Geekom Mini Fun 11 im Test

Geekom bringt im Grunde am laufenden Band neue Mini-PCs auf den Markt. Teilweise ähneln sich die Geräte extrem, sodass es nicht einfach ist, die Übersicht zu behalten. Eher aus dem Rahmen fällt da der Mini Fun 11. Denn dieser PC ordnet sich eher als Brückenschlag zwischen „echten“ Mini-PCs und ITX-Gehäusen ein. Ich habe mir dieses Modell einmal genauer für euch angeschaut.

Man könnte hier also auch von einem SFF-PC (Small Form Factor) sprechen. Beispielsweise könnt ihr deswegen nachträglich in das Gehäuse Grafikkarten mit bis zu 321 mm Länge einbauen. Da ließe sich damit natürlich noch mehr Leistung erzielen. Das geht bei den klassischen Mini-PCs des Unternehmens, wie z. B. dem Geekom A8, eben nicht.

Technische Eckdaten des Geekom Mini Fun 11

  • SFF-PC mit Windows 11 Pro
  • CPU: Intel Core i9-11900KB der 11. Generation
  • GPU: Integrierte Intel UHD Grafik
  • RAM: 32 GByte DDR4-3200 (erweiterbar auf bis zu 64 GByte)
  • Speicherplatz: 1 TByte M.2 2280 NVMe-SSD
  • Schnittstellen: 2x Thunderbolt 4, 6x USB-A (3.2 Gen 2), Ethernet (2.5G), HDMI 2.0b, Bluetooth 5.2, Wi-Fi 6E
  • Verbautes Netzteil: 500 Watt
  • Maße / Gewicht: 386 x 153 x 219 mm / 6,5 kg
  • Lieferumfang: SFF-PC, Netzteil mit Kabel, Bedienungsanleitung
  • Preis: 899 Euro

Der Geekom Fun 11 kann unter diesem Link direkt vom Hersteller erworben werden. Obacht: Mit dem Code „CH300“ reduziert sich der Preis von 899 auf 599 Euro, was dann eine ganz andere Hausnummer ist. Zu bedenken übrigens: Der verbaute Intel Core i9-11900KB ist einige Jahre alt und stammt aus dem Jahr 2021. Da gibt es also mittlerweile sowohl effizientere als auch leistungsfähigere Chips. Immerhin war der Prozessor damals aber ein Flaggschiff-Modell, ist also immer noch gut zu gebrauchen.

Ausstattung und Verarbeitung des Geekom Mini Fun 11

Geekom bewirbt den Mini Fun 11 auch als Gaming-PC, wozu er aber aus meiner Sicht erst ernsthaft tauglich wird, wenn ihr euch eine diskrete Grafikkarte kauft, die für SFF-PCs geeignet ist. Obacht allerdings: Da müsstet ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Netzteil tauschen und solltet auf die Kompatibilität achten. Obendrein finde ich hier die Bezeichnung „Mini“ etwas irreführend, denn im direkten Vergleich mit den anderen Modellen des Unternehmens ist der Fun 11 eben doch näher an einem klassischen Desktop-Rechner.

Das Gehäuse stammt im Übrigen von Cougar, die im PC-Markt natürlich bestens bekannt sind. Dabei fehlt es auch an Beleuchtungs-Klimbim nicht, denn an der Oberseite sitzen zwei Lüfter mit LEDs und auch der Powerbutton darf bedeutungsschwanger pulsieren. Dabei ist die Verarbeitung wirklich gut und das Gehäuse von Cougar besteht, wie für PC-Tower üblich, größtenteils aus Metall. Über ein gläsernes Seitenfenster könnt ihr auch während des laufenden Betriebs ins Innere blicken.

Falls euch die LED-Beleuchtung eher stört, könnt ihr sie im Übrigen über einen Knopf an der Seite auch ausknipsen – genau das habe ich etwa getan. Sparsam gibt sich Geekom beim Umfang der Anleitung, die etwa den Auseinanderbau des Gehäuses, wollt ihr z. B. weitere SSDs verbauen, nicht ernsthaft erklärt. Wer aber schon hin und wieder an einem PC gebastelt hat, wird auch so zurechtkommen. Der beiliegende Inbusschlüssel ist etwa zum Öffnen der eingehakten Seiten nicht notwendig. Ihr benötigt ihn nur, wollt ihr Front oder Rückseite entfernen.

Praxistest

Ich habe den Geekom Mini Fun 11 so getestet, wie er auch bei euch eintrudeln würde – also keine zusätzliche Grafikkarte verbaut. Dafür steht mir auch keine für SFF-PCs passende GPU zur Verfügung. Mit den Anschlüssen hat Geekom im Übrigen einige seltsame Dinge getrieben, denn der Kopfhöreranschluss vorne hat bei mir nicht funktioniert. Zudem konnte der USB-C-Port keine Daten verarbeiten, sondern nur Geräte aufladen – extrem langsam. An der Rückseite sitzt dann das Gros der Ports und funktioniert ohne Auffälligkeiten.

Die Bewerbung als Gaming-System würde ich beim Geekom Mini Fun 11 nicht zu ernst nehmen. Es hat seine Gründe, dass der Hersteller dem Intel Chip maximal 65 Watt (TDP) spendiert. In dem kleinen Gehäuse steckt keine so mächtige Kühllösung und das System heizt sich natürlich schneller auf als etwa in einem Big Tower. Ihr müsst also damit rechnen, dass zeitig gedrosselt wird. Die integrierte GPU UHD Graphics Xe wiederum reicht für Gelegenheitsspiele oder ältere Titel, müsste aber eben durch eine Grafikkarte ersetzt werden, wolltet ihr hier ernsthaft zocken. Ganz ehrlich, da würde ich persönlich aber lieber gleich zu einem geräumigeren Gehäuse und einem aktuelleren Chip greifen.

