Google Play Store: Konkurrenten müssen derzeit noch draußen bleiben

Symbolbild: Google Play Store

Ihr habt es vermutlich mitbekommen: Epic liegt unter anderem mit Google im Cinch. Kürzlich hatte man einen wichtigen Sieg vor Gericht errungen, der für viele allerdings überhaupt nicht nachvollziehbar ist. Epic hatte Google u. a. vorgeworfen, durch die Kopplung des Play Stores an Google Pay Billing und die 30-prozentige Gebühr auf In-App-Käufe ein Monopol zu schaffen und wettbewerbswidriges Verhalten zu zeigen.

Der Richter hatte Google dann dazu verurteilt, seinen Store für Drittanbieter zu öffnen und deren App Stores innerhalb des Play Stores zu vertreiben. Diese Entscheidung könnte den Markt für Android-Apps logischerweise grundlegend verändern. Google ging in Berufung und hat nun erst einmal eine Verschnaufpause.

Ein Richter hat eine Frist zur Änderung der Regeln des Google Play Stores verschoben, bis ein Berufungsgericht über eine längere Aussetzung entscheidet. Dieser Schritt könnte Google Zeit verschaffen, um gegen das Urteil vorzugehen, das den Play Store als illegales Monopol eingestuft hatte. Der Richter hat allerdings eine Bestimmung des Urteils nicht ausgesetzt, die Google daran hindert, mit Mobilfunkbetreibern Vereinbarungen zu treffen, die die Vorinstallation von Konkurrenz-App Stores verhindern.

Epic argumentiert, dass Googles Berufung unbegründet ist und dass Google Angstmacherei und unbegründete Sicherheitsbedrohungen einsetzt, um seine Kontrolle über Android-Geräte zu schützen und weiterhin überhöhte Gebühren zu verlangen. Epic betrachtet die Aussetzung der einstweiligen Verfügung als einen „rein prozessualen Schritt“.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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23 Kommentare

  1. > Kürzlich hatte man einen wichtigen Sieg vor Gericht errungen, der für viele allerdings überhaupt nicht nachvollziehbar ist.

    Was ist da nicht nachvollziehbar?
    Google Play Store hält ein Monopol bei Android.
    Denn außerhalb von Google Play Store gibt es nur wenige Apps. F-Droid, Amazon- und Samsung-Stores haben nicht die Apps, die ich brauche.
    Und auch für Entwickler gibt es keinen Weg herum: willst du deine App verkaufen, musst du in den Google Play Store, denn weder bei Amazon noch bei Samsung oder anderen Stores findest du genug Kunden.
    Das ist ein Henne-Ei-Problem, das das Monopol von Google stärkt.

    • „ F-Droid, Amazon- und Samsung-Stores haben nicht die Apps, die ich brauche.“

      Du bist aber nun auch nicht das Maß der Dinge In Ernst: In diesen Debatten muss man abstrahieren. Die breite Maße braucht weder unter Android noch auf IOS Sideloading Das ist ein Ding weniger, die auch ihre Verträge damals nicht geprüft haben und sich nun ärgern.

      • Brauchen und nutzen ist ein großer Unterschied. Sidleloading ist schon sehr wichtig.
        Es zeigt sich eher das die Stores nicht von den Firmen selbst betrieben werden sollten, sondern es einen übergreifenden Store braucht worin jeder seinen Store/seine Apps anbieten kann.
        Das selbe auch bei Film/Serien/Musik Streamingdiensten oder Spiele.
        Epic macht ja auch nichts anderes als sie Apple und Google vorwerfen. So dreht sich das ganze nur weiter im Kreis.

      • > Du bist aber nun auch nicht das Maß der Dinge In Ernst: In diesen Debatten muss man abstrahieren. Die breite Maße braucht weder unter Android noch auf IOS Sideloading

        Das widerspricht meinem Kommentar aber nicht, sondern eher bestätigt das, was ich sagen wollte: Leute nutzen das Produkt des Monopolisten, weil sie gar nicht ahnen, dass es andere gibt, und da die meisten Leute nie zum Wettbewerber gehen würden, haben diese keine Chancen sich auf dem Markt zu behaupten und somit haben die Nutzer wiederum keine Wahl.

      • Die breite Masse braucht eigentlich auch keine Mails weil 99% über WA und Co läuft.
        Nach der Argumentation bräuchte es auch keine Mail-Apps mehr.

        Tatsächlich kenne ich sogar einige Otto-Normal-Nutzer die auch andere Apps außerhalb des Stores installieren. In der Schwulenszene z.B. gibt es Gayromeo als unzensierte Version weil ja Nudes Google verbietet. Und die Handy-Gamer haben so oder so ihre Apps die nicht über Stores verteilt werden.

        Übrigens: Der Samsung-Store ist auch kein Sideloading, das ist vorinstalliert auf Samsung-Smartphones.

  2. Logisch. Wenn ich etwas erfinde, möchte ich nicht, dass sich ein anderer als ich daran bereichert.
    Ich verstehe das Problem nicht seitens Epic. Sollen sie doch wie Huawei ihr eigenes Android aufmachen.

  3. Don‘t be evil!

  4. So wie damals Google mit der Hilfe der EU Microsoft gezwungen hat, in Windows ein Browser-Auswahlfenster zu zeigen, was dazu führte, dass Google Chrome nun faktisch eine Monopolstellung auf dem Browser-Markt hat.

