Findaway Voices by Spotify: Neue Nutzungsbedingungen bringen drastische Nachteile für Autoren
Findaway Voices by Spotify ist ein Dienst, der auch unabhängigen Autoren ohne Verlag im Rücken hilft, ihre Audiobücher zu vertreiben. Die können dann nicht nur bei Spotify, sondern auch bei anderen Anbietern landen. Doch jüngste Änderungen der Nutzungsbedingungen haben für einen gehörigen Aufschrei unter Autoren gesorgt. Das Unternehmen versucht in einer Stellungnahme die Wogen zu glätten.
Worum geht es im Kern? Nun, Findaways Voices bzw. Spotify lässt sich im Wesentlichen umfangreiche Rechte an den Werken der Autoren zusichern. So spricht man davon, dass man z. B. Ableger der Werke kreieren dürfe und auch der Verkauf von Sublizenzen an Partner erlaubt werden müsse – ohne dass die ursprünglichen Autoren dafür vergütet werden. Schnell schlussfolgerte die Autoren-Community, Spotify könnte auf Basis der geänderten Nutzungsbedingungen z. B. KI-Stimmimitate erstellen, aber auch Fortsetzungen und Spin-offs der Audiobücher in Eigenregie entwickeln. Auch eigenmächtigen Vereinbarungen mit Filmstudios werde z. B. Tür und Tor geöffnet.
@laura_horowitz The MOST INSANE clause I have ever seen in a contract. Findaway Voices by Spotify Section 4b. “Licenses you Grant Us…” #booktok #books #reader #author #writer #audiobook #readerproblems #Inverted
Da die Änderungen so hohe Wellen geschlagen haben, sah man sich seitens Findaway Voices by Spotify nach nur einem Tag dazu genötigt, eine Stellungnahme abzugeben. An der Stellungnahme ist durchaus spannend, auf welche Themen man eingeht und welche man unter den Tisch fallen lässt. Beispielsweise behauptet man, dass man das geistige Eigentum der Autoren natürlich nicht beliebig verändern oder verkaufen könne. Es gehe vielmehr darum, z. B. Share-Cards zu entwerfen, um die Hörbücher besser vermarkten zu können. Dafür benötigte man die in den Nutzungsbedingungen erwähnten Rechte.
Spotify will keine KI-Imitate der Autoren-Stimmen generieren
Auch KI-Stimmen wolle man laut Findaway Voices by Spotify keineswegs generieren. Spannend ist aber, dass man zu einem anderen Punkt schweigt: Ich vermute nämlich, dass man sich die umfangreichen Rechte auch sichert, um das Material der Autoren an KI-Unternehmen reichen zu können. Denn die Audiobücher stellen wertvolle Trainingsdaten dar.
Zu diesem Aspekt sagt Spotify dann pikanterweise nämlich auch gar nichts. Da man in den Nutzungsbedingungen zusätzliche Kompensation für solche Szenarien ausschließt, halte ich persönlich derartige Bestrebungen für sehr wahrscheinlich. Reddit hat das ja gerade vorgemacht.
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Hat Spotify mittlerweile überhaupt eine Möglichkeit, Hörbücher als „Buch“ abzuspielen oder ist das alles immer noch ein Song?
Wie meinst du das? Auch Hörbücher bestehen wie Musikalben aus einzelnen Tracks, die nacheinander abgespielt werden. Manche Publisher setzen die Trackmarken gezielt am Kapitelende, andere eher wahllos. Aber damit hat ja Spotify nichts zu tun. Dort werden die Dateien so eingestellt, wie sie vom jeweiligen Anbieter zugeliefert werden.
Z.B. Merken der letzten Position im Buch. Bei meinen Versuchen wurde dann immer am Anfang des Buches/Kapitels neu gestartet, was das ganze komplett unbrauchbar machte. Ich hatte kurz einen alternativen Audiobook-Player f+r Spotify, der aber mittlerweile nicht mehr funktioniert und bin nun bei Audible. Deshalb wundere ich mich über Spotifys Aktivitäten.
Ein Album. Keine Lesezeichen. Schlechtestmögliche Unterstützung von Hörbüchern seit immer.
Schade. Ich habe dort seit Jahren Hörbücher in Playlists geparkt, kann sie aber nicht sinnvoll abspielen
Abspielen geht schon, allerdings muss man sich die Stelle an der man aufgehört hat zu hören manuell mühsam wiedersuchen, wenn man zwischendurch z.B. Musik hören will. Bookmarks für Hörbücher ist seit ewig eins der meistgeforderten Features der Benutzer, Spotify geht nicht darauf ein.
Hoffentlich wenden sich die Autoren von der Plattform ab. Wenn Bücher als Trainingsdaten herhalten sollen, hat das eine ganz andere Qualität als es bei „relativ lapidaren“ Posts bei Reddit der Fall wäre.
Ich bin bis jetzt mit der Auswahl an sich ganz zufrieden. Das Abspielen ist natürlich die Pest, aber warum sollte ein Weltkonzern wie Spotify so etwas unglaublich schwieriges auf die Kette kriegen!?