Google lockert Beschränkungen bei Automotive Services und Maps-Plattform

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Das Bundeskartellamt hat heute eine weitreichende Einigung mit Google erzielt, die den Wettbewerb im Bereich der Fahrzeug-Infotainmentsysteme und bei der Nutzung von Kartendiensten deutlich verbessern soll. Google hat sich verpflichtet, bisherige Beschränkungen aufzuheben und mehr Flexibilität für Kunden und Wettbewerber zu ermöglichen.

Ein zentraler Punkt der Vereinbarung betrifft die Google Automotive Services. Bislang mussten Automobilhersteller das komplette Paket aus Google Maps, Google Play und Google Assistant abnehmen. Künftig können die Dienste auch einzeln lizenziert werden. Dies ermöglicht es den Herstellern, die Dienste nach ihren Bedürfnissen mit Angeboten anderer Anbieter zu kombinieren. Auch restriktive Vertragsklauseln zu Werbeeinnahmen und Standardeinstellungen fallen weg.

Bei der Google-Maps-Platform, die vor allem im B2B-Bereich eine dominante Marktstellung innehat, werden ebenfalls Beschränkungen aufgehoben. Unternehmen können die Kartendienste von Google künftig mit Angeboten von Wettbewerbern wie HERE, Mapbox oder TomTom kombinieren. Besonders interessant: Google-Karteninhalte dürfen auch auf OpenStreetMap-Karten dargestellt werden.

Die Regelungen gelten zwar formal nur für in Deutschland zugelassene Fahrzeuge, werden aber durch die einheitlichen EU-Zulassungsbedingungen faktisch europaweit wirksam. Bei der Maps Platform profitieren alle Lizenznehmer mit Rechnungsadresse im Europäischen Wirtschaftsraum von den Änderungen.

Kartellamtspräsident Andreas Mundt sieht in der Einigung einen wichtigen Schritt für mehr Wettbewerb. Die Aufhebung der Beschränkungen stärke die Wahlmöglichkeiten der Kunden und eröffne neue Chancen für Googles Wettbewerber. Besonders im schnell wachsenden Markt für Fahrzeug-Infotainmentsysteme könnten nun alternative Anbieter gemeinsam mit den Herstellern neue Lösungen entwickeln. Mit zwei heute veröffentlichten Entscheidungen hat das Bundeskartellamt die Zusagen von Google für verbindlich erklärt und das Verfahren damit abgeschlossen.

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2 Kommentare

  1. Das Einzige was ich möchte ist Head Up Display Unterstützung für Google Maps über Apple Carplay … 😀

    • Das geht bereits in Volvo und Polestar Modellen, es scheitert also nicht an Android Automotive. Tatsächlich sind Volvo/Polestar neben BMW sogar die einzigen Hersteller die es so anbieten.

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