Google Maps wird in dieser Woche 20 Jahre alt. Wer nun unterstellt, der Kartendienst hätte sich über die Jahre kaum verändert, kann sich ja einmal das Artikelbild zu Gemüte führen – so hat Google Maps noch 2008 ausgesehen. Inzwischen ist der Dienst optisch deutlich ansprechender und kommt auf mehr als 2 Mrd. Nutzer weltweit. Dabei wird Google Maps gerne sowohl zur Navigation beim Auto- oder Radfahren genutzt als auch z. B. zur Suche nach einem Restaurant während eines Trips.
In den USA ist Google erstmals am 8. Februar 2005 ans Netz gegangen – damals noch als reine Desktop-Version. Einen großen Push erhielt der Dienst dann direkt, nachdem im Juni 2005 eine API vorgestellt wurde, mit der Entwickler Google Maps in ihre eigenen Websites einbinden konnten. Ein paar weitere Meilensteine? Am 26. April 2006 ist die Plattform dann in Deutschland und weiteren Ländern gestartet. Die mobile Version wiederum erschien am 28. November 2007.
Die heute so beliebte Navigation in Google Maps wurde dann übrigens erst am 28. Oktober 2009 eingearbeitet. Informationen über Hotels, Restaurants und Co. fanden schließlich ab dem 6. Mai 2014 ihren Weg in die App. Zuletzt hievte Google wiederum KI-Funktionen über Gemini in Google Maps. Allerdings sind diese zunächst nur in den USA gestartet und erlauben es z. B. sich über Gemini Inspirationen zu Reisen oder Trips direkt in Google Maps holen.
Unten habe ich für Interessierte eine ausführlichere Timeline in den Spoiler gepackt. Nutzt ihr Google Maps und wie steht ihr zu dem Dienst?
Google Maps: Meilensteine der letzten 20 Jahre
8. Februar 2005 Google Maps wird als Desktop-Version in den USA veröffentlicht.
28. Juni 2005 Google Earth wird vorgestellt.
29. Juni 2005 Die Google Maps API wird angekündigt. Damit können Entwickler Google Maps auf ihren Webseiten einbetten.
7. Dezember 2005 Der Google Trip Planner wird vorgestellt und ermöglicht Pendlern in Portland/Oregon einfachen Zugriff auf Fahrpläne und Routen des öffentlichen Nahverkehrs. Dies wird später zur Grundlage unserer Google Transit-Funktionen innerhalb von Google Maps.
26. April 2006 Google Maps startet in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien.
Februar 2007 Die Anzeige von aktuellen Verkehrsbedingungen in Google Maps wird in mehr als 30 US-Städten eingeführt.
5. April 2007 Mit dem Start von »My Maps« gibt man Nutzern die Möglichkeit, schnell individuelle Karten zu erstellen und zu teilen.
29. Mai 2007 Street View geht an den Start.
28. November 2007 Google Maps erscheint als Mobilversion. Zunächst freuen sich Blackberry- und Palm-Geräte-Nutzer – die erste Android-App kommt im September 2008 dazu, im Dezember 2012 erscheint diese auch für iOS.
28. Juli 2008 Google Maps Directions wird vorgestellt, womit erstmals das Planen einer Route mit Google Maps möglich ist.
28. Oktober 2009 Navigation wird in Maps integriert. Nutzer bekommen ein vollwertiges Navigationssystem.
18. November 2010 Street View startet in den 20 größten Städten in Deutschland.
17. September 2012 Die Deutsche Bahn ist mit ihren Fahrplänen ab sofort in Google Maps integriert.
26. September 2012 Nutzer, die schon immer mal am Great Barrier Reef tauchen wollten, können das jetzt mit Street View von zu Hause aus machen.
