Global Music Report 2023: Streaming sorgt für anhaltenden Boom, Vinyl blüht auf

Die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI), ein Branchenverband der Musikindustrie, hat seinen Global Music Report 2023 veröffentlicht, der auf das letzte Jahr zurückblickt. Dabei zeigt sich, dass die Branche anhaltendes Wachstum erreicht. 2022 konnte man international 26,2 Mrd. US-Dollar einnehmen, was +9 % entspricht.

Für einen anhaltenden Boom sorgt primär das Geschäft mit Streaming-Abonnements. Entsprechend konnte die Musikindustrie im letzten Jahr mit Streaming-Abonnements rund 12,7 Mrd. US-Dollar einnehmen. Gegenüber 2021 hat sich ein Wachstum von +10,3 % ergeben. Bezieht man hier auch werbefinanzierte Tarife ein, dann ergeben sich gar Einnahmen von 17,5 Mrd. US-Dollar und ein Wachstum von +11,5 %. Streaming steht damit für 67 % der Einnahmen der Industrie im Vorjahr.

Allerdings ist auch der Bereich für physische Medien nicht so unspannend, wie man vielleicht denken sollte. Denn hier gibt es ein Wachstum von insgesamt +4 % – auf 4,6 Mrd. US-Dollar. Während die CD-Verkaufszahlen leicht gesunken sind (-0,4 %), erfreut sich Vinyl wachsender Beliebtheit. Hier hat sich nämlich ein Wachstum von +17,1 % ergeben. Vor allem in Asien und insbesondere Japan sind physische Medien noch recht beliebt – Asien stand für 49,8 % der weltweiten Einnahmen mit physischen Medien in der Musikindustrie. Downloads sind hingegen nur noch eine Nische und stehen lediglich für 3,6 % des Marktes. Hier sanken die Einnahmen 2022 dann auch um +19,6 % – auf ca. 644,4 Mio. US-Dollar.

Der spezielle Blick auf Deutschland ist auch ganz spannend: Denn bei uns fällt das Wachstum im internationalen und europäischen Vergleich eher gering aus. Wuchsen die Einnahmen z. B. in Frankreich 2022 um +7,7 % und in Großbritannien um +5,4 %, so waren es hierzulande nur +2,2 %. Vielleicht wurde die Konsumfreude durch die Energiekrise in Deutschland besonders gebremst?

In Bezug auf den kommerziellen Erfolg kristallisierte sich im Übrigen 2022 Harry Styles mit „As it Was“ als Gewinner unter den Songs heraus. Blicken wir auf die Alben, dann thront Bad Bunny mit „Un Verano Sin Ti“ ganz oben. Weitere Details könnt ihr bei Interesse der Zusammenfassung der IFPI auch hier als (englischsprachiges) PDF entnehmen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Wer wissen möchte, wie das Stereosignal in der Rille einer Schallplatte technisch umgesetzt wird, schaue hier:

    https://boingboing.net/2023/03/24/watch-this-excellent-explainer-video-on-how-vinyl-records-produce-stereo-sound.html

    • Ein Link, der auch nur auf einen Link verweist. Kann man machen, aber wozu?
      Trotzdem danke für den Hinweis.

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