Firefox unterstützt sowohl Manifest V2 als auch V3 parallel

Browser-Erweiterungen sind für viele Nutzer unverzichtbar geworden. Sie ermöglichen es, den Browser an individuelle Bedürfnisse anzupassen und das Surferlebnis zu verbessern. Fast die Hälfte aller Firefox-Nutzer hat mindestens eine Erweiterung installiert – von Datenschutzwerkzeugen bis hin zu Produktivitätshilfen, so Mozilla. Ich hätte mit mehr Nutzern gerechnet, die Erweiterungen im Einsatz haben.

Für die Entwicklung dieser Erweiterungen nutzen Programmierer die WebExtensions-Plattform. Diese stellt APIs bereit, also Schnittstellen, über die Erweiterungen mit Webseiten und Browser-Funktionen interagieren können. Gegenwärtig implementieren alle großen Browser – Firefox, Chrome und Safari – die neueste Version dieser Plattform, Manifest V3. Allerdings verfolgen die verschiedenen Browser unterschiedliche Ansätze bei der Umsetzung, was direkte Auswirkungen darauf hat, welche Erweiterungen Nutzer verwenden können.

Mozillas Herangehensweise an Manifest V3 basiert laut Unternehmensaussagen auf dem fünften Grundsatz des Mozilla-Manifests: Menschen müssen die Möglichkeit haben, das Internet und ihre eigenen Erfahrungen darin selbst zu gestalten. Diese Philosophie prägt Mozillas Implementierung von Manifest V3 entscheidend.

Firefox bietet Entwicklern mehr Möglichkeiten durch eine breitere Palette von APIs. Dazu gehören auch neue KI-Funktionen, die es Erweiterungen erlauben, Maschinenlernaufgaben direkt im Browser offline auszuführen. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Browsern: Während beispielsweise Google Chrome Manifest V2 vollständig auslaufen lässt, unterstützt Firefox sowohl Manifest V2 als auch V3 parallel.

Klar, dass man da momentan trommelt, in den letzten Tagen haben Nutzer von Werbeblockern in Chrome bemerkt, dass manche Erweiterungen nicht mehr laufen. Google hat bereits im vergangenen Jahr begonnen, Manifest V2 schrittweise einzustellen, und plant, die Unterstützung für darauf basierende Erweiterungen bis Mitte 2025 vollständig zu beenden. Diese Änderung hat bereits konkrete Folgen: Chrome-Nutzer verlieren bereits jetzt den Zugriff auf uBlock Origin, einen der beliebtesten Werbeblocker, da dieser auf einer Manifest-V2-Funktion namens blockingWebRequest basiert.

Der Ansatz von Google ersetzt blockingWebRequest durch declarativeNetRequest, was die Möglichkeiten von Erweiterungen zur Inhaltsfilterung einschränkt. Da APIs definieren, was Erweiterungen in einem Browser tun können und was nicht, kann die Einschränkung bestimmter APIs die Art der möglichen Erweiterungen limitieren. Firefox hingegen wird weiterhin sowohl blockingWebRequest als auch declarativeNetRequest unterstützen. Dies gibt Entwicklern mehr Flexibilität und erhält Datenschutzwerkzeuge für die Nutzer. Mozilla verspricht, regelmäßig über die weitere Entwicklung von Erweiterungen in Firefox zu informieren.

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14 Kommentare

  1. Meine erste Firefox Version war Firefox 6. Habe seit dem nie mehr gewechselt. Ich hoffe die neue Aufmerksamkeit die Mozillas Politik in Hinblick auf Manifest V2 generiert, hilft dem Browser wieder deutlich besser an die Nutzerzahlen vergangener Tage anzuknüpfen.

    • Bei mir hat es damals nit den von Caschy bereits´gestellten potablen Versionen von Firefox angefangen. Portabel, weil man diese auf den damaligen Windows XP-Rechnern des Arbeitgebers nutzen konnte. So war man den lumpigen Internet Explorer los.
      *geschrieben knapp 20 Jahre später in Firefox 135*

  2. Sobald sich die ganzen Nutzer der Chromium basierten Browser an die Einschränkungen von V3 gewöhnt haben, werden die großen Webseiten einfach alles Blocken was noch mit V2 ankommt. Oder alternativ machen die das Nutzererlebnis unbrauchbar. FF und Safarie mit ihren paar Prozent Marktanteil werden dagegen nichts ausrichten können.

    Das alles nur noch Chromium based ist und Google damit quasi ein Monopol auf die technische Entwicklung des Internets hat, ist mit abstand das schlimmste was passieren konnte

    Wer nicht wieder in na Höhle wohnen will, gibt Google entweder seine Daten oder schaut in die Röhre.

  3. Beim mir mit Brave Browser wird Werbung automatisch geblockt. Ich habe noch überhaupt keine Änderung festgestellt.

  4. Jemand Anders says:

    Weitere Infos zu V2 und V3 und Firefox und Chrome und so:

    Der tragische Niedergang von Firefox – Was ist passiert?
    https://www.youtube.com/watch?v=0M7fWAj14gA

    Sehr interessante 14 Minuten… die hoffentlich nicht eintreten werden… ich liebe FF (die dev edition)

    • Genau das ist das Problem des Netzes. Google setzt die Standards und will als Werbefirma natürlich Adblocker loswerden.
      Und FF hängt an der Zitze dieses Konzerns. Ich hoffe nur inständig das Firefox weiter entwickelt und V2 weiterhin supportet wird.

  5. Da ich ein ChromeBook habe, benutze ich natürlich Chrome. Bei mir ist die Extension AdGuard Werbeblocker installiert, zusätzlich in den Systemeinstellungen als DNS-Anbieter AdGuard DNS (habe ich im Abo). Dann fällt das Fehlen von V2 nicht mehr auf.

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