Home Assistant: Update zur Roadmap 2024 und einen Ausblick auf neue „Baustellen“
Home Assistant ist eine Open-Source-Software, die es Benutzern ermöglicht, verschiedene Geräte und Dienste zu verwalten und zu automatisieren, indem sie Gerätschaften unterschiedlicher Hersteller verzahnt und kommunizieren lässt. Home Assistant kann auf einem Computer oder einem dedizierten Gerät wie einem Raspberry Pi oder Intel NUC installiert werden. Home Assistant unterstützt eine Vielzahl von Protokollen und Plattformen, darunter Z-Wave, Zigbee, aber auch Matter.
Zur Mitte des Jahres hat man die Roadmap für das restliche Jahr 2024 verkündet. Nun zieht man ein Resumé und gibt einen weiteren Ausblick auf kommende Funktionen und Planungen. Übrigens will man halbjährlich die Community auf dem Laufenden halten. Man mache, so die Macher von Home Assistant, große Fortschritte bezüglich der Ankündigungen aus dem Frühjahr und setzt sich damit jetzt auch neue Fahrpläne und Prioritäten. Diverse Ziele der Roadmap 2024 habe man nämlich planmäßig abgeschlossen. Eines der übergeordneten Ziele ist nach wie vor, die Akzeptanz des smarten Zuhauses durch alle Hausmitglieder zu gewährleisten. Daher arbeitet man unter anderem an den Themenfeldern Automatisierungen, Dashboards sowie Sprachassistenten.
Hinsichtlich der Automationen gibt es inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, diese zu kategorisieren, beispielsweise durch das Hinzufügen von Etiketten. Derzeit widmet man sich der erleichterten Erstellung von Automatisierungen.
Während die Aktionen inzwischen recht einfach zu bedienen sind, hat man damit begonnen auch die Handhabe von Auslösern und Bedingungen zu vereinfachen und damit zugänglicher zu machen – allerdings ohne an Fähigkeiten einzusparen. Für den weiteren Ausblick stehen auf der Liste auch das Verwenden sowie Teilen von Blueprints, deren Prozess man auf kurz oder lang vereinfachen möchte.
Bei den Dashboards hat sich in den vergangenen Monaten wohl am meisten verändert. So gibt es neue Layouts mit Abschnitten und schöne sowie nützliche Dashboards können sich viel einfacher erstellen lassen. Die Dashboard-Gruppe arbeitet derzeit an einer Standardisierung des Aussehens der Standardkarten. Künftig soll es von Haus aus noch einfacher sein, nützliche Dashboard-Vorschläge zu erhalten. Man hat als Muster bei den Nutzern erkannt, dass es nicht nur um die Gerätesteuerung geht, sondern vielmehr nützliche Alltagsinformationen im Vordergrund stehen – durch Visualisierung von Daten.
Derzeit werden in beim Standard-Dashboard alle Einheiten eines Hauses auf einer Seite zusammengefasst, was bei einem wachsenden Smart Home sehr unübersichtlich wird. Es kann zwar Entitäten automatisch nach Bereichen gruppieren. Jedoch werden diese Bereiche nicht alle identisch genutzt, sondern man sieht eine Spezialisierung der Dashboards, je nach Bereich und Funktion des Hauses – beispielsweise Energieverbrauch, Sicherheit sowie Netzwerkstatus oder Informationen zu Gerätschaften, wie einem 3D-Drucker bzw. dem Auto.
Auf der weiteren Agenda steht, den Schutz der Privatsphäre beim Zugang von Nutzern, Gästen sowie der Öffentlichkeit zu verbessern. So soll es möglich werden, den Zugriff von Gästen oder Familienmitgliedern auf den Home Assistant anders sowie feiner abzustimmen.
Beim Thema Sprachassistent steht der eigene, private Sprachassistent Assist im Fokus, der in den vergangenen Monaten weiter gereift ist und neue Funktionen erhalten hat. So gibt es inzwischen, wie bei den großen Playern, eine Bereichserkennung, sodass nicht der Raum im Befehl beim Schalten und Walten mit genannt werden muss. Ebenso werden Etagen hierbei unterstützt.
Assist lässt inzwischen auch Timer erstellen und mit Befehlen kombinieren. So ist es möglich auch erst nach 30 Minuten den Fernseher automatisiert abzuschalten. Zudem gibt es Befehle für laufende Fernseher bzw. Musikstreaming wie z. B. Pause, Fortsetzen sowie weiter. Zudem: Die geräteeigene Wake-Word-Erkennung ist jetzt viel schneller und zuverlässiger.
