Freenow wird verkauft


Was für eine Geschichte damals mit myTaxi. Tolle App, spannender Service. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt, das Ganze wurde umgebaut und für viele Anwender immer unpraktischer. Mittlerweile heißt das ja Freenow und gehört BMW und Daimler. Noch.

Der US-amerikanische Fahrdienstvermittler Lyft wagt den Sprung über den großen Teich und übernimmt für 175 Millionen Euro die europäische Mobilitätsplattform. Die Übernahme markiert die bislang größte internationale Expansion des Unternehmens außerhalb Nordamerikas und verspricht spannende Entwicklungen im europäischen Mobilitätsmarkt.

Freenow, bisher in neun europäischen Ländern und mehr als 150 Städten aktiv, wird auch nach der Übernahme weitgehend eigenständig agieren. Das Unternehmen behält sein Führungsteam und setzt weiterhin stark auf das Taxigeschäft, das im vergangenen Jahr etwa 90 Prozent der Buchungen ausmachte. Besonders in Metropolen wie Dublin, London, Athen, Berlin, Barcelona, Madrid und Hamburg ist man Taxiplattform etabliert.

Für Nutzer der App sind zunächst keine Änderungen geplant. Mittelfristig können sie angeblich mit Verbesserungen rechnen: Stabilere Preise, schnellere Vermittlungen und neue Funktionen stehen in Aussicht. Auch für Fahrer soll es Vorteile geben, etwa mehr Transparenz bei Verdienstmöglichkeiten und Bonusstrukturen. Beide Unternehmen arbeiten zudem an einer Integration ihrer Apps, die einen nahtlosen Wechsel zwischen den Plattformen in Nordamerika und Europa ermöglichen soll. Der Abschluss der Transaktion wird für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet, vorbehaltlich der üblichen behördlichen Genehmigungen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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20 Kommentare

  1. myTaxi habe ich regelmäßig gerne genutzt. Freenow nicht ein einziges Mal.

    • Freenow habe ich ganz selten in Deutschland genutzt, ab und zu auch mal in Spanien (zuletzt Valencia). Meist nutze ich aber Uber oder Grab, je nach Land. Was Grab z.B. in Singapur im Angebot hat, ist nicht einmal auf der selben Skala, wie die Services in Deutschland. Lyft ist stark in Europa und vor allem in Nordamerika. Da findet Freenow sicher ein gutes Zuhause. 😉

  2. Vielleicht sollte man mal überlegen und hinterfragen, warum BMW und Daimler das Geschäft verkaufen – an den gigantischen Gewinnen wird es sicher nicht gelegen haben.

    Lyft wird sich noch schwer wundern, was wir hier für komische Steine auf dem Weg zum Erfolg liegen, die in Amerika völlig unbekannt sind. Ich denke die Synergie-Effekte zwischen US Geschäft und Deutschland werden überschaubar sein – hier sind die Regularien einfach andere.

    Aber spannend wird es auf jeden Fall – der Markt ist sehr volatil.
    Ich denke wenn z.B. der 15 € Mindestlohn kommt, wird sich der Markt der Fahrdienstleistungen nochmal komplett drehen…. Dann werden wir sehen, ob es ein nachhaltiges Geschäftsmodell ist.

    • Wart mal bis der Mindestlohn bei 30 Euro liegt – Dann ist auch dein Geschäftsmodell nicht mehr „nachhaltig“ 😀

      ..aber Spaß beiseite: Lyft ist glaub ich ganz gut im Bilde, was hier in DE so abgeht. Hier hat die Dienstleistung nicht zum Risikoprofil der bisherigen Eigner gepasst – das passiert.

    • „Ich denke wenn z.B. der 15 € Mindestlohn kommt…“. Mich widert das an. Schon mal überlegt, was es bedeutet, den Mindestlohn klein zu halten? Wohlstand auf Kosten derer, sie sich ihn nicht leisten können.
      Geh doch mal selbst für so wenig Geld arbeiten, lebe nahe Armut und schaue zu, wie sich die Reichen darüber freuen, auf deine Kosten mal wieder günstig Taxi gefahren zu sein…. das du dir selbst nicht leisten kannst. Mannomann…..

      • Ich gönne jedem die 15 € Mindestlohn und ich zahle deshalb gern mehr für Dienstleistungen, sei es beim Friseur, im Restaurant oder sonstwo. Leben und leben lassen!
        Einige (viele?) dieser Mobilitätsdienstleistungen lohnen sich aber nur, indem man die Personen ausbeutet, die sie letztlich durchführen. Das muss aufhören.

        Mein Kommentar zielte darauf ab, das dann einige dieser Dienstleistungen nicht mehr wirtschaftlich sein könnten. Und das sehe ich positiv!

