Helldivers 2 ab 30. Mai mit PSN-Account-Zwang

Sony hat auf Steam eine sehr kontroverse Ankündigung veröffentlicht. Helldivers 2, entwickelt von Arrowhead und veröffentlicht von PlayStation Studios, soll ab 30. Mai einen PSN-Account voraussetzen. Ab 6. Mai sollen bereits neue Spieler einen Account benötigen. Für viele kam diese Änderung ziemlich überraschend, oft ist nämlich der Zeitraum für Rückgaben bei Steam bereits abgelaufen. Auf der anderen Seite, stand bereits seit Dezember 2023 auf der Shop-Seite, dass ein Account benötigt wird. Sony begründet den Schritt mit besserer Sicherheit und Support, besonders beim Thema melden und bannen von Verstößen gegen die Community-Richtlinien. Nur so könnten auch gebannte Spieler sich an Sony wenden, was anscheinend derzeit nicht möglich ist ohne PSN-Account.

Die Spieler zumindest sind nicht begeistert, auf Steam findet derzeit ein Review Bombing deswegen statt. Ich finde die Reaktion etwas übertrieben. Es war von Anfang an klar, es ist immerhin ein PlayStation-Studios-Spiel. Die Spielerzahlen sind, trotz der negativen Presse dazu, aber erstmal nicht betroffen.

Ich verstehe aber auch nicht, warum Unternehmen immer wieder in solche Fettnäpfchen treten – und das mit voller Absicht. Ist eine positive Community-Interaktion nichts mehr wert? Rewards, wie etwa 500 Credits für die Verknüpfung, wären doch viel sinnvoller gewesen und würden von der Community auch mehr angenommen.

Eigener Kommentar: 
Auf eine der vielen Beschwerden, wovon sicher auch einige berechtigt sind, möchte ich aber extra eingehen: die Datensammlung durch Sony. Die Daten werden bereits jetzt vom Spiel getrackt und gesammelt und wahrscheinlich erhält Sony diese auch. Ein Account ändert da grundsätzlich nicht viel daran und erzeugt auch nicht nennenswert mehr Daten seitens des Spieles. Klar muss dann bei Sony eine E-Mail-Adresse und etwaige weiterer Daten angegeben werden, jedoch ist das oft in der Diskussion nicht mal das Argument.

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Als ehrenamtlicher First-Level-Support und quasi Apple-Jünger, der gerne seine Lebenszeit in Tech-Blogs verbrennt, stehe ich auch gerne für hitzige Diskussionen zur Verfügung.

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17 Kommentare

  1. Jens mander says:

    „Auf der anderen Seite, stand bereits seit Dezember 2023 auf der Shop-Seite, dass ein Account benötigt wird.“
    Aber man hat keinen Account benötigt um es bisher zu spielen. Diese Diskrepanz zwischen Aussage und Realität wurde von den Spielern natürlich genau so interpretiert. wie sich Sony das gedacht hat.
    Wenn Sony einen Account voraussetzt, dann sollen sie das von Anfang an so machen und damit nicht erst später ankommen.
    Die Aussage, dass man einen Account braucht, war bis zum jetzigen Zeitpunkt schlicht und einfach falsch. Da mag so ein „Aber wir haben das doch geschrieben“-Trick ja juristisch in Ordnung gehen, aber es ist definitiv extrem unsympathisch und lässt einen die AGBs und Beschreibungen zukünftiger Sony-Spiele sehr, sehr gründlich lesen …oder man verzichtet einfach darauf.

    • Dir fehlen Informationen. Der große Skandal ist, dass vorher der PSN-Account als „optional“ umworben wurde und Helldivers II in etlichen Ländern verkauft wurde in denen keine Nutzung von dem PS Network möglich ist.
      Jetzt mit dem Umstieg werden all diese Ländern ausgesperrt und daher ist dort auch der Kauf unnütz gewesen.
      Zum Glück geben gerade sehr viele das Spiel zurück und Steam ist da sehr kundenfreundlich und gibt denen das Geld mit Blick auf die aktuelle Situation wieder

    • Mike Leitner says:

      Es gab von Anfang an den Account zwang. Der wurde nach paar Stunden erst optional

  2. Ich hab mir beim ersten starten einen Account angelegt.
    Danach nie wieder dran gedacht.
    Läuft alles. Und werde es weiter glücklich zocken…

    • Hat ein Kumpel von mir der auf dem Steam Deck spielt auch so gemacht. Der war verwundert als das Thema aufkam.
      Da einen Account zu erstellen finde ich nun nicht so wild, aber es ist eben relevant für die Spieler in Regionen wo es kein PSN gibt. Für die ist es eben übel.

  3. Louis Rossmann hat schon die richtige Frage gestellt: Wenn wir als Kunden nach zwei Stunden Spielzeit den Kauf nicht mehr rückgängig machen dürfen, warum dürfen die Publisher dann noch Monate nach dem Kauf nachträglich (und de facto einseitig) die Vertragsbedingungen ändern, wie sie lustig sind? Das geht gegen so elementare zivilrechtliche Grundsätze, dass das nur bei Software jemals Schule machen konnte, so wie all der andere Mist, der das Prinzip des Verbrauchereigentums mehr und mehr untergräbt mit dem Ziel: “You’ll own nothing and be happy.”

    Besonders ätzend ist es für die Leute, die in Ländern sitzen, wo das Spiel zwar verkauft wurde, aber kein PSN-Account erstellt werden kann. Sony hat deren Geld genommen und zeigt ihnen jetzt den Stinkefinger. Immerhin ist Valve schon dazu übergegangen, die Verkäufe in diesen Ländern zu stoppen und den Betroffenen das Geld zu erstatten.

