Formnext 2025: Prusa und Bondtech stellen INDX-Multi-Tool-Lösung für den Prusa CORE One vor

Neuigkeiten aus der Welt des 3D-Drucks, wenngleich die entsprechende Bubble hier schon lange wusste, dass es spätestens auf der Formnext 2025 in Frankfurt am Main so weit sein müsste. Die Rede ist vom neuen INDX-System (gesprochen „Index“) für den 3D-Drucker Prusa CORE One (zum Test des Druckers). Hierbei handelt es sich um ein 8-fach-Multi-Toolchanger-System, das im vorderen Bereich des Druckers angebracht wird und dafür sorgt, dass Nutzer des CORE One entweder mit bis zu acht Farben drucken können, oder eben mit bis zu acht unterschiedlichen Materialien. Dabei entsteht auch hier im Grunde keinerlei Materialwechsel-Abfall („Poop“), stattdessen wird lediglich ein wirklich kleiner Purge-Tower mitgedruckt. Dieser fällt, anders als bei den Mitbewerbern, auch wesentlich schmaler aus.

Das Konzept unterscheidet sich dabei technisch von bisherigen Lösungen wie der MMU oder dem AMS-System, da hier auf wechselbare Werkzeugköpfe gesetzt wird, was den Materialverlust durch Reinigungsvorgänge minimiert und die Druckzeit optimiert. Das System basiert auf einem aktiven Hauptkopf und passiven Werkzeugmodulen.

  • INDX Smart Toolhead: Dies ist die zentrale Einheit des Systems. Der Werkzeugkopf verfügt über ein Aluminiumgehäuse und einen selbstjustierenden Dual-Extrusion-Feeder. Interessant ist hier die Automatisierung: Der Feeder passt sich eigenständig an die Härte des zugeführten Materials an, was manuelles Feintuning überflüssig machen soll. Technisch relevant ist zudem die integrierte Induktionsheizung in Kombination mit einer kontaktlosen Temperaturmessung. Laut Herstellerangaben wird die Betriebstemperatur der Düse damit innerhalb weniger Sekunden erreicht.
  • INDX Thin Passive Tools: Hierbei handelt es sich um die eigentlichen Wechselmodule. Um acht Werkzeuge auf dem Bauraum des CORE One unterzubringen, wurde die Bauweise extrem reduziert. Die Module beinhalten lediglich den Filamentpfad, die Düse und den Kühlkörper. Durch diese Reduktion konnte der Mittenabstand zwischen den Werkzeugen auf 35 mm verringert werden.

Das System ist als Upgrade für den CORE One konzipiert und soll im ersten Quartal 2026 ausgeliefert werden. Eine Variante für den neuen CORE One L wurde nicht gezeigt, auch sie soll im kommenden Jahr erscheinen, später allerdings. Die Preise gliedern sich in zwei Systemvarianten: INDX für den CORE One mit 4 Toolheads für 499 Euro und INDX für den CORE One mit 8 Toolheads für 699 Euro – allerdings seien dies noch nicht die finalen Preise, sondern die der sogenannten Founders Edition. Der Vertrieb startet mit einer Pionierphase von 1000 Stück exklusiv über Bondtech, danach wird das Kit regulär im Prusa-Webshop erhältlich sein.

Ich freue mich persönlich sehr über die aktuelle Entwicklung im Bereich des 3D-Drucks, da selbst so komplexe Mehrfarblösungen für den Ottonormalanwender nutzbar werden. Über die Preise lässt sich mit Sicherheit streiten, weder ein CORE One/One L noch ein Bambu Lab H2C oder ein Prusa XL – um einen weiteren Kandidaten für Multi-Toolhead zu nennen – sind preiswerte Geräte und alle haben ihre eigene Fanbase. Auf keinen Fall wegzudenken ist hier auch der Snapmaker U1, der zwar „nur“ vier Toolheads bietet, dafür aber mit rund 850 Euro für viele Kunden ein dennoch sehr gutes Argument mitbringt.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

Ein Kommentar

  1. Ich war auf der Formnect und hab mit das Bambu-Vortek und auch das BQ-INDX angesehen – beide haben ihr Vor- und Nachteile.
    Aber als Bambu-H2D-Nutzer muss ich leider sagen, das INDX in meinen Augen das bessere System ist. Vortek wechselt zwar schnell die Düsen. aber die Abhängig kein vom AMS für den Filamentwechsel machen es wieder langsam. INDX wechselt innerhalb von 13sec. die Düse und druckt weiter.

    Mal sehen, wann INDX für den Prusa CoreONE-L kommt oder ob Prusa vielleicht nächstes Jahr noch einen XL hinterher schiebt.
    Den der Upgradepreis für Vortek zu meinem H2D ist mir das Geld nicht wert

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht. Es besteht kein Recht auf die Veröffentlichung eines Kommentars.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Kommentar-Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.