        Es hat einen Hiuntergrund, warum Taxi fahren teurer ist als andere Dienstleister: Die Leute werden anständig bezahlt, sind ausgebildet, haben vernünftige Fahrzeuge und so weiter.

        Bei zunehmendem Mindestlohn (nochmal – den ich absolut begrüsse) werden wir sehen, wer von den Anbietern in Deutschland überleben kann und welches Geschäftsmodell scheitert.

      • Niedrige oder zumindest weniger stark steigende Preise bedeutet es. Und Tarifautonomie.

      • Volle Zustimmung

      • Die Mindestlohnkommision legt den Mindestlohn fest, nicht die SPD.

      • In zehn Jahren wird man als Taxi Fahrer sehr gut leben können. Aber es wird nur noch sehr wenige geben, weil die Taxis komplett ohne Fahrer auskommen. Es wird ein Statussymbol sein sich einen Fahrer leisten zu wollen. Etwas für die 1%. Alle Anderen fahren für einen Bruchteil des Preises automatisiert.

      • Wau, dieser Beißreflex! Der Vorposter hat den Mindestlohn doch gar nicht negativ kritisiert, sondern nur auf die Folgen hingewiesen.
        Mindestlohnempfänger können sich eben nicht mehr leisten, wenn die Dienstleister ebenfalls Mindestlohn beziehen. Das ist einfach so.

    • Das Versagen der sogenannten „Mobilitätsstrategie“ war multikausal und lag ursächlich an einer Kombination aus hohen Kosten, mangelnder Profitabilität, strategischen Fehlern bei Markenführung und Integration, starker Konkurrenz, regulatorischen Hürden und einem fehlenden gesellschaftlichen Nutzen.

      Die Kostenseite wurde aber nicht durch die Fahrerkosten belastet. Wer Daimler kennt, der weiß auch um die Unsummen, die für Berater, Agenturen und vor allem die Plattformen ausgegeben werden. Zudem hat man es etwas mit dem Marketing und der Expansionsstrategie übertrieben.

      Meine persönliche Meinung? Es war ein Fehler, die Mobilitätsstrategie nicht von Anfang an auf Rendite zu optimieren. Auch war es in diesem Zusammenhang ein Fehler, die „now“-Marke einzuführen und dabei etliche, etablierte Markennamen zu zerstören. Und letztlich gibt es bei den Herstellern die immer gleichen Schweinezyklen. Erst breitet man sich in alle möglichen Marktbereiche aus, dann gibt es eine Krise und man zieht sich auf das Kerngeschäft zurück. So kann man nachhaltig kein neues Geschäftsmodell etablieren und nur hoffen, dass das 100-jährige Geschäftsmodell einen auch noch in hundert Jahren trägt.

  3. Ich benutze nach wie vor Uber so es nur geht, bleibt die günstigere und bessere Alternative.

  4. Und wieder ist ein europäischer Dienst weg und wird amerikanisiert… man sollte ja meinen das wir aktuell eher das Gegenteil anstreben sollten als Europäer…

    • sehe ich genauso, wieder eine fett amerikanische Heuschrecke . Dass dadurch alles besser wird, egal ob für Mitarbeiter oder Kunden, glaube ich erst, wenn ich es sehe

  5. Geil, lasst uns einfach alle guten, digitalen Plattformen an die USA verkaufen. Wie sind ja digitale Vorreiter und können es uns leisten, was abzugeben. /ironie

    Wer das behördlich genehmigt, ist mit Schuld daran, das wir in Deutschland nicht unabhängig sind.

  6. Bei uns gibt es MOD. Sehr geiler Service. https://www.mobility-on-demand.com/

    • Interessante lokale Variante. Bei den vielen Teslas kann man ja nur hoffen, dass die Leute bei euch ihre Emotionen im Griff haben. 😉

  7. Aktion „Roter Punkt“ wieder einführen – ging mit Aufklebern an der Windschutzscheibe und war
    – ohne Digital
    – ohne Amis
    holen wir uns die guten Tage zurück …

  8. Hab mir FreeNow nur schlechte Erfahrungen gemacht. Mein Highlight war, als ich mir ein taxi zum Flughafen vorbestellt habe und einfach niemand die Fahrt angenommen hat (über drei Tage hinweg). Dann habe ich kurz vorher lokal ein taxi gerufen und der Fahrer meinte dann zu mir „Ich hab das auch FreeNow gesehen, aber das nehmen wir extra nicht an wegen Gebühren.“.

    Seitdem habe ich FreeNow nicht mehr genutzt und nutze nur noch Uber, was aus Kundensicht in wirklich allen Belangen besser ist. Dabei geht’s mir auch nicht mal nur um den günstigeren Preis, sondern um Akzeptanz von Kreditkarten, direkte Rechnung auf Firmenadressen und FESTE, VORAB kommunizierte, Preise.

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