Geekom AS 6 im Test: Mini-PC powered by Asus
Der chinesische Hersteller Geekom hat schon allerlei Mini-PCs auf den Markt gebracht. Die kompakten Rechner eignen sich für das Home-Office oder auch den Multimedia-Betrieb. Die Vorteile liegen auf der Hand: geringer Platzbedarf, niedrige Lautstärke – und auch schnell mal zu einem anderen Standort mitgenommen. In den letzten Wochen konnte ich den Geekom AS 6 ausprobieren. Dabei handelt es sich um ein Modell „powered by Asus“ mit Prozessoren der Reihe AMD Ryzen.
Es gibt den AS 6 in verschiedenen Ausführungen. So habt ihr die Wahl aus einer Variante mit dem AMD Ryzen 7 6800H oder aber einem Pendant mit dem leistungsfähigeren AMD Ryzen 9 6900HX. Beide Chips nutzen acht Kerne und können 16 Threads verarbeiten. Der 6900HX taktet die CPU-Kerne und die integrierte GPU allerdings höher. Zum Testen hat mir die Variante mit dem Ryzen 9 6900HX, 32 GByte DDR5-RAM und 1 TByte SSD-Speicherplatz vorgelegen.
Technische Daten des Geekom AS 6
- Mini-PC
- Betriebssystem: Windows 11 Pro
- CPU: AMD Ryzen 9 6900HX (acht Kerne, 16 Threads, 16 MByte Cache, 3,3 bis 4,9 GHz Takt)
- GPU: AMD Radeon 680M
- RAM: 32 GByte DDR5-4800
- Speicherplatz: 1 TByte M.2-SSD (Erweiterung möglich)
- Maße / Gewicht: 120 x 130 x 58 mm / 0,9 kg
- Schnittstellen: Bluetooth 5.2, Ethernet, Wi-Fi 6E, Audio-Cinch, 2x USB4 Typ-C, 5x USB 3.2 Gen 1, Kensington Lock, 2x HDMI 2.1, DisplayPort 1.4, DC-in
- Lieferumfang: Mini-PC, Netzteil, Stromkabel, VESA-Halterung mit Schrauben, Schrauben für Zusatz-SSD, Schrauben für Zusatz-HDD, Kurzanleitung, Anleitung, HDMI-Kabel
- Preis: 769 Euro
Bei Geekom bekommt ihr den AS 6 aktuell über den Code „PRAS40“ mit 40 Euro Rabatt.
Ausstattung und Verarbeitung des Geekom AS 6
Der Geekom AS 6 sieht recht unauffällig aus: mattes Plastikgehäuse, auf das der Hersteller vorne seinen Schriftzug gedruckt hat – und die Anmerkung „Powered by Asus“. Vorne sitzen die Anschlüsse für die Kopfhörer, zweimal USB-A und einmal USB-C. Auch der Power-Button ist an der Front zu finden. Schlichtes Design, das mir zusagt.
Hinten sitzen dann zwei Ports für HDMI, DisplayPort, dreimal USB-A, einmal USB-C, Ethernet und der Stromanschluss. Was ich vermisse, ist ein Slot für Speicherkarten. Den hatte der hauseigene Mini-IT 11 z. B. an Bord. Wollt ihr im Übrigen den Speicherplatz durch eine zusätzlich HDD oder eine SSD erweitern, prangt auf dem Mini-PC ein Hinweis darauf, dass ihr dazu die Unterseite abschrauben müsst.