    Die Enshittification ist mittlerweile so fortgeschritten, dass die Publisher geradezu darum wetteifern, wer die Kunden am härtesten von hinten nehmen kann, wenn sie selbst von einem Goldesel wie „Helldivers 2“ nicht die Finger lassen können. Ich sehe da immer häufiger die Kabel-Typen aus „South Park“ vor mir.

    • Mike Leitner says:

      Weil das halt nicht wahr ist. Es stand auf Steam, es war am Anfang des Games nicht optional. Es ist ein PlayStation Game…

      • Und trotzdem wurde Sony dabei ertappt, wie sie klammheimlich auf ihrer Website die FAQ geändert haben, in denen bis vor kurzem noch drin stand, die Verknüpfung mit dem PSN-Konto sei „optional“: https://www.pcgameshardware.de/Helldivers-2-Spiel-74479/News/PSN-Zwang-FAQ-Seiten-heimlich-geaendert-1446834/

        Davon unabhängig geht es mir generell gegen den Strich, wie den Publishern heutzutage nicht mehr genügt, dass man ihnen sein Geld für ihr Produkt gibt, sondern es immer „Geld plus“ sein muss. Geld plus Drittanbieter-Account, Geld plus immer online sein, Geld plus Telemetrie, Geld plus Verzicht auf grundlegendste Käufer- und Eigentumsrechte…

        • Infos werden auf Webseiten ständig geändert. Das das „klammheimlich“ geschah passt jetzt nur in die Argumentationskette, also entscheidet man sich für bewusst für „klammheimlich“.
          Wie viele Webseiten gibt’s denn mit einem Changelog? Für ein paar wenige Dinge ist das gesetzlich geregelt, bspw. wenn’s den Bereich der AGB betrifft. Das hier ist aber eine FAQ. Also eigentlich „gibt’s hier nix zu sehen, gehen Sie bitte weiter“ imho.
          Im Großen und Ganzen finde ich den Aufschrei relativ affig, das Review-Bombing sowieso. Da gibt’s bedeutend schwerwiegendere Angelegenheiten wo so eine Aktion gern gesehen wäre, aber hey, FUT Points, Lootboxen, Games as a Service (nicht Service-Games, sondern die „das Spiel gehört dir nicht“ Nummer oder bspw. Server müssen auch für Singleplayer online sein und Always-On Zwang, wo nachträglich von jetzt auf gleich das komplette Game praktisch unbrauchbar gemacht werden kann wenn’s denen in den Kram passt …

          Das mit der Telemetrie ist mir ziemlich schnuppe, Games werden eh durchleuchtet ohne Ende, das war schon zu Half-Life 1 Zeiten so und ich gehe garantiert nicht davon aus, dass sich das irgendwie geändert hätte. Das mag für den einen oder anderen einen Skandal oder ein No-Go darstellen, aber der Drops ist so was von gelutscht. Da hilft auch meckerndes auf den Boden werfen nicht.

        • Finde das alles nicht gut, aber FAQs und AGB werden fortwährend geändert sprich angepasst.

  4. Tatsächlich bin ich als Spieler indirekt davon betroffen. Vorab: ich habe einen PSN-Account, ich habe auch eine PS5. Bei Helldivers war es so.. dass man den PSN-Account benötigt – das habe ich auch überlesen. Ich werde das Spiel am Ende weiterspielen können – aber bei mir trifft es eine Mitspielerin aus Lithauen – diese kann das Spiel formell danach nicht mehr spielen. In Lithauen wird PSN nicht angeboten, das Anlagen eines Accounts für sie könnte mit einer Sperrung bestraft werden. Aktuell wartet sie ab, was hier für eine Lösung gefunden wird – oder ob sie wie viele andere Landsleute das Spiel rückerstatten lassen wird – bei über 50 Stunden Spielzeit (Was Steam aktuell gewährt). Ob ich damit durchkäme – ich wage es zu bezweifeln, denn als Deutscher mit PSN-Account kann ich das Spiel weiterspielen und bin damit von der Änderung nicht im direkten Sinne betroffen. Dass meine Gruppe de facto zerrissen wurde, wird jedoch einen bitteren Beigeschmack haben.

  5. Mir tut es leid für das verhältnismäßig kleine u d engagierte Entwicklerstudio.
    Ist schon eine seltsame Entscheidung, man wusste doch das nun viele Kopien des Spiels auch in nicht-PSN Regionen verkauft wurden. Immer kurios wie solche Entscheidungen dann zustande kommen.
    Denke aber die werden eine Lösung finden und sie sind mit Sony dazu in Gesprächen wie der Arrowhead CEO bereits verlauten lies.

  6. Und durch den PSN Account Zwang ist das Spiel in 177 Ländern, in denen man keine PSN Accounts erstellen kann, nicht mehr verfügbar. Wie Sony sagen würde: This is for the players.

  7. Willi W. says:

    Wo ist jetzt genau der Unterschied zum Steam-Zwang?
    Nicht falsch verstehen: Ich war beim Steam-Zwang raus, aber warum ist ein Steam-Account toll, einer vom PSN aber nicht?

    • Du kaufst ein Spiel mit Steam (was dir klar ist) soweit so gut.
      Dann nach paar Monaten wird ein neuer Account erfordert von dem du keinerlei Mehrwert hast. Dort musst du teilweise dein Perso einscannen zum registrieren, wenn du das nicht machst kannst du dein gekauftes Spiel nicht mehr spielen.

      Das war vorher so nicht klar. Deswegen auch die Aufregung weil man der Meinung seitens Sony ist das man mit den Käufern umgehen kann wie man will.

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