Hyperloop One stellt den Betrieb ein
Elon Musk hatte vor vielen Jahren die Idee, man könne Transport-Kapseln durch einen Vakuumtunnel jagen und dadurch Passagiere und Waren mit mehreren Hundert km/h von A nach B befördern. Da er sich selbst nicht mit der Umsetzung beschäftigen wollte oder konnte, stellte er die Idee zur Verfügung. 2014 wurde dann Hyperloop Technologies gegründet und man sammelte über 400 Millionen US-Dollar an Kapital ein. Zu den Investoren gehört unter anderem der Hafenbetreiber von Dubai DP World. Bloomberg berichtet nun, dass Hyperloop One offenbar den Betrieb eingestellt hat. Demnach sollen die Büros bereits geschlossen und das Gros der Mitarbeiter entlassen worden sein. Der Rest der Mitarbeiter soll wohl am 31. Dezember per Auflösungsvertrag auf die Straße gesetzt werden. Alle Vermögenswerte wie Maschinen etc. landen im Verkauf.
Die Webseite von Hyperloop One ist bereits offline.
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Hyperloop existierte doch nur um Kalifornien vom Ausbau des ÖPNV abzuhalten, damit die Leute weiterhin Autos (Teslas) kaufen.
Und jetzt wo man den Ausbau lange genug blockiert hat braucht man Hyperloop nicht mehr.
Müsste dann demnächst nicht auch diese Tunnelfirma eingestellt werden. Ähnlicher Hintergrund, noch schlechteres Konzept. Ein Auto durch einen Tunnel ohne jegliche Sicherheitsvorkehrungen zu jagen finde ich noch schlimmer als Hyperloop.
Wird, denke ich, auch nicht mehr lange dauern.
Das Beste an dieser Tunnelfirma ist der Name „The boring company“….. kein Witz. Lese gerade die Bio von Musk. Besseren Lesestoff habe ich selten gefunden. Fastszinierend und abstoßend zu gleich.
Hui, schöne Verschwörungstheorie, Beweise?
Es wurde natürlich nie offen gesagt, wäre ja schön blöd, aber die gesamte Idee war von Anfang an so unausgegoren, dass sie niemals hätte Realität werden können.
Ich weiß nicht ob ich hier Links posten kann, aber: https://jalopnik.com/dui-offenders-drive-these-brands-the-most-1851115946, https://time.com/6203815/elon-musk-flaws-billionaire-visions/ und https://www.sfchronicle.com/opinion/openforum/article/elon-musk-hyperloop-rail-17486877.php
Money Quote aus letzterem Artikel:
„Then it came to light that the world’s richest man never intended to prove out the futuristic Hyperloop technology or build the proposed suction tube. Musk reportedly told his biographer, Ashlee Vance, that the Hyperloop proposal was motivated by “his hatred for California’s proposed high-speed rail system,” which he felt would be too slow, outdated and expensive. “With any luck, the high-speed rail would be canceled,” Vance wrote.“
Außerdem bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Hyperloop#Vergleich_zu_California_High-Speed_Rail
Auch würde Musk eins seiner eigenen Unternehmen direkt gefährden wenn der Hyperloop Realität geworden wäre.
Edit: Der erste Link ist falsch, müsste folgender sein: https://jalopnik.com/did-musk-propose-hyperloop-to-stop-california-high-spee-1849402460
Ich kann M nur zustimmen: in Thailand wurde das mit China vereinbarte Highspeed-Rail-Projekt immer mit Verweis auf den Hyperloop attackiert und teils auch abgesagt. Die Geschichte ist hanebüchen, siehe z.b. hier:
https://www.bangkokpost.com/thailand/politics/1550586
Zum Glück sind sie mittlerweile wieder in der Realität angekommen:
https://thealtworld.com/anthony_cartalucci/thailand-to-speed-up-construction-of-joint-chinese-high-speed-railway
Wir sind wieder in der Realität angekommen??? Na dann wird ja alles gut…
An Ollifant: nicht wir, sondern sie, also die thailändische Regierung. Der real existierende, dringende Bedarf eines Transportwegs wird halt eher durch eine Schienenstrecke in naher Zukunft gedeckt anstatt auf eine Lösung zu setzen, welche erst in sehr ferner Zukunft realisiert werden könnte.
Davon abgesehen war die Idee vielleicht gut aber eben technisch nicht umsetzbar. Und den Geldgebern, die technisch wieder mal keine Ahnung von tuten und blasen haben, wurde sonst was versprochen.
Wieso sollte die Idee *technisch* nicht umsetzbar sein? Man kann *alles* umsetzen, es muss nur bezahlt werden.
