Google Fotos vs. Ente: Datenschutz im Fokus bei der Bildspeicherung

„Ente, Ente, Ente. Sag endlich Gans!“ Immer mehr Menschen nutzen Google Fotos, um ihre Bilder zu speichern und zu teilen. Doch der Komfort hat seinen Preis: Google analysiert die hochgeladenen Fotos mithilfe von KI-Modellen, um beispielsweise Alter, Ort und sogar Emotionen der abgebildeten Personen zu erkennen. Vishnu Mohandas, ein ehemaliger Google-Mitarbeiter, hat Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der möglichen Verwendung dieser Informationen. Deshalb entwickelte er „Ente„, einen Open-Source- und Ende-zu-Ende-verschlüsselten Dienst zum Speichern und Teilen von Fotos.

Um die Öffentlichkeit für die Problematik zu sensibilisieren, bastelte man zudem die Website Theyseeyourphotos.com. Dort können Nutzer ein beliebiges Foto hochladen und von Googles KI analysieren lassen. Die Ergebnisse sind oft sehr detailliert und zeigen, wie viele Informationen Google aus einem einzigen Bild extrahieren kann. So erkennt die KI beispielsweise die Marke und das Modell einer Uhr, die auf einem Foto getragen wird, und kann sogar Rückschlüsse auf die ethnische Zugehörigkeit und den sozialen Status der abgebildeten Personen ziehen.

Google selbst betont, dass die Daten aus Google Fotos nur zur Verbesserung der eigenen Dienste verwendet werden und nicht an Dritte verkauft oder für Werbezwecke genutzt werden. Dennoch lässt sich die Analyse der Bilder nicht vollständig deaktivieren. Ente bietet Nutzern eine Alternative, die mehr Kontrolle über ihre Daten verspricht. Allerdings ist der Dienst noch nicht so ausgereift wie Google Fotos und bietet beispielsweise weniger Funktionen zur Dateifreigabe und -suche.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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35 Kommentare

  1. wer eine properitäre fotopinnwand* benutzt hat selber schuld, besser etwas nutzen wo auch eine ordnerstruktur erhalten bleibt so dass man es im Windows gut verwalten kann und eins zu eins synchronisieren kann, und wenn Datenschutz ein Thema ist führt wohl kaum etwas an einer eigenen nextcloud etc vorbei. 😀

    *verwaltungstechnische geiselhaft auf Google Servern.

    • Die Nutzung von Ordnern für solche Zwecke ist inzwischen tatsächlich etwas aus der Zeit gefallen und m.E. keine gute Idee (mehr). Ich weiß, dass viele das immer noch machen (meist, weil es „schon immer so war“), ich selbst habe auch lange daran festgehalten, letztlich aber gibt es bspw. mit Tags und Alben effizientere Methoden, seine Fotos (und auch andere Medien) zu organisieren.

      • Jörg Roßdeutscher says:

        Muss ich widersprechen. Das hat nichts mit „schon immer“ zu tun, es ist einfach der Chaos-Sortierung haushoch überlegen.

        Du kannst jederzeit die Software wechseln, alle Daten sind durch Dateisystem und EXIF-Tags definiert. Ich verwende sogar Digikam und Immich gleichzeitig auf dem gleichen Ordner — nicht davon zu reden, dass die Fotos supereasy ins Backup gehen, parallel auf billigen Festplatten gesichert werden können, oder mit lokalen Tools „mal eben“ getagged, GPS-positioniert, konvertiert werden können.

        Ich habe meine ganze Sortierung/Ordnung/Bewertung einmal an iPhoto verloren. Danach nochmal an Aperture. Das passiert mir nie wieder — ich erwarte von jeder Verwaltungssoftware, dass sie ausschliesslich mit den DAteien klarkommt und nix „irgendwo hinspeichert“.

        Google Takeout ist das beste Beispiel dafür, dass selbst „rettbare“ Daten keinen Sinn mehr ergeben.

