Gesundheitsvorsorge: Deutsche knausern bei Vorsorge-Extras

Foto von Marcel Strauß auf Unsplash

Die Deutschen und ihre Vorsorge – da ist noch Luft nach oben. Eine aktuelle Verivox-Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Bundesbürger eher zurückhaltend ist, wenn es um zusätzliche Gesundheitsleistungen geht. Gerade mal 299 Euro pro Jahr sind für 63 Prozent der Befragten die Schmerzgrenze für private Gesundheitsleistungen wie Spezialuntersuchungen oder Selbstzahler-Extras.

Interessant wird es beim Vergleich mit anderen Ausgaben: Fürs Auto greifen die Leute deutlich tiefer in die Tasche. Der größte Teil der Befragten – etwa ein Viertel – gibt zwischen 500 und 999 Euro jährlich für Wartung und Reparaturen aus. Beim Urlaub wird noch großzügiger kalkuliert: Hier plant fast ein Drittel mit 2.000 Euro oder mehr im Jahr. Logo, der Auto-Vergleich mag hinken, denn da greift ja meist keine Versicherung, so wie es in Deutschland eben bei Krankheiten etc. der Fall ist. Und die bezahlt man auf jeden Fall – sofern man sie nicht vom Staat bezahlt bekommt. Letzten Endes latzt man da eh schon monatlich – und zwar mehr, als es bei den Auto-Ausgaben der Fall ist.

Die Vorsorge selbst ist auch nicht gerade der Renner. Nur zwei Drittel der Befragten gehen regelmäßig zur Vorsorge. Dabei zeigt sich ein Muster: Je höher Bildung und Einkommen, desto häufiger werden Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen. In Haushalten mit weniger als 1.500 Euro netto monatlich gehen 56 Prozent zur Vorsorge, bei einem Einkommen ab 3.800 Euro sind es 73 Prozent.

Zwischen den Geschlechtern klafft eine deutliche Lücke: 72 Prozent der Frauen nehmen Vorsorgeuntersuchungen wahr, bei den Männern sind es nur 60 Prozent. Die Zahnarztbesuche führen die Statistik an – 70 Prozent waren in den letzten 12 Monaten zur Kontrolle.

Ein häufiger Grund fürs Fernbleiben: Man fühlt sich einfach gesund. 42 Prozent der Befragten sehen deshalb keine Notwendigkeit für Vorsorge. Gerade bei Menschen mit höherem Bildungsstand und besserem Einkommen ist diese Einschätzung verbreitet. Ein trügerisches Gefühl, denn viele ernste Erkrankungen zeigen zunächst keine Symptome.

Die Umfrage wurde im Mai 2025 unter 1.008 Personen zwischen 18 und 79 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse wurden nach Alter, Geschlecht, Bundesland und Versicherungsstatus gewichtet. Gefragt wurde: Wie viel Geld würden Sie pro Jahr für folgende Dinge ausgeben? // Aus welchen Gründen suchen Sie einen Arzt auf? // Wann waren Sie zuletzt bei den folgenden Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen? // Sie haben vorher angegeben, dass mindestens eine Vorsorgeuntersuchung mehr als 3 Jahre zurückliegt oder Sie noch nie bei einer der genannten Untersuchungen waren. Welche Gründe gibt es dafür?

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35 Kommentare

  1. Ich knausere bei den Extras, weil ich die Basics schon als Selbstzahler in Auftrag gebe, um nich „8-12 Monate“ warten zu müssen – als Kassenpatient 😀
    Dann gehts nämlich auf einmal ganz schnell.

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