hessenWARN löst KATWARN in Hessen ab, bietet mehr Informationen und Möglichkeiten


KATWARN kennen und nutzen sicher viele von euch, die App teilt einem recht zuverlässig mit, wenn es zu Gefahrenlagen kommt. Hessen geht da nun einen Schritt weiter und bietet hessenWARN an. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der KATWARN-App, die neben den üblichen Warnungen auch weitere abbilden kann. Der Nutzer kann aus neuen Kategorien wählen, über welche Bereiche er informiert werden möchte, zum Beispiel bei Erdbeben, Cyberangriffen oder Produktrückrufen.

Gleichzeitig kann über hessenWARN auch ein Notruf mit Positionsbestimmung abgesetzt werden. Das sehen wir aktuell auch bei den Mobilfunkanbietern, die das unterstützen, allerdings sind bundesweit noch nicht alle Stellen dafür fit. In Hessen anscheinend schon, es sei denn, hier wird ein anderes System verwendet.

hessenWARN soll indes weiter ausgebaut werden, für 2020 stellt das Bundesland zum Beispiel auch einen Wildwechselwarner und der Notruf mit Positionsbestimmung wird über ein Widget verfügbar sein. Möglich ist auch, dass andere Bundesländer von dem KATWARN-Upgrade profitieren, Hessen wird das System nämlich auch anderen Bundesländern und dem Bund für mögliche Kooperationen anbieten.

hessenWARN ist ab sofort in den App Stores verfügbar, holt allerdings nicht nur positive Bewertungen ab. Anscheinend läuft da noch nicht alles rund. Zudem empfiehlt es sich wohl, KATWARN vor dem Download von hessenWARN zu deinstallieren. Hessen sollten zudem heute schon per Pushmitteilung von KATWARN auf die neue hessenWARN-App aufmerksam gemacht worden sein.

https://play.google.com/store/apps/details?id=de.hessen.hmdis.hessenwarn

https://apps.apple.com/de/app/hessenwarn/id1482894790

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34 Kommentare

  1. Genau das ist einer der Gründe, warum Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in puncto digitale Angebote meilenweit hinterherhinkt. Jedes Bundesland muss irgendwie sein eigenes Süppchen kochen und sich irgendwie mit irgendwas „verewigen“, damit hinterher wieder alle jammern, dass es keine bundesweit einheitliche Lösung gibt.

    • 1+

    • Ja genau. Weg mit dem Föderalismus!

      Denn andere Länder mit flacherer institutioneller Struktur sind eventuell etwas schneller darin, so eine Gimmik-App zu publizieren. lol

      Ein Tiefpunkt in der Systemkritik. 😀

      • So ist es! Hier wie an vielen anderen Stellen wird der Föderalismus übertrrieben. Und das kostet unser aller Steuergeld!!! Warum gibt es nicht auch einheitliche Software, zumindest in allen Kommunen eines Bundeslandes? Und warum wird bspw. Open Source nicht verpflichtend überall durchgesetzt und wieso kann jede Kleinstgemeinde fast nach Beleiben entscheiden wie sie es will.

      • Ich sehe nicht, dass der Föderalismus dadurch abgeschafft würde, dass man einen standardisierten REST-Endpoint in allen Bundesländern verwendet, der XML oder JSON ausliefert, von mir aus mit irgendwelchen zusätzlichen X-Irgendwas-Nodes für eigene Süppchen.

        Es ist einfach technisch unsinnig, irgendwelches DeutschlandML über Dttps an BundesKlients auszuliefern. Da brauchen wir über Föderalismus gar nicht diskutieren, der Ansatz war schon vorher nicht zielführend. Die Lösungen und Formate für offene Schnittsdtellen existieren seit vielen Jahren.

        Interessanterweise ist das auch überall so, wo Experten mit Experten zusammenarbeiten. Ich hatte in letzter Zeit mit Wasserstandsdaten, Wetterdaten etc. zu tun, und da liefern die Behörden genau das: XML, oder Json, oder beides. REST oder SOAP oder beides. Keine Ahnung, warum man Apps für den Durchschnittsbürger dann so zusammenstochern muss.

        Der Staat könnte sogar einen hässlichen Referenzclient erstellen lassen, damit hat er seine Pflicht erfüllt, und andere Anbieter könnten mit ihrem coolen Zeug einfach drauf connecten.

        Irgendwer hat halt wieder einen Vort€il davon.

  2. Also bei mir wurde KATWARN schon durch NINA abgelöst, und ich halte mal gar nichts davon, wenn jedes Bundesland jetzt eigene Süppchen kocht…

  3. Das interessante daran ist hauptsächlich was sich da im Hintergrund getan hat, dass nun eine andere Firma die app weiterentwickelt.