Gut gefällt mir auch der modulare Aufbau, da ihr RAM oder SSD selbst tauschen könnt. Blöd ist aber, dass man dafür das ganze Board entfernen müsste, sonst kommt man nicht an die Steckplätze heran. Was Grafikkarten betrifft, solltet ihr mal schauen, wolltet ihr nachrüsten: Zwar liefert das Netzteil bis zu 500 Watt, da langen aber ja auch schon CPU, Mainboard, SSD und Co. hin. Maximal solltet ihr also wohl etwas wie eine GeForce RTX 4060 Ti verbauen. Schließlich muss auch etwas Puffer bleiben.

Ich sehe den Geekom Fun Mini 11 ehrlich gesagt aber mehr als ein im Multimedia-Bereich interessantes Modell, oder wenn ihr einen Wohnzimmer-Gaming-PC sucht, der kompakt und unauffällig sein soll. Für den Desktop würde ich eben eher selbst einen Rechner basteln oder ein Komplettsystem diverser Anbieter vorziehen, in das direkt eine potente Grafikkarte integriert ist. Vielleicht liefert Geekom da ja auch noch etwas nach.

Denn wenn ich so ins voll gezwängte Innere des Geekom Mini Fun 11 blicke, hätte ich da ehrlich gesagt wenig Lust irgendwie auch noch eine Grafikkarte hinein zu bugsieren. Mir hat es schon gereicht, an meinem „normalen“ Tower die Nvidia GeForce RTX 3080 gegen die RTX 4080 zu tauschen. Sehr angenehm ist im Übrigen die Lautstärke des SFF-PCs. Ohne diskrete GPU werdet ihr den Rechner bei normalem Sitzabend im Wohnzimmer auch nicht mehr hören als eine Xbox Series X oder PlayStation 5.

Ihr fragt ja auch gerne nach dem Stromverbrauch: Im Idle-Betrieb sind es bei mir ca. 17 Watt gewesen, im Multimedia-Betrieb eher 40 bis 45 Watt.

Mein Fazit zum Geekom Mini Fun 11

Der Geekom Mini Fun 11 kann sich als Gaming-PC eignen, wenn ihr eine Mittelklasse-Grafikkarte nachrüstet und es auf 1080p-Auflösung abgesehen habt. Allerdings würde ich da eher die Marke Eigenbau empfehlen und zu einem geräumigeren Tower greifen. Denn das Gehäuse dieses Rechners ist schon ab Werk sehr vollgepackt. Außerdem ist der verbaute Intel Core i9-11900KB zum einen maximal mit 65 Watt unterwegs und zum anderen schon in die Jahre gekommen.

Für den Angebotspreis von 599 Euro über den Code „CH300“ kann man sich den Geekom Mini Fun 11 aber durchaus ansehen, wenn man keine Lust auf großes Basteln hat und den Rechner am liebsten dezent im Wohnzimmer unterbringen will. Zumal die Lautstärke sowohl im Desktop- als auch im Gaming-Betrieb recht angenehm bleibt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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12 Kommentare

  1. Der Code „CH300“ wird leider nicht akzeptiert, wäre mMn sonst ein Nobrainer – schade.

    • Bei mir hat der Code eben (9:25) funktioniert.

      • Mhhh, scheinbar bin ich zu doof dafür. Habe jetzt extra ein Account angelegt, aus dem Heim-WLAN sowie per Mobilfunk getestet. Jedesmal kommt „Entschuldigung, aber dieser Gutschein ist nicht auf die ausgewählten Produkte anwendbar“ *schulterzuck*

        • ‚Fehler‘ gefunden. es gibt den Mini Fun 11 auch noch gesondert mit Geschenk (Tastatur plus Maus). Einzeln klappte es nun auch bei mir… Danke!

  2. Jetzt wollte ich klugscheißen und schreiben, dass ein SFF-Gehäuse eine low-profile Grafikkarte braucht und dass hier somit kein SFF ist, wenn auch normalhohe (kürzere) Grafikkarten rein gehen.

    Habe mich sicherheitshalber nochmal belesen und weil ich dachte, vielleicht interessiert es noch jemanden SFF ist laut Wikipedia kein feststehender Begriff. Kann alles Mögliche sein.

  3. „RAM: 32 GByte DDR4-3200 (erweiterbar auf bis zu 64 GByte)“

    Bei solchen Angaben bitte immer auch angeben, ob 1 Bank frei ist (1×32 verbaut) oder nicht (2x 16 verbaut) – Ersteres wäre schlecht für die (Gaming-)Performance ab Werk (nur single channel), Letzteres verdoppelte den Preis der Aufrüstung.

  4. Sorry, eben vergessen: Auch, ob DIMM oder SODIMM wäre noch interessant.

  5. was ist denn eine diskrete GPU?

    Schluckt aber schon ganz schön Strom dafür daß es für Gameing kaum zu gebrauchen ist, für den Rest gibt es effizienteres.

    • Ist wohl die ’neue‘ Bezeichnung dedizierter GPUs ‍♂️ Finde ich (auch) maximal unpassend!

    • „diskret“ bedeutet hier einzeln, getrennt, nicht in die CPU integriert (eben nicht iGPU (wie bei Ryzen die „Radeon Graphics“ oder bei Intel die „UHD Graphics XYZ“)).

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