Google Play & Android: Mehr Sicherheit und bessere Tools für Entwickler

Google hat sich mal wieder gemeldet und ein Update zur Sicherheit im Android- und Google Play-Ökosystem gegeben. Suzanne Frey, die zuständige VP bei Google, hat in einem Blogpost dargelegt, was man bereits machte und plant, um Entwicklern das Leben einfacher und sicherer zu machen – und natürlich auch, um uns Nutzer besser zu schützen. Die Kernaussage: Mehr Tools, bessere Prozesse, alles für die Sicherheit. Was ist neu für Entwickler?

Google will es Entwicklern leichter machen, von Anfang an sichere Apps zu bauen. Das soll unter anderem so funktionieren:

Mehr Pre-Review-Checks: Noch bevor eine App zur Prüfung eingereicht wird, prüft die Play Console schon jetzt auf bestimmte Probleme (z.B. Datenschutz-Links, Login-Anforderungen). Diese Checks werden dieses Jahr noch ausgeweitet, um typische Richtlinien-Stolpersteine frühzeitig zu erkennen.

Frühere Policy-Warnungen: Entwickler sollen direkt beim Coden in Android Studio Hinweise bekommen, wenn ihr Code potenziell gegen Richtlinien verstoßen könnte. Das gab’s schon für ein paar Bereiche, wird aber auf viel mehr Richtlinien ausgeweitet. Klingt praktisch, um nicht erst kurz vor knapp böse Überraschungen zu erleben.

Besserer Policy-Support: Google verspricht klarere Kommunikation, mehr Zeit für notwendige Anpassungen und flexiblere Anforderungen (wenn die Sicherheit nicht leidet). Außerdem gibt’s Live Q&As und neue Feedback-Möglichkeiten. Die Google Play Developer Help Community, die letztes Jahr wohl satte 2,7 Millionen Besuche hatte, wird um weitere Sprachen (Indonesisch, Japanisch, Koreanisch, Portugiesisch) erweitert.

Ein großer Fokus liegt auf dem Schutz vor Missbrauch, Bots und Betrug. Hier ist die Play Integrity API das zentrale Werkzeug:

Verbesserte Play Integrity API: Diese API hilft Entwicklern zu prüfen, ob ihre App in einer sicheren und vertrauenswürdigen Umgebung läuft. Sie wird ständig weiterentwickelt, soll auf Android 13+ schneller und zuverlässiger laufen und bessere Signale liefern. Laut Google sehen Apps, die das nutzen, im Schnitt 80 % weniger unautorisierte Nutzung.

Neue Features kommen: Später im Jahr soll die API helfen, missbräuchlich genutzte Geräte besser zu erkennen (aber Privatsphäre-wahrend) und Nutzern Hinweise zu geben, wenn sie z.B. ein Sicherheitsupdate brauchen oder eine manipulierte App-Version nutzen.

Was noch?

App-Validierung durch Badges: Nach dem „Government“-Badge für offizielle Regierungs-Apps gibt es mittlerweile eine „Verified“-Badge für VPN-Anbieter, die bestimmte Sicherheitsstandards nachweisen. Weitere Kategorien sollen folgen. Das soll Nutzern helfen, vertrauenswürdige Apps leichter zu finden.

Kinderschutz: Google betont die Partnerschaft mit Entwicklern, um Kinder online zu schützen. Verweis auf bestehende Programme (Teacher Approved, Familienrichtlinien) und neue Tools wie die Credential Manager API (Beta für digitale Ausweise).

Schutz des Ökosystems: Google Play Protect wird weiter verbessert, z.B. bei der Erkennung von Fake-Finanz-Apps. Der Pilot gegen Finanzbetrug durch Sideloading (also Installationen außerhalb des Play Stores) wird ausgeweitet. Google wiederholt hier gern das Mantra, dass die Malware-Gefahr beim Sideloading (über 50x höher!) deutlich größer sei als im Play Store (wo man letztes Jahr 2,36 Mio. „schlechte“ Apps blockiert habe).

Branchen-Kooperation: Über die App Defense Alliance (ADA) arbeitet man an gemeinsamen Sicherheitsstandards (ASA v1.0).

Was heißt das unterm Strich? Google schraubt an vielen Ecken, um Entwicklern Werkzeuge an die Hand zu geben und gleichzeitig das Ökosystem abzusichern. Die erweiterten Checks und die verbesserte Play Integrity API klingen sinnvoll. Klar ist auch: Google will den Play Store weiterhin als den sicheren Hafen positionieren und untermauern, warum Nutzer und Entwickler dort am besten aufgehoben sind – gerade mit Blick auf die zunehmenden Diskussionen um alternative App Stores und Sideloading. Die Botschaft: Sicherheit gibt’s vor allem bei uns.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

Ein Kommentar

  1. Bin mal gespannt inwiefern das Auswirkungen auf Graphene OS oder CalyxOS haben wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.