Man hat festgestellt, dass beim Thema Sprachassistenten Software das eine ist, aber auch Hardware eine wichtige Rolle spielt. Daher hat man selbst an Hardware für einen Sprachassistenten gefeilt, Firmware und Hardware sind hier vollständig quelloffen. Und die Veröffentlichung sei schon „sehr bald“.
Mit wachsendem Funktionsumfang von Assist stößt man an Grenzen und man hätte gerne eher eine dialogische Interaktion anstelle der derzeitigen Befehlsstrukturen. Zukünftig soll Assist in der Lage sein, vor der Ausführung eines Befehls um Klarstellungen zu bitten, z. B. um die Dauer eines Timers, wenn dieser nicht Teil des ursprünglichen Befehls war, oder um eine Bestätigung zu bitten, bevor kritische Aktionen, wie z. B. das Entriegeln aller Türen, ausgeführt werden.
Auch Konversationen sollen, so die Vorstellung, nicht nur vom Benutzer ausgehen. Denkbar wäre beispielsweise eine Begrüßung, wenn jemand einen Raum betritt. Hier sollen LLM in der Lage sein, den notwendigen Kontext, auch für komplexere Interaktionen, herzustellen.
Inzwischen unterstützt Home Assistant diverse LLM-Tools sowie Ollma. Und KI will man hier auch noch zugänglicher gestalten und die LLM-Integrationen verbessern und für gängige Anwendungsfälle zu Hause einsetzen. Man arbeitet derzeit zudem daran, ein Nutzerverständnis von Privatsphäre zu diesem Thema kennenzulernen.
Beim Thema der Home Assistant Cloud arbeitet man an einer Backup-Funktion. Hierbei will man neben dem Sichern in die eigene Cloud auch andere Backup-Speicherorte bei Drittanbietern anbieten. Zugunsten der Entwicklung von WebRTC hat man hier andere Arbeiten zurückgestellt. Die Unterstützung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung sei jedoch nur verschoben und weiterhin in Planung.
Home Assistant unterstützt diverse (Funk-) Protokolle, darunter Z-Wave, Zigbee sowie Matter und Thread. Da hat man in den letzten Monaten diverse Schritte für eigene Zertifizierungen der Implementierungen der Standards angestrebt. Inzwischen ist man Board-Member bei Z-Wave-Allianz und man treibt die Entwicklung des Funkstandards mit voran. Man entwickelt eigene Z-Wave-Hardware und plant die Implementierung zu zertifizieren.
Bei Matter unterstützt man die Spezifikation 1.3, Matter 1.4 ist erst frisch raus. Die Implementierung sei inzwischen zuverlässig und man habe die Kompatibilität der Matter-Geräte stark verbessert und hofft auf baldige Matter-Zertifizierung. Luftreiniger, Raumklimageräte und Thermostate werden jetzt besser unterstützt, zusammen mit benutzerdefinierten Clustern, die es Home Assistant ermöglichen, Datenänderungen in Echtzeit zu erkennen und die Netzwerkeffizienz zu verbessern.
Update-Entitäten liefern jetzt Firmware-Updates über offizielle Matter-Update-Kanäle, während Ereignis-Entitäten mehr Ereignistypen bieten, sodass sie auf Ereignisse reagieren können, die durch einfaches Drücken oder doppeltes Drücken ausgelöst werden. Weitere Funktionen sind die Unterstützung von Wasserventilen, die Verfolgung des Betriebszustands von Geräten sowie die Integration von Rauch- und CO-Sensoren. Matter 1.3 Strom- und Energiesensoren werden ebenfalls unterstützt und liefern Daten für das Energie-Dashboard.
An der Implementierung von Matter 1.4 arbeitet man. Zudem soll die Inbetriebnahme von Geräten leichter werden und eine Baustelle seien zudem die Thread Credentials. Die Zigbee-Integration sei in den vergangenen Monaten ebenfalls verbessert worden und einfacher durch eine separate Codebasis einfacher zu warten.
Die Planungen für die Roadmap für das kommende Jahr haben bereits begonnen. Sobald man da mehr kommuniziert, lest ihr es natürlich auch hier im Blog.
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Wie kompliziert findet ihr Home Assistent im vergleich zu Homebridge?
Und welche Automatisierungen nutzt ihr so?
Homeassistant und Homebridge sind in meinen Augen völlig verschiedene Systeme, kann man gar nicht vergleichen.