Nein, man kann nicht alles technisch umsetzen so lange es bezahlt wird. Herzliche Grüße, die Physik.
wenn der Vertrieb sagt dass das geht dann geht das auch (hahahahahahahahhahaha)
Wenn es technisch nicht umsetzbar ist. war die Idee eben nicht gut. Davon mal abgesehen ist das Konzept bei Urbanisten eine Art Running Gag geworden.
Genauso wird es irgendwann diesen fliegenden Passagierdrohnen gehen oder Monorail-Projekten. Zu aufwendig , zu praxisfremd und nicht alltagstauglich. die Eisenbahn, das Schiff, das Flugzeug und das auto sind funktionierende Verkerhsträger die sich über Jahrhunderte oder zumindest jahrzehnte als alltagstauglich und für die diversesten Transportaufgaben vom einzelnen Berufs-Pendler bis zum ccontainer als rubust und extrem anpaßbar erwiesen haben. Und sie sind noch lange nicht ausentwicklet – man denke nur an moderne Signalisierungsverfahren bei Eisenbahnen mit beweglichen statt festen Blockabständen die dann wesentlich engere Taktfolgen gerade im schienengebundenen ÖPNV ermöglichen. Schade daß Europa und Deutschland sich das gute und wirklich funktionierende System der magnetschwebetechnik hat auss der Hand nehmen lassen. Weder Flugtaxis noch Personenrohrpost hat einen echten Mehr-Nutzwert. Wer Musk Geld anvertraut ist selber Schuld. Kein Mitleid mit den Geldgebern, nur mit den Mitarbeitern, die jetzt entlassen weerden. Hoffe die finden schnell was Neues und echt innovatives.
Das Problem an der heutigen Zeit ist eben, dass es viele gute, sehr gute oder sogar herausragende Ideen gibt, diese sich aber heute nicht mehr umsetzen lassen. Sei es aus Geldmangel oder sonstigen Widerständen bis hin zum Innovationskiller „Das haben wir immer schon so gemacht“.
Man stelle sich nur mal ganz kurz folgendes Gedankenexperiment vor: Es gäbe weltweit noch keine Eisenbahn und nun würde heute ein Unternehmen auf diese Idee kommen. Gleichzeitig mehrere hundert Menschen von A nach B zu transportieren, mit 250 km/h und Gastronomie. Problem: Es müssen überall Gleise verlegt werden, Oberleitungen, Tunnel, Brücken und Bahnhöfe gebaut werden. Wieviel Chance auf Umsetzung würdet ihr diesem Unternehmen heute geben, auch nur ein Gleis sagen wir von Frankfurt nach Paris zu bauen, oder noch schlimmer von München nach Mailand einmal durch die Alpen?
Klar war Hyperloop eine visionäre Idee, der nicht wirkliche viele Menschen eine echte Chance eingeräumt haben.
Übrigens, gab es da jährlich (?) einen Wettbewerb, wer das schnellste Fahrzeug in der Röhre realisieren kann. Und immer (?) hat die TU München gewonnen. Sorry, hat mich nur am Rande interessiert. Wer es genauer wissen will:
https://www.asg.ed.tum.de/asg/forschung-und-innovation/themen-projekte/tum-hyperloop/, https://tumhyperloop.com/.
Um deren Projekt tut es mir leid, obwohl ich mir sicher bin, dass die dort teilnehmenden Personen sehr schnell einen richtig guten Job finden werden.
Hallo Michael, ich sehe das anders: es geht nicht um „Innovationskiller“ sondern um eine viel nüchternere sichtweise auf Erneuerung. Sie muß nicht nur visionär sein – das waren Eisenbahn, Auto oder Flugzeug seinerzeit auch, sondern sie sollen heute von Beginn an auch einen über die reine Machbarkeit hinausgehenden Nutzwert für die Gesellschaft haben. Das hatte die eisenbahn versus der postkutsche damals. Aber heute gibt es ausgereifte und funktionierende Verkehrsträger und auch in anderen Bereichen Lösungen die gut und alltagstauglich funktionieren. Ist wie mit Beschleunigung im relativistischen Bereich: Die energie die Du für einen bestimmten Geschwindigkeitszuwachs aufwenden mußt, ist eben nicht llinear sondern steigtt mit der Ausgangsgeschwindigkeit. Gleiches für das technische und praktische Level auf dem Du eine Innovation aufsetzen möchtest: es wird immer schwerer, aufwendiger und Du mußt mehr Systemträgheit – und damit meine ich nicht Faulheit sondern sinnvolle Beharrungseffekte die es vernünftig erscheinen lassen an Bewährtem festzuhalten – überwinden. Einfach etwas Neues um der neuigkeit einführen funktioniert heute nicht mehr, weil wir viel differenzierter denken gelernt haben.