        • Ich glaube, du hast meinen Beitrag falsch interpretiert. Damit wollte ich nicht dafür plädieren, seine Fotos online irgendwo abzulegen, womöglich noch ausschließlich, und sich allein darauf zu konzentrieren. Ich finde aber die Nutzung einer Ordnerstruktur nicht (mehr) sinnvoll und auch nicht praktikabel finde. Hier wie dort liegen meine Fotos letztlich alle auf einem großen Haufen, lokal noch getrennt nach Jahren. Die weitergehende Organisation und Sortierung erfolgt auch bei mir überwiegend durch die von dir angesprochenen Tags, verbunden mit den von dir angesprochenen Vorteilen, bspw. Bei Bedarf einfacher Wechsel der Software.
          Ich nutze trotzdem auch Google Fotos, aber in erster Linie, um Bilder oder Alben zu teilen oder auch Fotos schnell im Zugriff zu haben, wenn ich unterwegs bin und irgendetwas suche oder zeigen möchte.

          • In diesem Thema geht glaubich etliches durcheinander 😉

            Ich plädiere für eine lokale Ordnerstruktur nach dem Template
            $year / $date__$topic
            … also
            2024/2024_12_24__Weihnachten_mit_Oma
            2024/2024_12_25__Gaensebraten
            2024/2024_12_31__Silvester

            So. Beispiel aus der Praxis: Ich habe mir neulich das Google Pixel gekauft und festgestellt, dass die als Zeitstempel nicht localtime verwenden, sondern Greenwich. Facepalm. Dann gehe ich mit einem Tool in die betroffenen Ordner rein, korrigiere alles was drinliegt, feddich. Lokal alles kein Ding.

            -Angucken– und -Verwalten- und -Gesichter- mache ich dann natürlich in einer Software. Der ganzer Kram geht lokal in Digikam, und zusätzlich online nach Google Photos und Immich, also sogar 3 Verwaltungstools. Wenn ich mir Fotos vom letzten Weihnachten angucken will, gehe ich natürlich *nicht* lokal in den Ordner und klicke mich durch die JPGs.

            Was mir wichtig ist: Wenn Google die Preise verdoppelt, Immich dicht macht und Digikam eingestellt wird, dann installiere ich mir eine $neueApp, welche Ordner „versteht“, und habe zumindest meine alte $Event-Ordnung wieder, GPS und Timestamp steht in den Dateien. Schade um die Gesichter, aber hey, KI wird so rasend schnell besser, das will man dann vielleicht sogar mal neu anschmeissen.

        • Ordner empfinde ich auch als veraltet. Mit Ordnern ist immer ohne Kopie nur eine 1:1-Beziehung möglich. Mit Tags kann man viel flexiblere Strukturen aufbauen.

          • Das kannst Du ja zusätzlich machen. Der Ordner gruppiert ja nur das Ereignis. Tagging und Motiverkennung wird dadurch keinen Deut schlechter.

      • Und KI hat ja nicht nur Nachteile. Wenn ich „Tasse“ eingebe, zeigt er mir halt alle Fotos mit Tassen an. Da brauche ich kein Album für, weil ich einfach immer alles finden kann.

        • Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Wenn ich auf dem Kindergeburtstag fotografiere und während der Draussen-Spiele fliegt der Beluga-Aitbus knapp über uns, dann will ich diese zwei Themen auch in zwei Ordnern haben — und das soll auch dann noch so sein, wenn ich irgendwann die Verwaltungssoftware wechsle.

          Ich kann doch trotzdem noch nach „Tasse“ suchen, oder „Airbus“.

          • Verstehe ich nicht… Nutze auch immich und der Bequemlichkeit wegen Google/Apple – suche ich nach „hund“, „kind“, geburstag“, „flugzeug“ oder einer Kombination daraus, liefern alle ziemlich gleiche Ergebnisse.
            Wer sich heute noch die Arbeit machen möchte, alles nach Vatters Art händisch zu sortieren – bitteschön. Ich nicht mehr, verloren habe ich wissentlich noch nichts.

            • OK, Beispiel aus der Praxis.

