Gigabit-Internet im Zug: Mobilfunkanbieter und Bahn starten gemeinsames Forschungsprojekt


Ein neues Kapitel in der Geschichte des mobilen Internets im Zugverkehr wurde heute aufgeschlagen. Die Deutsche Bahn und sämtliche deutsche Mobilfunkanbieter haben sich zu einem Forschungsprojekt zusammengeschlossen. Das „Gigabit Innovation Track XT“ (GINT XT) genannte Vorhaben wird vom Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung gefördert und baut auf den Erkenntnissen des Vorläuferprojekts GINT aus dem Jahr 2024 auf.

Kern des Projekts ist eine zwölf Kilometer lange Teststrecke in Mecklenburg-Vorpommern. Hier stehen im Abstand von etwa einem Kilometer Funkmasten direkt neben den Gleisen. Diese Infrastruktur soll künftig nicht nur für den neuen Bahnfunk FRMCS genutzt werden, sondern auch Passagieren Highspeed-Internet ermöglichen.

Erste Tests von DB, Ericsson, O2 Telefónica und Vantage Towers im vergangenen Jahr zeigten bereits vielversprechende Ergebnisse: Gigabit-Geschwindigkeiten scheinen realisierbar, wenn die 5G-Frequenzen aller Netzbetreiber im 3,6-GHz-Bereich gebündelt werden. Im aktuellen Projekt soll nun erforscht werden, wie Basisstationen, Software und Antennen von allen vier Mobilfunkanbietern gemeinsam genutzt werden können.

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen auf der Strecke Hamburg-Berlin in die Praxis umgesetzt werden. Diese soll Deutschlands erste Gigabit-Mobilfunkstrecke im Schienenverkehr werden. Die Deutsche Bahn nutzt dabei die anstehende Generalsanierung, um die notwendige Infrastruktur zu installieren. Bis 2035 soll europaweit der aktuelle GSM-R-Standard durch FRMCS ersetzt werden.

Die technische Umsetzung bleibt dabei bewusst offen. Neben dem 3,6-GHz-Band werden auch andere Frequenzbereiche getestet. Besonderes Augenmerk liegt auf der Verträglichkeit zwischen öffentlichem Mobilfunk und dem künftigen Bahnfunk FRMCS.

Von Marcel de Groot, CEO bei Vodafone, gibt es auch ein Zitat: „Der Gigabit-Zug ist ein Leuchtturmprojekt für Deutschland. Wir wollen Gigabit-Mobilfunk in den kommenden Jahren zuverlässig und stabil zu den Bahnreisenden auf der vielbefahrenen Strecke zwischen Hamburg und Berlin bringen – und nutzen dafür die 5G-Frequenzen aller Netzbetreiber. Das testen wir jetzt erstmals zusammen auf der Innovationsstecke in Mecklenburg-Vorpommern. Denn entlang der Schienen ist es besonders herausfordernd, schnelles Netz von den Funkmasten auch tatsächlich in die Züge hinein zu den Reisenden und Pendlern zu bringen.”

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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7 Kommentare

  1. Jemand Anders says:

    ist das eigentlich immer noch so, dass wenn man 5g nutzen will, man langsamer als 170kmh fahren muss?

    • Glaube nicht, ich habe das schon bei 300 Km/h genutzt.

    • Da sich Funkwellen annähernd mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, ist es ein Reichweiten- oder Geräteproblem. Je nachdem wie schnell das Gerät sich in die nächste erreichbare Funkzelle einbucht und wie engmaschig das Netz von Funkzellen ist, sollte es kaum Einschränkungen geben. Das wird auch durch die geplante Entfernung von 1km, zwischen den Funkmasten und die Signalbündelung verdeutlicht.

  2. Die meisten Fahrgäste benutzen den Nahverkehr. Mit Abstand die meisten. Wie wäre es also erst mal die ganzen Funklöcher selbst auf viel genutzten Nahverkehr Strecken zuschließen? Es ist zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, einem wirklich dicht besiedelten Bundesland, kaum möglich, einGespräch im Zug zu führen, wenn man nicht ständig unterbrochen werden möchte.

    • Das wird doch auch gemacht. Ich fahre hier in Bayern auch im Regionalverkehr und habe da kaum Probleme mit dem Handyempfang.

    • >> Es ist zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, einem wirklich dicht besiedelten Bundesland, kaum möglich, einGespräch im Zug zu führen, wenn man nicht ständig unterbrochen werden möchte.

      Telefonieren im Personenverkehr gehört verboten. Es ist eine Belästigung anderer Fahrgäste. Es ist einfach lästig, immer und überall irgendwelche Gespräche anderer Menschen mithören zu müssen. Das muss doch nicht sein!

      • Sehe ich genauso. Es nervt nur noch (und das ist die nette Formulierung). Wenn ich neben jemandem sitze, der dauertelefoniert, dann sage ich nach einiger Zeit sehr laut sowas wie: „Schatz leg das Telefon weg und komm wieder ins Bett“. Funktioniert zu 99% und Lacher sind garantiert.

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