24. Mai 2013 In Deutschland sind ab sofort Fahrradrouten verfügbar.
6. Mai 2014 Zum ersten Mal können Nutzer nun in Google Maps Informationen über Restaurants, Bars und Hotels erfahren.
11. Juni 2014 Google My Business (mittlerweile Google Unternehmensprofil) startet, damit Unternehmen ihren Auftritt auf Google Maps und innerhalb der Google Suche gestalten können, wie zum Beispiel mit Fotos, Antworten auf Reviews und mehr.
10. November 2015 Offlinekarten werden vorgestellt.
13. November 2015 Die Local-Guides-Community geht an den Start.
13. Januar 2016 Nachdem Street View startet an diesem Tag als Miniatur-Version – mit Street View im Miniatur Wunderland!
15. März 2016 Taxi-Service wird in Google Maps auf dem Smartphone integriert.
4. November 2016 Bei der Eröffnung der Elbphilharmonie wurde mithilfe von Google Street View der Große Saal für Interessierte weltweit zugänglich gemacht.
22. März 2017 Standort und Reiseverlauf kann ab sofort in Echtzeit innerhalb der Navigation mit ausgewählten Personen geteilt werden.
24. August 2018 Innenraum der Allianz Arena, das Museum des FC Bayern, die Erlebniswelt, sowie den Stadionumlauf kann man jetzt in 360-Grad-Bildern erleben.
11. Februar 2019 Live View vorgestellt: Das Feature nutzt Augmented Reality.
15. März 2019 Barrierefreie Routen werden in die Verkehrsnavigation implementiert.
13. November 2019 Integration des Google Übersetzers in Google Maps.
15. Juli 2021 Echtzeitinformationen sind nun fu?r Bahnreisende auf einen Blick sichtbar.
11. Mai 2022 Immersive View mit einer Vogelperspektive vieler Orte auf der Welt in 3D startet.
11. August 2022 Mit dem kraftstoffsparenden Routen-Feature kann Sprit gespart werden.
18. November 2022 Barrierefreie Orte werden in Deutschland angezeigt.
25. Juli 2023 Street View ist zurück in Deutschland. Nach 13 Jahren Pause ist der Dienst wieder da,
11. April 2024 Das Projekt Stolpersteine NRW des Westdeutschen Rundfunks (WDR) digitalisiert 17.000 Stolpersteine.
30. Oktober 2024 Google Maps und Co. erhalten Gemini-Funktionen und weitere Features, die durch generative KI ermöglicht werden.
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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei
Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich
eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das
erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto
auch bei Facebook zu finden.
„zur Suche nach einem Restaurant während eines Trips“
Geht es nur mir, auf Grund eigener Drogenerfahrung so, oder ist der Begriff „Trip“ eher unpassend gewählt?
Passt nicht Kurzreise oder Ausflug deutlich besser?
Danke für euer Feedback. 🙂
Ansonsten ziemlich beeindruckend zu sehen, welchen langen Weg Maps nahm, auch wenn ich Google aus persönlichen Überzeugung seit Jahren boykottiere, was die 100 Milliarden Gewinn Meldung gestern, ja eindeutig bestätigen, dass dieser Konzern zerschlagen werden muss.
Vor allem: was wäre dann das Geschäftsmodell von Tripadvisor? 😀
Und jetzt Butter bei die Fische: Trip im Sinne einer kurzfristigen Reise ist die umgangssprachliche Verwendung. Trip im Sinne einer Drogenerfahrung ist Jargon. Da man Wörter in ihrem Kontext interpretiert, sollte die Verwendung in diesem Fall klar sein. Obwohl… es könnte ja auch ein Hunger-Flash sein… 😀
Jedenfalls lustig, welche ungeplanten Diskussionen sich aus so einem Thema ergeben können.
Boykottierst du auch Firmen wie Apple und MS? Mit was bist du dann Unterwegs, vor allem Hardware? Oder warum sin die Google Gewinne schlimm, aber die anderen OK? Apple macht ja z.B. noch deutlich mehr Gewinn.