              Heiligabend vormittags: Meine Frau macht den Baum klar, ich fahre mit der Tochter an die Elbe, wir gucken uns die Eisschollen an, ärgern eine Ente, bauen einen Schneemann.
              Nachmittags: Baum, Bescherung, Oma ist da, neue Carrerabahn.

              Wenn wir uns Weihnachten 2024 das Album von Weihnachten 2014 angucken, dann will ich nicht die Suche nach „Baum“ und „Kerze“ durchblättern. Und ich will auch nicht durch „alles am 24.12.2014“ durchbuddeln mit Elbe und Enten.

              Ich will die Bescherung haben.
              Nicht mehr. Nicht weniger.

              Ich mache die Fotos ja zum angucken. Und nicht, weil ich Werbefotograf bin und „irgendwas mit’nm Hund drauf“ suche. Klar, braucht man auch, aber eher selten.

      • Und trotzdem möchte ich Zugriff auf mein Bild haben, ohne eine Spezialsoftware nutzen zu müssen.

    • Ordner für Fotos? Wieso sollte man das wollen? Als wüsste ich in 2 jahren noch an welchem Tag etwas passiert ist. Das sucht man visuell und genau dafür macht KI auch Sinn.

      • Ich verstehe den Einwurf nicht. Es geht doch um eine logische Gruppierung von Ereignissen, durch die Du z.B. den Urlaub oder Weihnachten beieinander hast, auch wenn auf dem Bild kein Meer oder Weihnachtsbaum zu sehen ist. In der Bildverwaltung siehst Du davon kaum etwas, ausser Du willst das.

        Aber Dank des Zugriffs im Dateisystem kann man halt auch sowas machen wie „bei allen Bildern in diesem Ordner die Uhrzeit korrigieren, weil die Kamera auf Sommerzeit war“, oder „Ich kopier dir eben den gesamten Kindergeburtstag auf den USB-Stick“

        Dachtest Du eventuell, man verwendet nur Ordner ohne eine Verwaltungssoftware? Ne, so ist das nicht gemeint.

    • Nextcloud oder Synology sind super.

  2. Die Erkennung der Motive und Personen funktioniert bei Google Photos fantastisch. Ich hoffe, dass Apple mit ihrer AI wenigstens in die Nähe dieser Qualitäten kommt. Das Thema „Datenschutz“ muss dann halt jeder mit sich selbst ausmachen.

  3. Interessant, werde ich mir mal anschauen.
    Eine deutscher Alternative wäre übrigens STRATO Hidrive. Gibt es ebenfalls mit e2e Verschlüsselung für 2€ Aufpreis.

  4. Ich persönlich kann ente sehr empfehlen, besonders praktisch ist, dass auf Wunsch die Fotos wirklich 1:1 synchronisiert sind. Also aus der Galerie bzw. ente gelöschte Fotos werden sowohl lokal als auch in der Cloud gelöscht/wiederhergestellt. Ist aber optional.

    Wer mag, kann mit dem Code DUCK 10GB kostenlos dazu haben.

  5. Ente gut, alles gut.

  6. Die haben auch eine sehr gute 2FA-App. Ente Auth. Man braucht keine Handynummer dafür, E-Mail-Adresse reicht, und gibt eine Weboberfläche.

  7. „So erkennt die KI beispielsweise die Marke und das Modell einer Uhr, die auf einem Foto getragen wird, und kann sogar Rückschlüsse auf die ethnische Zugehörigkeit und den sozialen Status der abgebildeten Personen ziehen.“ – Gerade solche Dinge machen Google Fotos (für mich) weitgehend alternativlos. Gerade bei einer umfangreichen Sammlung erleichtert das die Organisation und die Suche erheblich.

  8. Ach du heilige…. Damit hätte ich nie gerechnet. Ich hab ein Foto vom Rand meines Schreibtisches geschickt. Nur zwei Tassen stehen dort und sonst ist nichts vollständig zu erkennen. Und es ist wirklich komplett korrekt: Marke Monitor, Marke und Modell der Tastatur (ohne dass die Marke im Bild ersichtlich war), leichter Staub zwischen den Tasten, Homeoffice setup, Holzoptik Schreibtisch, die Tassen sind mit Muster genau beschrieben.