    The population warning system KATWARN has been developed by Fraunhofer FOKUS on behalf of the German public insurance companies and CombiRisk GmbH as a contribution to the common good. As a uniform system throughout Germany, it is operated on local, state, and federal level. KATWARN has been in use in Germany since 2010, initially as a SMS and e-mail service and since 2012 additionally as a smartphone app.

    Internationally, KATWARN is distributed by the TURM solutions company.

    Die neue Hessen app ist jetzt auch von TURM…

  4. Wie jetzt? Ist Hessen jetzt noch im alten Katwarn „enthalten“? Ich lebe im Grenzgebiet Bayerischen Grenzgebiet zu Hessen…

  5. hessenWARN?

    Ich finde es gut, dass wir endlich zuverlässig vor den Hessen gewarnt werden können. Früher konnten wir dann nur noch um Erbarmen bitten, nur was es dann schon zu spät 😀

    Für die Bubis hier, die nun keinen Plan haben, wovon ich rede: https://www.youtube.com/watch?v=F3uAGhWdrxo

  6. Super. Neben Katwarn und Nina nun auch noch Hessenwarn installiert und bei Hessenwarn kommt „Keine Verbindung zum Server“. Das erweckt kein Vertrauen in den Ernstfall.

  7. Besonders lustig: „EUWARN ist eine Entwicklung des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme FOKUS im Auftrag der TURMsolutions und basiert auf dem Bevölkerungswarnsystem KATWARN, das in Deutschland und Österreich bereits seit Jahren erfolgreich im Einsatz ist.“

    Seit. Jahren. Erfolgreich.

    Ja, wenn man Katastrophenbenachrichtigung an eine App auslagert, die irgendeine Push-Infrastruktur eines weiteren Anbieters verwendet und deren Notifications man nicht hört, wenn das Telefon lautlos ist, anstelle, wie in anderen Ländern, ein über das Mobilfunknetz selbst mit dem Dumbphone funktionierendes System zu verwenden, dann ist das zwangsweise erfolgreich, denn die einzige Alternative (NINA) funktioniert genau so blöde (und Sirenen wurden in manchen Bundesländern abgeschafft).

    Wir leben in Zeiten, in denen sich in Japan Fernseher automatisch einschalten, um eine Erdbebenwarnung zu bringen, verschlafen in Deutschland aber den brennenden Wald um die Ecke, weil das Smartphone lautlos war, der Akku leer, der Notification-Service gerade einen Schluckauf hatte oder das Datennetz gestorben ist, weil gerade irgendeine schlimme Sache passiert ist, über die sich jetzt alle informieren möchten.

    • Ich war in den USA als es einen Amber-Alert gab. Ich habe mein Handy immer lautlos und da hat es ordentlichen Krach gemacht, so dass ich sofort wusste, was los ist. Sowas wäre in Deutschland das beste! Nicht alle 2 Jahre eine neue App oder jedes Bundesland was anderes.

      Ich glaube hier in Hessen ist es sogar so, dass die Polizei Frankfurt nochmal was anderes nutzt, als die Polizei Hessen…

      • Ja, Cell Broadcast ist das richtige Stichwort dafür.
        Erfolgreich verwendet in vielen Ländern der Welt (außer Deutschland).

    • Ganz so einfach ist das m.E. nicht.

      Ich habe NINA installiert und lebe in Hamburg. Am Anfang hat mich die App ständig geweckt, weil irgendwas in der Nähe, aber irrelevantes passiert ist: Hochwasser an der Elbe, aber ich wohn auf dem Elbhang 50 Meter höher, mir ist Hochwasser „egal“. Großbrand in einem anderen Stadtteil. Listerin im Fleisch. …und so weiter, und so fort.

      Ich habe der App nun die Berechtigung entzogen, irgendwelche Töne oder Vibrationen zu erzeugen. Wenn ich morgens auf’s Handy gucke, reicht das allemal.

      Ich wäre nicht glücklich mit einer nächtlichen Mitteilung, das 3km von hier, aber eben 50 Meter tiefer, irgendwelche Parkplätze absaufen.

      • Schau dir mal die „Bitte nicht stören“ Funktion des Android Systems an. Falls dir der nächtliche Flugmodus zu weit geht.

        • > Bitte nicht stören

          Das verstehe ich grad nicht. Ich möchte, dass das Smartphone nachts immer komplett erreichbar und in Betrieb ist. Auch WhatsApp und Telegram dürfen gern um 3 Uhr morgens klingeln, mein soziales Umfeld ist erwachsen genug dafür.