Hallo RoB, allein die Frage wieviel Umsatz oder Gewinn ein Unternehmen macht ist m. E. kein anknüpfungspunkt für die Frage, ob man ihn aufteilen sollte.
Die stellt sich m. E. nur wenn das Unternehmen seine Wirtschaftsmacht mißbraucht, z. B. zur politischen Einflußnahme.
‚Gewinn machen ist per se nichts unmoralisches.
Wenn dagegen z. B. Arbeitnehmerrechte oder Verbraucherrechte zur Gewinnmaximierung ausgehebelt werden sehe ich das wie du – siehe die chinesischen Billigversender.
Obwohl ich iPhone-User bin, nutze ich tatsächlich Google Maps lieber als Apple Karten. Die Routenführung ist für mich häufig passender und die Staumeldungen aktueller. Vielleicht liegt es auch nur an der Gewöhnung, da ich Google Maps seit vielen Jahren nutze.
PS: wann kann man die Standard-Navigations-App in iOS festlegen? Sollte doch mit einem Release kommen.
Ist bei mir genau umgekehrt. Seit etwa 2 Jahren sind für mich Apples Karten die wesentlich bessere Navi-Lösung, weil die Darstellung viel klarer und übersichtlicher ist – und die Bedienung einfacher. Google Maps hingegen übersät das Display mit Strassennamen und Hinweisen, die der Navigation überhaupt nicht dienlich sind und nur die Darstellung vollmüllen.
Für POIs und Ladenöffnungszeiten kann ich dann immer noch Google Maps hervorkramen – was allerdings selten vorkommt.
Ich sag nur Terravision. Empfehle da die Mini Serie „The Billion Dollar Code“ (4 Folgen). Wahnsinn dass Google damit vor Gericht durchgekommen ist. Wirft viele Fragen auf. :-/
Ich nutze hauptsächlich OpenStreetMap, besitze allerdings auch kein Auto. Für POI allerdings lieber Google Maps, dort sind die Daten wesentlich aktueller.
In den dunkelsten Ecken meiner Erinnerung gab es auch hier einen Vorgänger, der in Maps aufgegangen ist. Das waren rudimentäre Karten, teilweise einfach Linien auf weißem Hintergrund. Nicht zu vergessen, das Google Maps Programm, dass man sich auf den Desktop laden konnte (gibts das noch?) und dort die Weltkugel bereisen. Hat den Rechner signifikant langsamer gemacht und der usecase war, naja, mittel.
Für mich nach wie vor der größte Nutzungsvorteil eines Smartphones ggü. den damaligen Mobiltelefonen. Klar, ein Smartphone kann so viel mehr, aber in ganze Erde als Kartenmaterial dynamisch zoombar mobil in einem Handy zu haben, war ein Quantensprung.
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Guten Morgen.
„zur Suche nach einem Restaurant während eines Trips“
Geht es nur mir, auf Grund eigener Drogenerfahrung so, oder ist der Begriff „Trip“ eher unpassend gewählt?
Passt nicht Kurzreise oder Ausflug deutlich besser?
Danke für euer Feedback. 🙂
Ansonsten ziemlich beeindruckend zu sehen, welchen langen Weg Maps nahm, auch wenn ich Google aus persönlichen Überzeugung seit Jahren boykottiere, was die 100 Milliarden Gewinn Meldung gestern, ja eindeutig bestätigen, dass dieser Konzern zerschlagen werden muss.
Sanfte Grüße
Geht mir nicht so wie dir.
Mir ebenfalls nicht, hab aber auch keine Drogenerfahrung.
