Google: Neues „Mein Gerät finden“-Netzwerk startet bei ersten deutschen Anwendern

Google und Apple haben ihr gemeinsames Netzwerk gegen unerwünschtes Tracking fertiggestellt. Google nahm das Ganze auch zum Anlass, sein „Mein Gerät finden“ ordentlich aufzumotzen und eine Apple-ähnliche Aufspürlösung zu realisieren. Schon vor einigen Wochen begann Google damit, bei ersten Anwendern in den USA die neuen Funktionen im „Mein Gerät finden“-Netzwerk freizuschalten. In den letzten Tagen haben auch deutsche Nutzer ihre Informationsmail bekommen, dass es hierzulande bald losgeht.

Mittlerweile haben erste Besitzer eines entsprechenden Geräts auch Zugriff auf die neuen Funktionen. Die, das muss man sagen, können sich erst einmal als unübersichtlich zeigen, denn man muss schon genauer hinschauen, wie genau man selbst am Netzwerk zum Wiederauffinden verloren gegangener Geräte teilnehmen möchte. Ich hatte das Ganze schon einmal beschrieben, fasse die Optionen aber hier noch einmal zusammen:

Nutzer haben granulare Möglichkeiten, zum Netzwerk beizutragen. Selbst die Offline-Suche ist machbar. Wie das ausschaut, zeigt unser Screenshot ganz oben.  Google beschreibt die Modi der Offline-Suchen wie folgt:

Aus: Wenn Nutzer es bevorzugen, nicht am „Mein Gerät finden“-Netzwerk teilzunehmen oder haben die Möglichkeit, ihre eigenen Gegenstände zu finden, wenn sie offline sind, indem sie verschlüsselte aktuelle Standorte mit Google speichern. Sie können auch wählen, die Offline-Suchfunktionen vollständig zu deaktivieren. Auch wenn sie die Offline-Suche deaktivieren, können sie weiterhin „Mein Gerät finden“ verwenden, um ihr Gerät zu lokalisieren, zu sichern und zu löschen. Wenn Nutzer „Mein Gerät finden“ überhaupt nicht verwenden möchten, können sie in die Einstellungen des Smartphones gehen und „Mein Gerät finden“ deaktivieren.

Ohne Netzwerk: Wenn Anwender nicht am „Mein Gerät finden“-Netzwerk teilnehmen möchten, können sie dennoch einige ihrer Gegenstände finden, wenn sie offline sind, einschließlich ihres Android-Geräts und der damit verbundenen Fast-Pair-Zubehörteile wie Ohrhörer, indem sie ihre verschlüsselten aktuellen Standorte mit Google speichern.

Mit dieser Option können Anwender keine Tracker-Tags verwenden, sie können sich auch nicht auf das große Netzwerk von Android-Geräten verlassen, um ihre Gegenstände zu finden. Das Android-Gerät sendet jedoch regelmäßig einen verschlüsselten Standort für sich selbst und seine verbundenen Zubehörteile an „Mein Gerät finden“. Es wird dann aber nur der aktuellste verschlüsselte Standort für Ihr Gerät oder Zubehör gespeichert.

Mit Netzwerk nur an stark frequentierten Orten: Standardmäßig unterstützt euer Android-Gerät andere dabei, ihre Gegenstände in stark frequentierten Bereichen zu finden. Nutzer erhalten auch Unterstützung beim Auffinden Ihrer Gegenstände in stark frequentierten Bereichen. Wenn der Besitzer eines verlorenen Gegenstands nach dessen Standort fragt, aggregiert das Netzwerk „Mein Gerät finden“ standardmäßig den Standort, den euer Gerät gesendet hat, mit Standorten, die von mehreren anderen Android-Geräten gesendet wurden, die den verlorenen Gegenstand ebenfalls erkannt haben.

Was bedeutet Aggregation?

Durch Aggregation wartet das Netzwerk „Mein Gerät finden“, bis mehrere Android-Geräte einen verlorenen Gegenstand erkannt haben. Dann zeigt „Mein Gerät finden“ dem Besitzer des verlorenen Gegenstands einen Mittelpunkt, der aus den verschiedenen Standortberichten berechnet wurde.

Dies hilft Personen, Gegenstände in stark frequentierten Bereichen zu finden, wo Gegenstände am häufigsten verloren gehen, wie Flughäfen, und schützt gleichzeitig die Privatsphäre aller, deren Android-Geräte Standortinformationen mit dem Netzwerk teilen.

Mit Netzwerk an allen Orten: Wenn Nutzer möchten, dass das „Find My Device“-Netzwerk ihnen hilft, ihre verlorenen Gegenstände in weniger stark frequentierten Gebieten zu finden, können sie sich dafür entscheiden, Standortinformationen über das Netzwerk zu teilen, um anderen zu helfen, verlorene Gegenstände zu finden, auch wenn das Gerät das einzige ist, das den Standort für den Gegenstand erkannt und geteilt hat.

Kurzform:
Derzeit gibt es 4 Optionen zur Offline-Suche:

  1. Deaktivieren

  2. Ohne Netzwerk: Funktioniert wie die klassische Suche, bei der das Gerät mit dem Internet verbunden sein muss.

  3. Stark frequentiertes Gerätenetzwerk: Euer Smartphone trägt nur dann zur Netzwerksuche bei, wenn es viele Geräte in einer bestimmten „Blase“ erkennt.

  4. Gesamtes Netzwerk: Euer Gerät trägt unabhängig von der Dichte zum Netzwerk bei. Wenn also in euer Nähe ein Gerät fehlt, trägt euer Gerät diese Daten zum Netzwerk bei, auch wenn ihr die einzigen in der Umgebung seid.

