HDMI 2.1a wird um Source-Based-Tone-Mapping (SBTM) erweitert
Aktuell gibt es Ärger um HDMI 2.1. So wird im Grunde HDMI 2.0 zu HDMI 2.1 umgelabelt, was für Kunden viel Verwirrung birgt. Gleichzeitig steht nun HDMI 2.1a in den Startlöchern. Eine wesentliche Neuerung soll dabei sein: Source-Based-Tone-Mapping oder kurz SBTM. Laut der HDMI Association ist es auch möglich, die Funktion per Firmware-Update für bereits erhältliche Produkte nachzurüsten.
Im Wesentlichen ähnelt SBTM HGiG, wie es bereits für Spiele zum Einsatz kommt. Das heißt, dass das Wiedergabegerät mit eurem TV kommuniziert und bei HDR-Inhalten ein doppeltes Tone Mapping vermieden wird, sondern nur einmal in der Quelle (Source) stattfindet und für den jeweiligen TV angepasst wird.
Sollte euch Tone Mapping nichts sagen: Vereinfacht gesagt, ist damit ein Prozess gemeint, bei dem ein Display die Metadaten eines Inhalts prüft und erkennt, welche Anforderungen es erfüllen kann. Ist etwa ein Film für eine Helligkeit von 10.000 Nits gemastert, kann das aktuell natürlich kein TV für Privatkunden darstellen. Stattdessen „skaliert“ der TV den Inhalt anhand seiner Möglichkeiten und rechnet sozusagen die Werte passend für seine Fähigkeiten um. Dabei ist vor allem entscheidend, auch die richtigen Abstände zu bewahren. Vereinfacht: Aus der Straßenlaterne, die mit 10.000 Nits leuchten soll, wird ein helles Objekt mit 1.000 Nits. Da darf der TV aber natürlich nicht schlicht das restliche Bild ebenfalls komplett verdunkeln, sondern muss sich selbst eine Art Skala erstellen. Jeder Hersteller geht da etwas anders ans Tone Mapping heran.
Schlecht wird es, wenn sowohl euer Player als auch der TV Tone Mapping vornehmen. Das verfälscht dann den Inhalt. HGiG ist eine Möglichkeit dies bei Spielen zu vermeiden. SBTM soll hier nun bei anderen Inhalten auf ähnliche Weise aushelfen und auch unterschiedliche Inhaltstypen koordinieren. Als Beispiel nennen die HDMI-Verantwortlichen ein Menü bei einem Streaming-Anbieter: Das Video mag in HDR gemastert sein, Thumbnails aber nur in SDR. Dann kommt eben eine grafische Oberfläche für das Menü hinzu. Die korrekte parallele Darstellung ist komplex.
In so einem Fall ist es sinnvoll, wenn das Wiedergabegerät das Tone Mapping vornimmt und nicht das Display. Denn nur die Quelle kann hier zwischen den parallel darzustellenden Inhalten differenzieren. Und daher kommt hier SBTM ins Spiel. SBTM kann dabei im Hintergrund wirken, es ist also keine neue HDR-Technik oder ein besonderer Bildmodus. SBTM kann mit Streaming-Playern, PCs, Spielekonsolen, Set-Top-Boxen und mehr funktionieren. Es müssen aber sowohl die Quelle als auch das Display SBTM beherrschen.
Hersteller werden die Möglichkeit haben, die Unterstützung von SBTM als eines der HDMI-2.1-Features zu bewerben. Mehr Details wird man voraussichtlich auf der CES 2022 bekannt geben.
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Klingt mehr nach Bugfix als nach neuem Feature.
Its not a bug, its a feature.
Ein kaputter „Standard“, genauso wie USB.
Und das soll dann vernünftig funktionieren? Über alle Quellen, Apps und Hersteller? Wer‘s glaubt wird selig. Wir scheitern doch heute schon regelmäßig an verschiedenen Farbräumen, sodass dunkle Farben immer mal wieder absaufen.