Die muss man auch nicht selbst haben, um zu wissen, was ein Trip ist. Aber ich assoziiere eher im Kontext des Gelesenen 🙂
Vor allem: was wäre dann das Geschäftsmodell von Tripadvisor? 😀
Und jetzt Butter bei die Fische: Trip im Sinne einer kurzfristigen Reise ist die umgangssprachliche Verwendung. Trip im Sinne einer Drogenerfahrung ist Jargon. Da man Wörter in ihrem Kontext interpretiert, sollte die Verwendung in diesem Fall klar sein. Obwohl… es könnte ja auch ein Hunger-Flash sein… 😀
Jedenfalls lustig, welche ungeplanten Diskussionen sich aus so einem Thema ergeben können.
Trip für Kurzreise ist sicher die ältere und naheliegendere Bezeichnung als das was die Süchtigen draus gemacht haben.
Boykottierst du auch Firmen wie Apple und MS? Mit was bist du dann Unterwegs, vor allem Hardware? Oder warum sin die Google Gewinne schlimm, aber die anderen OK? Apple macht ja z.B. noch deutlich mehr Gewinn.
Hallo RoB, allein die Frage wieviel Umsatz oder Gewinn ein Unternehmen macht ist m. E. kein anknüpfungspunkt für die Frage, ob man ihn aufteilen sollte.
Die stellt sich m. E. nur wenn das Unternehmen seine Wirtschaftsmacht mißbraucht, z. B. zur politischen Einflußnahme.
‚Gewinn machen ist per se nichts unmoralisches.
Wenn dagegen z. B. Arbeitnehmerrechte oder Verbraucherrechte zur Gewinnmaximierung ausgehebelt werden sehe ich das wie du – siehe die chinesischen Billigversender.
Obwohl ich iPhone-User bin, nutze ich tatsächlich Google Maps lieber als Apple Karten. Die Routenführung ist für mich häufig passender und die Staumeldungen aktueller. Vielleicht liegt es auch nur an der Gewöhnung, da ich Google Maps seit vielen Jahren nutze.
PS: wann kann man die Standard-Navigations-App in iOS festlegen? Sollte doch mit einem Release kommen.
Ist bei mir genau umgekehrt. Seit etwa 2 Jahren sind für mich Apples Karten die wesentlich bessere Navi-Lösung, weil die Darstellung viel klarer und übersichtlicher ist – und die Bedienung einfacher. Google Maps hingegen übersät das Display mit Strassennamen und Hinweisen, die der Navigation überhaupt nicht dienlich sind und nur die Darstellung vollmüllen.
Für POIs und Ladenöffnungszeiten kann ich dann immer noch Google Maps hervorkramen – was allerdings selten vorkommt.
Ich sag nur Terravision. Empfehle da die Mini Serie „The Billion Dollar Code“ (4 Folgen). Wahnsinn dass Google damit vor Gericht durchgekommen ist. Wirft viele Fragen auf. :-/
Der größte Meilenstein von Google war es Bewegungsdaten von vielen, vielen Jahren, bei hundertstausenden Nutzern, mir nichts dir nichts zu löschen.
Ganz großes Kino.
Selten hat ein Softwareriese solch eine Inkompetenz an den Tag gelegt.
Ich nutze hauptsächlich OpenStreetMap, besitze allerdings auch kein Auto. Für POI allerdings lieber Google Maps, dort sind die Daten wesentlich aktueller.
In den dunkelsten Ecken meiner Erinnerung gab es auch hier einen Vorgänger, der in Maps aufgegangen ist. Das waren rudimentäre Karten, teilweise einfach Linien auf weißem Hintergrund. Nicht zu vergessen, das Google Maps Programm, dass man sich auf den Desktop laden konnte (gibts das noch?) und dort die Weltkugel bereisen. Hat den Rechner signifikant langsamer gemacht und der usecase war, naja, mittel.
Für mich nach wie vor der größte Nutzungsvorteil eines Smartphones ggü. den damaligen Mobiltelefonen. Klar, ein Smartphone kann so viel mehr, aber in ganze Erde als Kartenmaterial dynamisch zoombar mobil in einem Handy zu haben, war ein Quantensprung.