Google Play Store: In Großbritannien wohl bald mit unabhängigen Zahlungsdienstleistern


Google wird Entwicklern in Großbritannien offenbar bald offerieren, auf externe Zahlungsdienstleister auszuweichen. Dies hat sich aus dem Vorgehen der Kartellwächter von der Competition and Markets Authority (CMA) ergeben. Die leiteten eine Untersuchung ein, welche die Machtposition von Google im Android-Ökosystem prüfen sollte.

Speziell ging es da um den Google Play Store und die mangelnde Flexibilität für Entwickler, die aktuell auf Googles Transaktionssystem angewiesen sind. Um Strafen zu vermeiden, hat Google laut CMA bereits jetzt angeboten, Entwicklern zu ermöglichen, eigen Lösungen zu implementieren, um In-App-Bezahlungen abzuwickeln.

Wer nun frenetisch winkt und auf die Möglichkeit des Sideloadings bzw. alternative App Stores verweist, um zu untermauern, dass ja kein Entwickler auf den Play Store angewiesen sei: Die Realität verhält sich eben doch anders. Laut Daten der CMA werden 90 % der nativen App-Downloads unter Android via Google Play abgewickelt. Die CMA kommt daher zu dem Ergebnis, dass Googles Kontrolle über das App-Ökosystem und die Zahlungsabwicklung letzten Endes für Kunden zu höheren Preisen führen kann und die Auswahlmöglichkeiten einschränkt.

Google möchte offenbar weiteren Zwist vermeiden und hat deswegen laut CMA angeboten, „Developer-only Billing“ (DOB) einzuführen. Entwickler könnten dann andere Zahlungssysteme einbinden. Alternativ könnte man Anwendern alternative Transaktionssysteme anbieten – „User Choice Billing“ (UCB). Die Kartellwächter glauben jedenfalls, dass es gut für den Wettbewerb wäre, wenn Google als Mittelsmann eine geringere Rolle einnehmen würde. So könnten die Entwickler ihren Kunden dann auch leichter Rabatte anbieten.

Aktuell prüft die CMA aber noch, ob Googles vorgeschlagene Selbstverpflichtungen und Vorschläge ausreichen. Bis 19. Mai 2023 möchte man zu einer Entscheidung gelangen. Im Übrigen würden die Provisionen, die Entwickler an Google zahlen müssen, dadurch nicht entfallen. Sie würden aber gesenkt, um die Kosten zu berücksichtigen, welche Entwicklern entstehen, wenn sie alternative Zahlungsdienstleister beauftragen – um 3 bis 4 %. In einigen EU-Ländern geht Google im Übrigen bereits genau so vor.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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