Glasfaserausbau in Deutschland: Verbraucherschützer warnen vor einseitiger Kostenverteilung

Der Glasfaserausbau in Deutschland soll weiter Fahrt aufnehmen. Das Bundesministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung hat hierzu Änderungsvorschläge für das Telekommunikationsgesetz vorgelegt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband nimmt dazu nun kritisch Stellung.

Deutschland hinkt demnach bei der Glasfaserversorgung im europäischen Vergleich deutlich hinterher. Die EU-Kommission hat als Zielmarke eine flächendeckende Glasfaserversorgung bis 2030 ausgegeben. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, plant die Bundesregierung nun verschiedene gesetzliche Anpassungen.

Die Verbraucherschützer unterstützen zwar grundsätzlich die Beschleunigung des Netzausbaus, warnen jedoch vor einer unausgewogenen Verteilung der Kosten. Schon heute stemmen die Verbraucher wohl einen erheblichen Teil der Umstellungskosten auf die moderne Glasfasertechnologie. Eine weitere finanzielle Belastung der Endkunden sehen die Verbraucherschützer kritisch.

Ein zentraler Punkt der Kritik richtet sich gegen das Glasfaserbereitstellungsentgelt. Die Verbraucherschützer fordern dessen Abschaffung und plädieren stattdessen für eine stärkere Beteiligung der Gebäudeeigentümer an den Ausbaukosten. Auch beim geplanten Vollausbau in Wohngebäuden sehen die Experten Handlungsbedarf: Die freie Anbieterwahl für einzelne Mieter müsse gewährleistet bleiben.

Die geplante Abschaffung der Konzernklausel bereitet den Verbraucherschützern ebenfalls Sorgen. Sie befürchten, dass einzelne Unternehmen ihre Marktmacht missbrauchen könnten, was letztlich zu höheren Kosten für die Verbraucher führen würde.

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7 Kommentare

  1. Zitat:
    Ein zentraler Punkt der Kritik richtet sich gegen das Glasfaserbereitstellungsentgelt. Die Verbraucherschützer fordern dessen Abschaffung und plädieren stattdessen für eine stärkere Beteiligung der Gebäudeeigentümer an den Ausbaukosten.

    Na toll, damit sich noch mehr Gebäudeeigentümer dagegen sträuben Glas ins Haus für die Mieter legen zu lassen

    Zitat:
    Auch beim geplanten Vollausbau in Wohngebäuden sehen die Experten Handlungsbedarf: Die freie Anbieterwahl für einzelne Mieter müsse gewährleistet bleiben.

    Wie soll man sich dann dann vorstellen?
    Deutsche Glasfaser baut aus und der Mieter sagt aber er will zur Telekom, werden dann die beiden Unternehmen dazu gezwungen eine Kooperation einzugehen?

    • > Wie soll man sich dann dann vorstellen?
      Deutsche Glasfaser baut aus und der Mieter sagt aber er will zur Telekom, werden dann die beiden Unternehmen dazu gezwungen eine Kooperation einzugehen?

      Nur weil Glasfaser liegt, heißt es ja nicht, dass die Kupferleitung entfernt wird. Man kann zur DG über Glasfaser wechseln (die übrigens u.A. mit Vodafone kooperieren) oder bekommt internet über Kupfer (z.B. Telekom).

      Was halt nicht sein soll, der Besitzer sagt, die DG darf bauen und dann muss jeder Mieter zur Deutschen Glasfaser wechseln, das finde ich auch definitiv wichtig.

      • Na dann dreh de Spieß halt um, die Telekom baut FTTH und der Kunde will aber zur Deutschen Glasfaser, was dann?

      • Interessant…. Bei Kupfer schreien immer alle, dass die Telekom ein Vorleistungsprodukt anbieten MUSS. Bei FTTH, will man das dann ganz und gar nicht. Bleiben wir bei der Doppelmoral oder schaffen wir dann doch gleiches Recht für alle?

        Wirtschaftswoche hat Ende letzter Woche berichtet, dass Vodafone und Deutsche Glasfaser nicht mehr kooperieren.

  2. Finde es schwer der News zu folgen. Ohne den Status quo und die Anpassung zu kennen, kann ich dem Kommentar der Verbraucherzentrale zu folgen.

    Aus meinem Umfeld kennen ich Hausanschluss gratis und Glas oder andere Medium gleicher Preis bei gleicher Geschwindigkeit. Passt auch nicht zum Artikel.

    • Sorry, aber deinem Kommentar zu folgen, empfinde ich als viel schwieriger. Um ehrlich zu sein, verstehe nur Bahnhof. Caschys Text hingegen ist wie immer gut verständlich.

  3. „Die Verbraucherschützer fordern dessen Abschaffung und plädieren stattdessen für eine stärkere Beteiligung der Gebäudeeigentümer an den Ausbaukosten. Auch beim geplanten Vollausbau in Wohngebäuden sehen die Experten Handlungsbedarf: Die freie Anbieterwahl für einzelne Mieter müsse gewährleistet bleiben.“

    Das kann mal wieder nur jemand fordern der kein Grundlagenwissen in wirtschaftlichen Zusammenhängen besitzt.

    Davon abgesehen sind die Glasfaseranschlüsse heute schon in der Regel „kostenlos“ in Verbindung mit einem 2 Jahresvertrag was durchaus fair ist.
    Bei uns scheitert der Ausbau schon seit Jahren daran, dass die schon niedrige Ausbauquote von 30% der Haushalte auch nach Jahren noch nicht erreicht ist. Weil „so neumodischen Kram“ ja niemand braucht…

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