Fraunhofer IIS demonstriert eigene Konkurrenz für Dolby Atmos FlexConnect auf der CES 2025
2023 hatte ich über Dolby Atmos FlexConnect berichtet. Die Technik wurde damals zur IFA 2023 vorgestellt. Im Wesentlichen handelt es sich hier um eine Technik, die in Smart-TVs implementiert werden kann, um Wireless-Lautsprecher beliebig im Raum zu platzieren und ein immersives Klangerlebnis zu erhalten. Auf der CES 2025 wird das Fraunhofer IIS mit upHear Flexible Rendering einen Rivalen demonstrieren.
Das Ziel beider Techniken ist identisch: Ihr sollt den Klang möglichst leicht aufwerten können, ohne viel über die Aufstellung der Lautsprecher nachdenken zu müssen. Ihr könnt also einen oder eben mehrere Wireless-Speaker frei platzieren, die Kalibrierung erfolgt dann automatisch. Der zentrale Unterschied: Im Falle von Dolby Atmos FlexConnect benötigt ihr zwingend einen kompatiblen Smart-TV. Das ist für upHear Flexible Rendering nicht notwendig, denn die Technik kann etwa auch direkt in Soundbars oder andere Geräte integriert werden.
Eigentlich hatte Dolby bei der Vorstellung von Dolby Atmos FlexConnect 2023 erklärt, dass Hisense und TCL die Technik in kommende Smart-TVs integrieren wollen. Bislang hat sich da aber rein gar nichts getan. Es ist aber möglich, dass wir da auf der CES 2025 Neuigkeiten vernehmen können. Für das Fraunhofer IIS eröffnet sich hier aber natürlich eine Chance. Zumal ich persönlich spekuliere, dass für upHear Flexible Rendering vermutlich niedrigere Lizenzgebühren anfallen dürften, als für Dolbys Technologie.
Laut dem Fraunhofer IIS könnt ihr upHear Flexible Rendering für Stereo-, Surround- und 3D-Sound einsetzen. Da ihr hier keinen speziellen Smart-TV besitzen müsst, läuft dann vielleicht auch die Adoption besser. Generell ist die upHear-Technik sonst gar nicht neu. Sennheiser setzt sie beispielsweise schon für seine Ambeo-Soundbars ein. Allgemein ist es auf jeden Fall begrüßenswert, dass es da vorangeht. Und wenn Dolby etwas unter Druck gerät, kann das für die Kunden im Grunde nur gut sein. Schließlich dominiert man da mit Dolby Atmos aktuell – Konkurrenzformate wie DTS:X und Auro-3D spielen nur untergeordnete Rollen.
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Das wäre ja interessant wenn man dies nachträglich auch der Sennheiser Ambeo Max Soundbar hinzufügt und so plötzlich weitere Lautsprecher nutzen könnte.
Spannend. Wie genau läuft da denn das Zusammenspie zwischen dem Einmesssystem und der Tonquelle?
Der Punkt an Atmos ist doch, dass es keine 5.1 Tonspuren gibt die man gegeneinander lauter oder leiser dreht, sondern, dass es ne dreistellige Anzahl an „Audio-Objekte“ gibt, die neben individueller Lautstärke auch Position, Richtung und Geschwindigkeit haben. Sagen wir, wir haben Ton, der relativ zum Ohr exakt links steht. Wenn die rückwärtigen Lautsprecher auf Höhe des Ohrs liegen, muss das zugehörige Atmos-Steuergerät den Ton aus dem linken rückwärtigen Lautsprecher ausspielen. Wenn die rückwärtigen Lautsprecher einen Meter hinter mir aufgestellt sind, während sich die Frontlautsprecher drei Meter vor mir befinden, dann muss das zugehörige Atmos-Steuergerät den Ton sowohl aus dem Lautsprecher vorne links als auch aus dem Lautsprecher hinten links ausgeben, vorne dreimal so laut wie hinten. Oder vielmehr irgend was mit dBa, irgend was mit Logarithmus, quadratisch mit der Entfernung abnehmend, das macht der Chip dann schon irgend wie. Je nach Abstand dürfte man dann zusätzlich noch Schallgeschwindigkeit gegen Lichtgeschwindigkeit korrigieren müssen, damit der Ton von vorne und der Ton von hinten nicht nur gleich laut ist sondern auch gleichzeitig an meinem Ohr ankommt, andernfalls hätte ich ja nicht das Gefühl das Objekt stünde neben mir, sondern es würde von hinten nach vorne an mir vorbei fliegen.
Ich hatte jedenfalls gedacht die räumlich exakte Darstellung von räumlich aufgezeichneten Schallquellen wäre, neben der Korrektur von Raumeinflüssen (reflektierende oder schluckende Dinge die so in meinem Wohnzimmer rumstehen), der Zweck der Einmessung mit der Erkennung von Richtung und Abstand der Lautsprecher relativ zum Ohr.
Was ich deshalb nicht ganz verstehe:
Ist die Idee dann, dass ich ein anständig lizenziertes Atmos-Abspielsystem in meiner Soundbar habe aber die Lizenz für das automatische Messsystem spart sich der Soundbar-Hersteller, dafür setzt die Fraunhofer-Software die passenden Atmos-Parameter? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.
Oder ist die Idee, dass langfristig nicht nur im Atmos-Tonformat abgespielt werden sondern auch noch im Fraunhofer-upHear-Tonformat? Das klingt zwar plausibler als eine Dolby-Fraunhofer-Paarung, aber dass Hollywood zukünftig sowohl Atmos als auch upHear produziert glaub ich nicht. Henn-Ei-Problem: Hollywood hat nix davon, dass mein Samsung-TV billiger wird, wenn an der Dolby-Lizenz spare. Samsung hat aber auch nichts davon, wenn der TV zwar upHear kann aber es keinen Content dafür gibt.
Das eigentliche Problem ist schon bei Atmos gegeben. Die meisten Inhalte gibt es nur im englischen O-Ton.
Abseits von Filmen und Serien, wie zum Beispiel auf YouTube, ist derartiges auch auf O-Ton rar.
Kurz und gut, meine Soundbar könnte seit Jahren Atmos wiedergeben, gäbe es entsprechende Inhalte.
Und die Soundbar selbst reicht mir, da die alte Surround Anlage nur Aufwand ohne Nutzen bedeutete.
Das ganze 5.1, 7.1 Atmos und was weiß ich sehe ich wie die alten 3D Fernseher als technische Spielerei.
Nett wenn es mal genutzt wird, aber zu selten im Einsatz.