Kurios ist das beiliegende HDMI-Kabel, das keinerlei Beschriftung trägt. Da wird es mit Zertifizierungen nicht weit her sein – im normalen Desktop-Betrieb tat es bei mir aber sein Werk. Sicher könnt ihr sein, dass sich nach und nach etwas Staub im Gehäuse sammeln dürfte. Denn die geriffelten Seiten erlauben ziemlich deutlich den Blick ins Innere. Da wollte man wohl reichlich Luftzufuhr sicherstellen
Praxistest des Geekom AS 6
Mini-PCs gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, denn da buhlen diverse Hersteller um eure Gunst – Beelink wäre etwa ein direkter Konkurrent von Geekom. Ich selbst arbeite mit einem Apple Mac mini, der in die gleiche Kerbe schlägt. Insofern weiß ich einen kompakten und geräuscharmen Rechner im Alltag auch zu schätzen. Dabei kann der Geekom AS 6 mit seiner Notebook-CPU durchaus punkten. Allerdings fällt der Lüfter im Betrieb durchaus mit einem sonoren Rauschen auf, da ist der Apple Mac mini mit seinem lautlosen Betrieb eben doch vorne – ARM-Architektur macht es möglich.
Windows 11 Pro konnte ich hier im aktivierten Zustand problemlos nutzen und wie sollte es anhand der technischen Daten anders sein: Das System läuft rundum flüssig. Der verbaute AMD Ryzen 9 6900HX ist ein Chip, der eigentlich für Notebooks gedacht ist. Geekom dürfte ihn wegen des geringen Stromverbrauchs und der gegenüber Desktop-CPUs natürlich deutlich geringeren Abwärme ausgewählt haben.
Der Ryzen 9 6900HX basiert auf der Architektur Zen 3+ und integriert eine RDNA-2-GPU, die Radeon R680M. Die GPU verfügt über 12 CUs bzw. 768 Shadereinheiten und bis zu 2,4 GHz Takt. Eigenen VRAM bringt die GPU nicht mit. Auf dem Papier unterstützt sie sogar Ray-Tracing, das hakt ihr in der Praxis aber lieber als reine Marketing-Übung ab. Die Benchmark-Ergebnisse aus Cinebench habe ich unten einfach mal als Vergleich angefügt.
Spielen könnt ihr ältere Games bzw. weniger anspruchsvolle Titel durchaus mit dieser Grafikeinheit. Selbst neuere Games oder auch ein „The Witcher 3: Wild Hunt“ lassen sich zocken, wenn ihr bereit seid, die Auflösung auf maximal 1080p zu regeln und die Details aufs Minimum herunterzuschrauben. Das ist nicht State-of-the-Art, aber zumindest ein wenig Gelegenheitsspielen ist mit dem Geekom AS 6 so durchaus drin. Macht euch jedoch darauf gefasst, dass der Lüfter dann deutlich (!) hörbar wird. Da sollte man ein Gaming-Headset zur Hand haben.
Warum wirbt Geekom aber nun mit „Powered by Asus“? Darauf liefert Windows 11 einen Hinweis, denn im System wird der AS 6 spannenderweise als „MiniPC PN53“ erkannt. Spielt man nun etwas Sherlock und schaut man sich die offizielle Produktseite des Asus Expert Center PN53 an, dann ist das Gehäuse fast 1:1 identisch, sieht man von den Beschriftungen ab. Am Ende hat man sich also das Design von Asus hernehmen dürfen. Keine üble Idee, denn Asus ist nicht gerade der schlechteste PC-Anbieter.
Am Ende bewältigt der Geekom AS 6 eigentlich alles, was man ihm hinwirft – lediglich wer Videos schneidet oder intensive Bildbearbeitung hochauflösender Fotos betreibt, wird eine potentere Grafiklösung und mehr RAM vermissen. Für meine Zwecke aber etwa reicht dieser Bolide voll und ganz: Telegram, Todoist, Affinity Photo 2, Chrome, LibreOffice, Adobe PDF und Thunderbird sind da einige Programme, die stets geöffnet und startklar sein müssen. Kein Problem für den Geekom AS 6.
Für Spieler ist dieser Mini-PC wie gesagt naturgemäß nicht optimal, ABER: Wer ältere Titel starten möchte oder gerne Adventures zockt, ist hier auch nicht falsch. Ich habe etwa mal die „Shadowrun“-Trilogie angeworfen und die ist auch gut spielbar.