    Nun soll Android beim Einrichten eine Auswahl der App Stores zeigen bzw. sie alle vorinstallieren.

    • > was dazu führte, dass Google Chrome nun faktisch eine Monopolstellung auf dem Browser-Markt hat

      Das allein daran fest zu machen passt aber auch nicht ganz.

      Firefox wäre tatsächlich damals auch ein guter Kandidat gewesen viele Leute abzuholen, allerdings ist Mozilla ja doch ziemlich bockig und hat sich lange Zeit geweigert z.B. die Konfiguration von Richtlinien per GPO zu ermöglichen.
      Dadurch war der natürlich in Firmenumgebungen weniger brauchbar.

      Die Geschichte mit XULRunner/Webrunner/Prism/Chromeless/Und was noch für Namen war ähnlich.
      Wurde eingestellt, dann unter neuem Namen ähnlich wieder neu aufleben gelassen, wieder eingestellt, …
      Irgendwann kam halt dann Electron und wurde nicht einfach wieder eingestellt. Und da es bares Geld und Zeit spart wenn man den Großteil einer Software nur einmal entwickeln muss haben das natürlich viele Projekte genutzt und nutzen es auch noch.
      Und da Electron eben die Blink-Engine genutzt hat haben die Firmen natürlich auch gesagt dass sie Chrome empfehlen und es dort gut getestet ist. Und wenn Otto-Normal-User diese Info regelmäßig von mehreren Infos kriegt ist es logisch dass Chrome bevorzugt wird.

      Als Mozilla gemerkt hat dass da doch ein Markt da ist (wenn mans richtig macht) haben sie Positron vorgestellt. Das wurde – Überraschung – auch wieder eingestellt.

      Will sagen: Es lag sicherlich nicht (nur) an den der Auswahl in Windows. Merkt man schon daran dass diese Auswahl ja nur in der EU da war die Zahlen von Chrome aber weltweit stiegen während z.B. IE und FF Nutzer verloren haben.

      • Es ist faszinierend, wie Leute immer wieder aneinander vorbeischreiben, oder auf etwas anspringen, was in einer Aussage der unwichtige Teil ist; nur das sehen, was sie sehen wollen.

        Deine ausführliche Abhandlung ist wahr und richtig. Aber es ging nur darum, weshalb Microsofts Standardbrowser nicht mehr der meistgenutzte ist – nicht warum und wieso es jetzt Chrome ist.

        • Ähm, Alex aussage war allerdings sehr klar: „Was dazu führt das Chrome jetzt faktisch eine Monopolstellung ist“.
          Noch dazu geht es in diesem Artikel nicht um Edge sondern um Google ubd nicht um Microsoft und Edge. Ist also schon logisch einen Bezug zu Chrome herzustellen.

  5. Eine 30% Gebühr auf in App-Käufe, also das Geschäftsmodell bei dem ein Spiel gekauft wird und dann die Kuh immer weiter gemolken wird.
    Das Urteil gehört auf den Müllhaufen und EPIC soll sich dazu legen!

    • Sehe ich ähnlich. Bei Apple bzw. iOS/iPadOS kann ich es total verstehen da eben nicht jeder einfach seinen eigenen App-Store bauen und veröffentlichen kann während das bei Android 0 Problem ist.
      Es steht also Epic wie F-Droid, Amazon, Samsung, Aptoide und wie sie nicht alle heißen frei einen eigenen AppStore zu veröffentlichen und bei dem sie dann die Zahlungen durchführen können wie sie lustig sind.
      Gleiches gilt für macOS und Windows ebenso.

  6. Das Urteil ist m.E. genau so gut oder schlecht nachvollziehbar wie das Theater, was regelmäßig um Apple veranstaltet wird.

    • Nö, Apple lässt kein Sideload zu, Android dagegen schon. Wer alternative Appstores nutzen will, kann das bei Android schon heute.

  7. @Gerd doch mittlerweile geht das auch bei Apple (nur in der EU und der Dank gebührt Frau Vestager), allerdings mit Einschränkungen und Apple verlangt selbst von den alternativen Stores eine Gebühr… aber dagegen geht die EU auch schon vor.

    Aber ich finde es bei beiden dreist von in App Käufen eine 30% Gebühr zu verlangen, obwohl sie nichts dazu beitragen.

    • „Immerhin stellen sie eine entsprechende Infrastruktur – und das wird gerne unterschätzt. Nun kann man sicherlich darüber streiten, was für eine Gebühr angemessen wäre, ich kann nicht im Detail beurteilen, was für ein Aufwand wirklich dahinter steckt, aber ich bin auch nicht davon überzeugt, dass die Entwickler bei einem ansonsten notwendigen Eigenvertrieb mit mehr als 70% der Einnahmen da rausgehen würden.

    • Woher kommt eigentlich dieser Glauben, dass die nichts bereitstellen, ist das diese Gratis-Mentalität? Man hostet deine App auf deren Infrastruktur, mit diversen Tools zur Analyse und vieles mehr. Dazu verdient man Geld auf einer Plattform, die man selber nicht geschaffen hat, nicht bewirbt und nicht pflegt. Natürlich zahlt man da Gebühren, das finde ich völlig legitim. Ob es 30% sein müssen, sei mal dahingestellt, aber wer das Gratis verlangt hat wirklich den Knall nicht gehört.

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