeistert von der Idee. Da ich nun selbst ein BEV habe und mich mit den Akkus beschäftigt habe, flacht das ein wenig ab.
    Es fühlt sich so an, als ob ich da keine Kontrolle über die Ladung meines Akkus mehr habe und natürlich auch, das sich selbiger abnutzt ohne wirklichen Mehrwert für mich.
    Ob das in der Tat so ist, wird sich zeigen.
    Mal ab davon, das meine Wallbox (noch) nicht in der Lage wäre.

    • „… das sich selbiger abnutzt ohne wirklichen Mehrwert für mich.“

      Das ist auch der Punkt warum das für mich nicht in Frage käme. V2H im Notfall, wie in der USA, würde ich nutzen.

    • Grundlegend bin ich bei dir, man muss eben ein HEMS (Home Energy Management System) haben, was das ganze dann wirklich adäquat steuert. Mein Fahrzeug z.B. hat einen 77 kWh-Akku. Im Normalfall lade ich auf 80%.
      Mit einem V2G/V2H-Setup würde man weiter immer die 80% im Akku haben und die restlichen 20% dienen dem HEMS als Puffer für PV-Strom. Das würde in meinem Fall nochmal ca. 15 kWh-Speicher schaffen. Sinnvoll ist es also allemal. Nehmen wir mal an, dass die vollen 15 kWh an 200 Tagen im Jahr genutzt werden könnten (was vermutlich viel zu hoch angesetzt ist), dann wären das im Jahr 40 Zyklen. Das fällt ehrlicherweise nicht wirklich ins Gewicht. Ich habe derzeit ca. 80.000 km auf der Uhr und 156 Ladezyklen auf dem Akku. Die 40 Zyklen würden also einer zusätzlichen Jahresfahrleistung von 20.000 km entsprechen. Das kann der Akku locker ab. Und sofern der Hersteller es freigibt, muss man sich auch mit der Garantie keine Sorgen machen.

      Was die Wallbox angeht: Theoretisch kann das jede Wallbox. Die AC-DC-Wandler im Auto können den Strom aus dem Akku auch jederzeit zurück in Wechselspannung wandeln, womit jede Wallbox V2G/V2H fähig wird. Das Fahrzeug muss es nur softwareseitig unterstützen. Dass die meisten Lösungen DC-gekoppelt sind, liegt an dem so etwas höheren Wirkungsgrad, da die DC-AC-Wandlung dann über den PV-Wechselrichter läuft und dieser oft effizienzter ist als die Wandler im Auto.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht. Es besteht kein Recht auf die Veröffentlichung eines Kommentars.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Kommentar-Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.