Google: Harte Auflagen vom US-Justizministerium gefordert

Das sind sicher ganz üble Nachrichten für Google. Neulich schon unterlag man in einem Gerichtsstreit mit Epic, was für ein recht seltsames Urteil in Bezug auf Dritt-App-Stores auf der Android-Plattform sorgte (wir berichteten). Hier wird Google noch in Berufung gehen. Das United States Department of Justice, zu Deutsch: das Justizministerium der Vereinigten Staaten, hat einen Ausblick auf das gegeben, was Google bei der Klage gegen sein (Such-)Monopol geschehen könnte. Der Antrag des Justizministeriums umfasst zahlreiche Optionen, die von Einschränkungen bis zur möglichen Abspaltung von Produkten reichen.

Unter anderem erwägt man verhaltensbezogene und strukturelle Abhilfemaßnahmen, die Google daran hindern würden, Produkte wie Chrome, Play und Android zu nutzen, um die Google-Suche und mit der Google-Suche verbundene Produkte und Funktionen – einschließlich neuer Suchzugriffspunkte und -funktionen wie künstlicher Intelligenz – gegenüber Konkurrenten oder neuen Marktteilnehmern zu bevorzugen. Sprich: Da werden schlimmstenfalls (für Google) Dinge getrennt, die bisher sehr stark miteinander verwebt sind. Chrome von Android, der Play Store usw.

Auch Google Zahlungen an andere Unternehmen, um die Standardsuche zu werden, sind natürlich ein Thema. In der EU haben Unternehmen wie Google oder Apple da ja schon einen Auswahlbildschirm geschaffen, der Browser und Suche abklopft.

In einer Antwort auf seinem Blog schreibt Google, dass der vorgeschlagene Rahmen „deutlich über den rechtlichen Rahmen der Gerichtsentscheidung zu den Suchverteilungsverträgen hinausgeht“ und dass „eine Abspaltung von Chrome oder Android diese zerstören würde“. Google meint, dass Milliarden von Menschen dank der Existenz von Chrome und Android als kostenlose Produkte online gehen und dass „wenige Unternehmen die Möglichkeit oder den Anreiz hätten, sie Open Source zu belassen oder in demselben Maße in sie zu investieren wie wir“.

Was Google noch so in den Ring wirft? Dass die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer in Gefahr sei, wenn das Unternehmen Suchanfragen, Klicks und Ergebnisse mit der Konkurrenz teilen müsse. Die Behinderung von Googles KI-Tools berge auch das Risiko, die amerikanische Innovation in einem kritischen Moment zu behindern. Änderungen am Online-Werbemarkt würden Online-Werbung für Publisher und Händler weniger wertvoll und für Verbraucher weniger nützlich machen.

Mal schauen, was da alles passiert, mit welchen Bandagen gekämpft wird. Es dürfte Jahre dauern, bis da etwas Konkretes passiert.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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3 Kommentare

  1. Tja, für Erfolg wird man immer betraft… nutzt doch Bing, Firefox und ein anderes Open-Source-Mobile-OS das andere für viel Geld entwickelt haben…. oh, das gibts nicht… ist jetzt wessen schuld…?

    • Das gibt Google nicht das Recht, sich durch die angewandten Strategien eine Monopolstellung aufzubauen. Der Kunde soll das Produkt nutzen, weil es ihm gefällt und nicht, weil er es als erstes vorgeschlagen bekommt oder es schon vorinstalliert ist.

  2. Bla, bla, bla. Wenn Google es so wichtig findet, dass Chrome und Android den Leuten kostenlos zur Verfügung stehen, dann kann auch eine abgespaltene Werbeabteilung diese Projekte weiterfinanzieren. Was Google eigentlich sagen will ist, dass sie Chrome und Android nur finanzieren, damit sie mehr Infos für die Werbeabteilung bekommen. Zudem ist ja Google nicht das einzige Unternehmen, dass zu diesen Open-Source-Projekten beiträgt. Von daher. Wenn Google will, dass es den Projekten gut geht, weil es den Menschen zu Gute kommt, dann findet sich schon ein Weg.

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