    Selbst die Demographie („moderate economic status“) ist grob korrekt eingeordnet. Nur durch ein nahes Bild meiner Schreibtischecke.

  9. Ich empfehle “Immich“. Man kann Bilder hochladen, oder einfach eine bestehende Ordnerstruktur einmounten/rsyncen. Es bringt eine Bilderkennungs-AI mit. Installation per Docker super-einfach. Kommt bei mir mit deutlich über 100.000 Bildern klar. Selfhosting ist möglich, habe das zuhause hinter einer Fritzbox hängen. Hat auch eine App.

    OpenSource, https://github.com/immich-app/immich , https://immich.app/

  10. Ich nutze Google Fotos überhaupt nicht. Wird deinstalliert oder deaktiviert, je nach Gerät. Aus keinem besonderen Grund, sondern schlicht und einfach nur weil ich nur seeeehr wenig Bilder mache und die lokal auf dem Smartphone speichere. Darum habe ich jetzt mal, aus reiner Neugier, ein Selfie von meiner Frau und mir auf die oben verlinkte Webseite geladen und war bass erstaunt, was die KI so alles aus einem Bild herausliest. U.a.: „Both individuals are likely of Caucasian descent, and seem to have a comfortable middle-class lifestyle“.

    Hat mich bestärkt, auch weiterhin auf Google Fotos zu verzichten. Ich bin beileibe kein Aluhutträger, aber bei dem Begriff „KI“ wird mir seit einiger Zeit immer öfter recht unwohl. Da fragt man sich unwillkürlich, wo die Reise wohl noch hingeht.

    • Am besten dann auch zu Hause einschließen. Die Rückschlüsse kann halt einfach jeder ziehen, der dich ansieht.

    • Mach dir keinen Kopf, wenn dir bei dem Thema „unwohl“ wird. Ist eine typische deutsche Volkskrankheit bedingt durch neue „Dinge“ /Erfindungen usw. Geht vielen deutschen so und geht mit der Zeit weg.

    • Wo kann man auslesen, was das System der ermittelt hat?

  11. Leider übernimmt die Ente-App unter iOS die Alben beim Sichern nicht, ansonsten wäre ich schon von iCloud Fotos auf Ente Photos umgestiegen. Ist insgesamt eine super App, aber ich bin nicht bereit 100+ Alben neu anzulegen

    • Habe kein iOs aber schreibe dem Ente Support das doch Mal. Die sind super zugänglich und falls es nicht möglich ist, wird es mit Sicherheit schnell hinzugefügt.

      Der große Vorteil von Immich und Ente man hat Menschen beim Support. Also ob bei Google jemand antworten würde haha

      • Der CEO von denen hat in einem AMA auf Reddit vor 2 Jahren mal gesagt, dass sie das wohl umsetzen werden, weil die Leute danach fragen. Passiert ist seitdem nichts und der CEO ist auch kein Fan von Alben und Ordner sondern möchte, dass man alles über Tags organisiert.

        Aber falls es irgendwann doch kommt, steige ich sofort um.

  12. Jens mander says:

    „Ente, Ente, Ente. Sag endlich Gans!“
    Das ist ja mal ein abgedrehtes Wortspiel.
    https://en.wikipedia.org/wiki/Duck,_duck,_goose

    Zur Namenserklärung von deren Webseite:
    „Ente“ (pronounced „entay“) means „mine“ in Malayalam. „Ente“ also means a „duck“ in German.

  13. Eigentlich solltet ihr eure beiden Artikel mal untereinander verlinken….
    Ente klingt mir fast wie die Fortsetzung von https://stadt-bremerhaven.de/google-fotos-erlaubt-es-geraetesicherung-rueckgaengig-zu-machen/

  14. ich kenne Ente Ente Ente nur von Ralph Wiggum
    https://youtu.be/U3rxy0p7-Do?t=786

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