Home-Office 2023: In Deutschland weiter verbreitet, wird aber an weniger Tagen genutzt

Das Statistische Bundesamt hat seine Auswertungen zum Home-Office 2023 in Deutschland veröffentlicht. Heruntergebrochen lautet das Ergebnis, dass von ähnlich vielen Menschen zu Hause gearbeitet worden ist, wie 2022. Allerdings haben die Betreffenden im Durchschnitt weniger Tage im Home-Office verbracht.

Knapp die Hälfte der Home-Office-Nutzer arbeitete genauso oft oder häufiger am Arbeitsplatz als von zu Hause aus, so das Amt. 25- bis 34-Jährige nutzen am häufigsten das Home-Office. Mit einem Home-Office-Anteil von 23,5 % liegt Deutschland dabei leicht über dem EU-Durchschnitt. Generell ist das Arbeiten zu Hause inzwischen deutlich verbreiteter als vor der Corona-Krise. Als Vergleich: 2019 hatten lediglich 12,8 % der Erwerbstätigen im Home-Office gearbeitet.

Im Jahr 2023 arbeitete knapp die Hälfte (44 %) der Erwerbstätigen, die Home-Office nutzten, genauso oft oder häufiger am Arbeitsplatz wie von zu Hause aus. Gut ein Viertel (26 %) war vollständig im Home-Office. 2022 waren 39 % der Erwerbstätigen genauso oft oder häufiger am Arbeitsplatz als im Home-Office und 31 % arbeiteten ausschließlich von zu Hause aus. Interessant ist, dass insbesondere Angestellte größerer Unternehmen viel von zu Hause aus arbeiten. Arbeiteten in kleinen Unternehmen (bis 49 Beschäftigte) nur 13,1 % der Angestellten von zu Hause aus, so waren es in mittleren Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) 22,9 %. In großen Unternehmen mit mindestens 250 Beschäftigten war der Home-Office-Anteil mit 33,8 % am höchsten.

Home-Office: Je nach Branche gibt es Unterschiede

Aufgrund unterschiedlicher Arbeitsanforderungen wird Home-Office je nach Branche unterschiedlich oft beansprucht. In Gesundheitswesen (6,4 %) und Einzelhandel (8,3 %) kommt man am seltensten darauf zurück. Am höchsten war der Anteil 2023 im Bereich IT-Dienstleistungen: Hier arbeiteten knapp drei Viertel (74,7 %) der abhängig Beschäftigten zumindest gelegentlich von zu Hause aus. In der Verwaltung und Führung von Unternehmen sowie in der Unternehmensberatung nahmen 72,5 % Home-Office in Anspruch.

Blickt man abseits von Deutschland auf andere europäische Länder, dann sieht es so aus: In den Niederlanden (52,0 %), in Schweden (45,8 %) und in Finnland (42,0 %) war der Home-Office-Anteil im vergangenen Jahr EU-weit am höchsten. In Bulgarien (2,9 %), Rumänien (3,3 %) und Griechenland (7,4 %) arbeiteten anteilig die wenigsten Berufstätigen von zu Hause aus.

Die Daten zum Anteil der Erwerbstätigen in Deutschland, die 2023 von zu Hause aus arbeiteten, basieren auf den Erstergebnissen des Mikrozensus. Der Anteil umfasst jeweils die Erwerbstätigen, die angegeben haben, zum Zeitpunkt der Befragung in den vergangenen 4 Wochen mindestens einmal oder häufiger von zu Hause aus gearbeitet zu haben. Beim Home-Office-Anteil der abhängig Erwerbstätigen in Deutschland sowie bei der Betrachtung nach unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen (WZ 2008) sind die Auszubildenden nicht eingeflossen. Selbstständige und Freiberufler tauchen in den Daten ebenso nicht auf.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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51 Kommentare

  1. paradoxus says:

    Zwei Tage Homeoffice, in denen ich nicht anders oder produktiver bin als im Betrieb. Das Geschwätz mit den Kollegen wird halt durch das Geschwätz der Kinder ersetzt (manchmal besser, manchmal nerviger). Ich fange früher an und höre später auf, weil ich zwischendurch ggf. Essen mache oder Hausaufgaben betreuen muss. Sprich: Es ist okay, spare mir das Fahren, Benzin, Kinder müssen nicht ewig in den Hort, aber so richtig toll ist Homeoffice nur für meinen Kollegen ohne Kinder und/oder ohne Beziehung. Wenn die das überhaupt gut finden, so ohne soziale Interaktion … . Viel geiler als HO fände ich einen kurzen Weg zur Arbeit. Aber dann müsste ich auf der (sozialen) Müllkippe äh in der Hauptstadt arbeiten und meine Kinder gingen in kleinkriminelle & religiöse Ausbildungszentren statt in Schulen.

  2. Hier sind max 45% mobiles Arbeiten erlaubt. Grund: Die BG und lästige Telearbeitsbedingungen umgehen. Dran halten tut sich fast niemand. Und den AG interessiert es aus o.g. Grund auch nicht.

    Tatsächlich gibt es 1,5 Teamtage (einen Tag pro Woche, jede 2. Woche einen zusätzlichen Tag), wo alle ins Büro kommen sollen. Manche schaffen nicht mal das. Konsequenzen, dank Fachkräftenangel, keine! 2 Kollegen sind allerdings freiwillig gegangen. Das waren aber genau die, die sowieso nur Blindleistung produziert haben. Die Regel hat sich also bewährt.

  3. Ja klasse, diese 3 BTF Poster habe ich auch in meinem Büro hängen. Ich mache seit Corona übrigens auch zu 99% HO, bin vielleicht im Schnitt 1 Tag pro Monat in der Firma, das reicht dann aber auch. Ich kann zu Hause ungestörter besser arbeiten.

  4. Unser Chef ist der Meinung, dass man im Homeoffice nicht produktiv arbeiten kann und auch Azubis nicht betreut werden können, wenn keiner vor Ort ist.
    Somit sind 0 Tage Homeoffice angesagt.

    Den Job macht es bei mir aber nicht schlechter. Sollte ich die Stelle trotzdem mal wechseln, dann will ich auch zu 100% Homeoffice machen.

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