Fazit
Geekom hat mit dem AS 6 ordentlich nachgelegt: Der Mini-PC setzt auf einen deutlich moderneren Chip als die Vorgängermodelle und auch das Design ist dezenter. Das ist wohl das Ergebnis der direkten Zusammenarbeit mit Asus. Letztere reicht so weit, dass das System in Windows dann auch als Asus-Rechner ausgewiesen wird – es könnte Schlimmeres geben.
Dank des AMD Ryzen 9 6900HX und der 32 GByte RAM sowie der integrierten Radeon R680M ist sogar ein wenig Casual-Gaming drin. Die Lautstärke der Lüfter ist dabei generell in Ordnung, aber dafür müsst ihr damit rechnen, dass aufgrund der großen Auslässe sicherlich irgendwann Staub im Gehäuse gesammelt wird.
Glücklicherweise kann man den Geekom AS 6 recht leicht aufschrauben, da auch der Speicherplatz erweiterbar ist. In der Summe gefällt mit dieser Mini-PC von den Geekom-Modellen, die ich bisher unter die Lupe nehmen konnte, mit Abstand am besten – kann man empfehlen, wenn ihr den passenden Preis erwischt.
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Warum müssen diese Mini-PCs denn immer so hässlich sein? Wegen mir könnte der Mac Mini gerne kopiert werden…..
Und wie bei vielen anderen Herstellern aus China, ist es hier auch nicht möglich, BIOS Updates zu finden.
Auf der Herstellerseite gibt es kein BIOS. Windows-Neuinstallation geht auch nur mit einem Image des Herstellers:
https://www.geekompc.com/support/
Naja, wenn das Teil von Asus stammt, hast du bei Asus mal nach einem BIOS geschaut?
Und wieso sollte man nicht einfach so ein Windows aufsetzen können?
Das ist ein ganz normaler PC!
Völlig wertungsfrei, aber es deckt sich auch mit meinen ganz persönlichen Erfahrungen
Aber neulich habe ich in einem Test gelesen, dass bei Mini-PC das beste Preis/Leistungsverhätnis
in der 500 EUR-Klasse liegt.In der Klassse kann man eigentlich alles machen und sie sind mit
Einschränkungen sogar spieletauglich.
Wer ein Mini-PC nur für ganz einfache Sachen nutzt(primär Nicht-Gamer, nur ein bisschen Office/Internet),
soll in der 250 EUR-Klasse die geeigneten Geräte finden. Während den getesten teuren Mini-PC’s sogar
öfter attestiert wurde, dass sie ihr Geld nicht wert wären.
Und wie gesagt….auch rein persönlich war mein erster Mini-PC einer der Billig-Klasse(um die 250 EUR, geschossen
bei Amazon) und mein jetziges Limit liegt auch bei maximal um die 500 EUR und auch ich habe beim Datenvergleich
festgestellt, dass man bei teureren Geräten oftmals keinen guten Deal macht…und das sehe ich auch bei diesem Mini-PC
Persönlich habe ich mich damals gegen einen Mini PC entschieden und mir einen Laptop der 350 Euro Klasse gekauft. Spielen tue ich eh nicht mehr viel. Das Gerät klöppele ich einfach nach dem Arbeitstag an den TV an. Funktioniert seit 3Jahren ohne Probleme.
Die Mini PC sind eher interessante für Praxen, kleine Betriebe usw. Oder wenn es einen PC braucht der 24/7 läuft aber kein Bildschirm oder Tastatur angeschlossen ist (Signage oder dergleichen)
Frage an die, die so Gerät besitzen: ich würde da eine 2.5″ SSD 4TB Samsung 860 EVO einbauen wollen. In den Specs steht dass das von der Abmessungen passen sollte, aber da steht auch „max. 2TB“. Fände ich komisch, wenn das auf 2TB beschränkt wäre, aber wer weiß. Kann das jemand bestätigen/entlräften?
Sind die BIOS Updates von Asus mit dem AS6 kompatibel? Hat da jemand Informationen bzw hat es schon probiert?