Weitere technische Details, beispielsweise zur Verschlüsselung, beschreibt Google hier. Die genauen Spezifikationen zum Netzwerk finden sich hier. Wenn Anwender aber das Netzwerk klassisch verwenden, um ein Online-Gerät zu finden, kommuniziert „Mein Gerät finden“ mit ihrem verlorenen Android-Gerät und erfasst dessen aktuellen Standort und andere Informationen wie den Akkustand ihres Geräts, das Wi-Fi-Netzwerk, mit dem es verbunden ist, und die Stärke seines WLAN- und Mobilfunksignals. „Mein Gerät suchen“ zeigt diese Informationen in der App an, um Nutzern bei der Suche nach Ihrem verlorenen Gerät zu helfen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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16 Kommentare

  1. Christian says:

    Sorry aber gleich 4 Optionen – wer soll denn da – als „nicht Nerd“ wirklich durchsteigen? Da wird garantiert bei allen eine Standard-Einstellung gelassen und gut. Man man…ich habe es mir eher unkompliziert vorgestellt.

    • Denke ich auch. Was ist denn die Standardeinstellung? Wenn es „deaktiviert“ ist, wäre das Netzwerk ja quasi nutzlos.

      • Ja, die Standardeinstellung ist eigentlich das einzig relevante. Ich verstehe auch nicht die Unterscheidung zwischen 3 und 4. Gerade wenn viele andere Geräte in der Nähe sind, ist das eigene ja quasi unwichtig. Wichtig ist es, wenn man als einziger in der Nähe ist. Andere User sehen ja nie woher die Standortinformation kommt.

        Ansonsten freue ich mich auf das Feature. Hilft zwar nur bedingt bei Diebstählen, aber zumindest „normal“ vergessene Gegenstände oder kleine Kinder (Urlaub / Stadtausflug, …) kann man damit vermutlich wieder finden.

        • Die Unterscheidung zwischen 3 und 4 dient den Stalkerschutz. Bei Stufe 3 wird die Position von fremden Tracker nur verwendet wenn auch andere Geräte ihn gesehen hat. Der Stalker bekommt somit kein Update wenn der Tracker nur von einen Gerät gesehen wird.

      • Standard scheint Option 3 zu sein, außer es wurde bei mir von vorherigen find-my Einstellungen beeinflusst.

    • Die meisten die keine Ahnung davon haben werden in Panik verfallen und sofort Aus wählen, somit wäre das Netzwerk vermutlich nicht einmal besser als das von Samsung. Aber ich denke mal das Google das sehr schnell selber merken wird und die „Aus“-Funktion deaktivieren.

  2. Gibt’s nun eigentlich schon „Tags“, die kompatibel dazu sind, die ich an meinen Schlüssel, in meinen Geldbeutel und andere Gegenstände machen kann?

    • Aktuell Chipolo, Pebblebee und Eufy, die jetzt dann bald verschicken. Andere haben nur angekündigt, die drei oberen bieten bereits die Bestellung an.

      • Chipolo & Pebblebee versenden ab den 27. Mai. Dann wird man die Tracker auch im Handel bekommen.

        Pebblebee ist sehr interessant da die Tracker wiederaufladbar sind. Beim Tracker von Chipolo im Kreditkartenformat ist die Batterie festverbaut und bei leerer Batterie ist das teil Eletronikschrott.

    • Ich checks nicht mehr, wollte Google das nicht mit Apple ausbauen? Benutzen die dann nicht ohnehin die gleichen Beacon informationen? Nur marketing nun beacons als kompatibel mit Google anzubieten? Oder kann ich die dann nur jeweils mit dem einen system einrichten?

  3. Opt-Out und fertig. Die Standorterkennung ist bei mir ohnehin dauerhaft aus. Hoffe Es wird beim nächsten Update nicht heimlich wieder aktiviert.

  4. Default User says:

    funktioniert das auch auf Samsung Handys?
    Was ist mit Tags der Firma tile?

  5. Warum verlangt Google eigentlich für die Anmeldung noch ein Passwort? Ich dachte, heute setzt man auf modernere und sicherere Verfahren wie Passkey, Fingerabdruck, Auth-App etc. Total inkonsequent…

  6. Ich habe die Einstellungen bekommen. Das Find My Netzwerk kann aber noch nicht die Pixel Buds pro (Firmware 5.9) finden.

    Bei Gerätesuche wird immer die Position des Smartphones das zuletzt mit den Kopfhören verbunden war angezeigt und nicht die letzte bekannte Position der Kopfhörer.

    Mein Firmenhandy (mit eigenen Google.Account) hat die Einstellungen noch nicht bekommen.

    Jetzt heißt es warten bis die in Juni 23 bestellten Tracker von Chipolo endlich ankommen.

  7. Hmm?! Gerade getestet. Mein Samsung Tab mit ausgeschaltetem Standort liegt direkt neben dem Handy meiner Frau und ihrem Tablet (beide mit eingeschaltetem Standort). Alle drei Geräte haben die volle Freigabe für das Finden-Netzwerk.
    Auf meinem Handy wird mir bei der Suche nur angezeigt, dass der Standort meines Tabs deaktiviert ist, keine ungefähre Position, kein Standort.

  8. Wie funktioniert es denn technisch überhaupt? Bleibt Bluetooth dauernd an? Wie machen die Pixel 8 das, wenn angeblich sogar der Akku leer ist?
    Habs mal global deaktiviert, könnte ich bei Bedarf es wieder am Gerät aktivieren? Aktuell zeigt er mir noch die alte Maske an.

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