Global Music Report: Umsatz mit physischen Tonträgern erstmals seit 20 Jahren gestiegen

Neues aus der Musikbranche: Die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) hat ihren sogenannten „Global Music Report“ für das Jahr 2021 veröffentlicht. Wenig überraschend, so erwirtschaftet die Branche das Gros ihres Umsatzes via Streaming. Doch zum ersten Mal seit 20 Jahren sind die Umsätze mit physischen Tonträgern, also hauptsächlich CDs und Vinyl, wieder gestiegen. Insgesamt konnte die Musikindustrie ein Umsatzplus von 18,5 % verbuchen.

Nun kann man spekulieren: 2021 konnten Künstler weitgehend nicht vor Ort auftreten. Vielleicht hat sich da mancher Fan ein Herz gefasst und seine Lieblingsbands mit einem LP-Kauf oder dergleichen unterstützt? Schließlich kommt da mehr bei den Musikern an, als beim Streaming. Jedenfalls seien 2021 25,9 Mrd. US-Dollar durch die Musikindustrie umgesetzt worden. Als Vergleich: 2020 waren es „nur“ 21,6 Mrd. US-Dollar. Die IFPI erklärt sich die gewachsene Begeisterung für Tonträger auch damit, dass das Interesse an LPs in Asien gestiegen sei.

Wie ihr oben seht, stammen stolze 65 % der Einnahmen der Musikindustrie aus dem Streaming – davon entfallen 47,3 % auf Abonnements und 17,7 % auf werbefinanzierte Streams. Der Umsatz mit Streaming stieg von 13,6 Mrd. US-Dollar (2020) auf 16,9 Mrd. US-Dollar (2021) an. Kaum eine Rolle spielen noch Downloads, die nur noch für 4,3 % des Marktes stehen. Zu den wichtigsten Musikmärkten zählen auf Platz 1 die USA, gefolgt von Japan, Großbritannien und dann bereits Deutschland sowie schließlich Frankreich auf Platz 5.

Zu den erfolgreichsten Künstlern des letzten Jahres zählen die südkoreanische Band BTS, Taylor Swift und Adele. Aber auch Ed Sheeran, Billie Eilish und Justin Bieber stehen bei Hörern weiterhin hoch im Kurs. Mich könnt ihr mit der Musik aller genannten Künstler, Ausnahme Adele, jagen. Aber ich soll auch kein Maßstab für den Massengeschmack sein. The Weeknd war im Übrigen ebenfalls unter den erfolgreichsten Künstlern und konnte insbesondere auf Streaming-Plattformen punkten.

Und welchen Künstlern, Alben und Songs habt ihr 2021 so gelauscht?

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15 Kommentare

  1. Ich höre meist eher altes Zeug. Relikte meiner Kindheit und Jugend. Meist die kompletten Discographien von Pink Floyd, Queen, Bowie, Santana, Saga, Simon & Garfunkel. Hin und wieder 80er Jahre-lastiges von zB Simple Minds, Roxy Music, Talking Heads. Bei „aktuellem“ Zeug bin ich weitesgehend raus, werde aber durch meine Teenager entsprechend beschallt. Mag das meiste aber nicht. Aktuell lausche ich den gesamten Platten von Muse und Long Distance Calling.

    • André Westphal says:

      Hör dir mal Graveyard Club mit dem Album „Goodnight Paradise“ an – solche jüngeren Bands mit 1980er-Einschlag gibts im Underground ganz gut – also richtig nette Sachen.

      • Die kenne ich tatsächlich. Meine Frau sucht immer wieder nach solchen Perlen, die ist musikalisch in den 80ern hängen geblieben. Ich bin etwas älter und, wie gesagt, mir geht das Herz bei Pink Floyd und den anderen Bands der späten 60er und 70er eher auf.

      • Hallo Andre, hab mir Graveyard Club angehört. Gefällt mir gut. Kannst du mir noch andere Bands mit 1980er Einschlag nennen?
        Gruß Andreas

    • „Bei „aktuellem“ Zeug bin ich weitesgehend raus, werde aber durch meine Teenager entsprechend beschallt.“
      Frei nach Nena: Ich hab‘ heute nichts versäumt. Denn ich hab‘ nur geträumt.
      Die Doku von Arte über Musikrecycling hat mich bestärkt, dass man mit aktueller Musik kaum was versäumt.
      https://www.youtube.com/watch?v=sK3PfFnKpmY

    • Long Distance Calling! Habe sie 2018 zufällig in Wacken entdeckt und sie haben mich sofort mitgenommen, Out There habe ich schon beim ersten Hören in mein Herz geschlossen. Dieses Jahr endlich live in der Elphi!

      Falls es noch in der Sammlung fehlt: das Live-Album ist so unglaublich gut abgemischt, inkl. Surround-Sound, denn beim Konzert wurde das Publikum tatsächlich quadrophon beschallt

    • wlorenz65 says:

      > Ich höre meist eher altes Zeug. Relikte meiner Kindheit und Jugend. Meist die kompletten Discographien

      Funktioniert das bei dir? Ich mache das zur Zeit auch, musste aber lernen, dass auf den meisten Alben nur Füllmaterial enthalten ist, das es nicht mit den im Radio veröffentlichten Singles aufnehmen kann, die ich von früher kenne.

      • Klar funktioniert das. Ich habe die Konzept Alben damals geliebt. Kann auch problemlos zB die Alben von Alan Parsons Project hören, und das ist weiß Gott kein Radiozeug. Oder Tubular Bells von Mike Oldfield. Mich hat Radio schon in den früheren Jahren nicht interessiert oder wenn, dann eher nächtliches KennyG Gedudel auf AFN. Auskopplungen waren für das Radio, für die Verkäufe, als Promo. . Wenn ein Album eine Geschichte erzählte, fand ich das spannender 🙂

  2. Ich glaube das könnte wohl so sein, das sich die Leute das statt Konzerten geholt haben.
    Aber ich für mich selbst kann dem nur Streaming nichts abgewinnen – ich kaufe mir die CDs und erstelle dann (sofern der Kopierschutz das zulässt) für mich selbst meine Flac und Ogg Dateien die ich dann unterwegs höre.
    Aber klar jeder setzt da andere Prioritäten.

    • dito. Für alte weisse Männer wie mich gab es im Streaming keine 100% Alternative, da z.B. Künstler wie Prince zu Lebzeiten keine Rechte für mp3 und Streaming freigaben.

    • Gibt es überhaupt noch neue CDs mit Kopierschutz? Das war doch nur vor 20 Jahren oder so mal eine zeitlang ein Problem…

    • Genau. Es geht nichts über die physischen Alben und Singles (egal, ob Vinyl oder CD) im Regal. Der physische Tonträger gehört zum Gesamterlebnis dazu.

  3. wlorenz65 says:

    > davon entfallen 47,3 % auf Abonnements und 17,7 % auf werbefinanzierte Streams

    Das ist ein Faktor von 2.67. Und Spotify hatte im Quartal 4/21 um die 406 Millionen User gesamt, davon 180 Millionen Premium, das ist ein Faktor von 1.26. Und jetzt kann man diese beiden Faktoren miteinander multiplizieren und bekommt als Ergebnis … TADAAA … die Zahl, die so geheim ist, dass sie noch niemals irgendwo veröffentlicht wurde, nämlich: Wieviel ist ein Premium-Stream mehr wert als ein werbefinanzierter Stream? Und die Antwort lautet: 3.36 mal!

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