          Alles, was ich nicht möchte, ist, dass Wetter- oder Warn-Apps in der Nacht bimmeln. Bisher lässt sich das ganz gut daher lösen, dass ich ihnen komplett das Recht zur akustischen Benachrichtigung entziehe. Die Warnfunktion ist für mich eigentlich immer ein ungewolltes Nebenfeatures, ich wollte nur die WetterKARTE oder eine LISTE mit Warnungen haben. Auch tagsüber. Ich will keine gepushte Sturmwarnung, ich will nur ggf. nachgucken können, ob grad eine anliegt.

  8. Bei mir kam auch heute via KATWARN der Hinweis auf die neue hessenWARN-App. So wie ich es verstanden hab ist es nicht notwendig KATWARN und hessenWARN nebeneinander installiert zu haben. hessenWARN übernimmt die Grundfunktionen von KATWARN und der Nutzer kann selbst auswählen ob und welche weiteren Warnungen er erhalten möchte.

    Der erste Start von hessenWARN verlief etwas holprig. Hat recht lange gebraucht sich mit dem Server zu verbinden. Um den standortbasierten, sog. „Schutzengel-Modus“ aktivieren zu können musste ich der App mit Hilfe der Systemeinstellungen erlauben die Standortabfrage zu verwenden. Es mag vernünftig erscheinen, dass die App sich die Berechtigung nicht selbst holt aber der Weg zur Berechtigung dürfte für weniger bedarfte Nutzer etwas verwirrend sein. Ein Popup zum Einschalten der Standortfreigabe hätten die Entwicker schon spendieren können.

    • Wenn das stimmt, müsste man ja HessenWARN auch in anderen Bundesländern nutzen können. Nur die Zusatzfunktionen werden dort Anbieterseitig natürlich nicht genutzt.

  9. Ich installiere doch keine App für Benachrichtigungen wegen Cyberangriffen. Also wirklich, im Ernst? 😀

    Wenn was dringendes anfällt, vielleicht ein Waldbrand oder ein nuklearer Erstschlag können sie mir eine SMS oder so schicken.

  10. phrasemongerism says:

    Schön, dass man jetzt vor den Hessen gewarnt wird…. Oder habe ich da jetzt was falsch verstanden 😀

  11. Jawoll, noch mehr Zersplitterung! Warum nutzt man nicht die Notfallwarnung die jedes moderne Handy, bzw. Androidgerät das ich in der Hand hatte, kann. Die USA z.B. bekommt das hin und man braucht keine extra App.
    Wieder ein super Beweis dass die keine Ahnung vom Neuland haben!

  12. Die App hätte sich mal der FC Bayern München letztes Wochenende vorher installieren sollen. Dann wäre das nicht passiert!

  13. Irgendwie geht sowas ja komplett an mir vorbei. Auch wenn solche Apps ja noch zu den sinnvolleren zählen mögen, aber manchmal frage ich mich, wie die Menschen früher ohne sowas überleben konnten. Ich liebe die täglichen neuen, technischen Errungenschaften, aber irgendwie vermisse ich auch die Unbekümmertheit von früher.

    • Man muss ja nicht gleich in Panik ausbrechen. Aber „Lagerhalle brennt, Fenster zu“ ist schon sinnvoll.
      Cyber-Attacken… Na ja…

  14. Da immer weniger Live-Medien wie TV und Radio genutzt werden und die Sirenen abgebaut werden, musste irgendwas passieren.

    Ich hab Katwarn schon seit Jahren und finde es durchaus sinnvoll. Zumal man per App auch genauere Informationen verteilen kann.
    Vor Jahren wurde hier Mal vor verkeimten Trinkwasser im Radio gewarnt. Die Seite des Wasserversorgers war dem Ansturm nicht gewachsen.
    Dank Katwarn konnte ich im Kindergarten, die gerade Wasser an die Kinder verteilt hatten, Entwarnung geben. Unser Stadtteil ist zwar auch im Verbund, wird aber in der Regel von einem eigenen, nicht betroffenen Brunnen, versorgt…

    Über den Zustand von Zivil- und Katastrophen-Schutz in Deutschland kann man eh viel klagen, aber das führt jetzt auch zu weit.

  15. Erstmal: Der Datenbestand was die Warnungen von Behörden betrifft, ist genau der gleiche, egal ob Katwarn, Hessenwarn oder NINA.
    Dann bin ich dabei, dass eine weitere Fragmentierung in diesem Bereich nur bedingt sinnvoll ist, weil es Hans Mustermann irgendwann nicht mehr überblickt. Sieht man auch an diversen Kommentaren hier.

    Warum eine Push-Notification auf Netz- oder OS-Basis nicht ohne weiteres geht? In Deutschland darf man jemandem nicht ungefragt Informationen schicken. So schlicht und einfach ist es.
    Ja, das hätte man umgehen können, indem man einfach eine Klausel in Mobilfunkverträge einführt, wegen mir Opt-in oder Opt-out. Warum man das nicht gemacht hat? Keine Ahnung.

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