Fernsehen und Streaming: Markt fragmentiert sich stärker

Für viele Leser sicherlich keine Überraschung, aber dennoch ein interessantes Thema: Der Markt für Fernsehen und Streaming fragmentiert sich zusehends. Das macht es für Zuschauer schwieriger, die richtigen Inhalte aus dem Überangebot herauszufiltern und zwischen den Diensten zu wählen. Außerdem verteilt sich ihre Aufmerksamkeit auf immer mehr unterschiedliche Plattformen.

Das bewegt natürlich auch die Werbeindustrie, sodass sich Samsung Ads die Lage im Zuge einer neuen Analyse einmal genauer angeschaut hat. Das liegt freilich im eigenen Interesse. So spielt Samsung direkt an seinen Smart-TVs mit Tizen im System Werbung aus. Dazu kommt Werbung im Rahmen des hauseigenen FAST-Angebots Samsung TV Plus. Für seine Auswertungen hat Samsung Ads dabei Nutzungsdaten von rund 70 Mio. Smart-TVs aus fünf EU-Ländern und 20 Mio. Mobilgeräten kombiniert.

Laut Samsung zeigen die Daten, dass die Zuschauer immer mehr Apps an ihren TVs öffnen. Allein in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 verzeichnete Samsung etwa 8,6 Milliarden App-Öffnungen in Europa. Dabei verbringen speziell deutsche Zuschauer rund 4 Stunden und 40 Minuten täglich vor ihrem Fernseher. Das kommt mir ziemlich viel vor, aber da sind natürlich sehr gemischte Daten drin. 40 % dieser Nutzungszeit entfällt laut Samsung auf das lineare Fernsehen – rund 60 % bereits auf verschiedene Apps wie zum Beispiel Netflix.

Zuschauer verwenden drei bis vier Apps für den TV-Konsum

Laut Samsung verwenden die Nutzer dabei zwischen drei und vier Apps für den TV-Konsum. Die Vielfalt der unterschiedlichen Apps hat dabei deutlich zugenommen. Dadurch wird es für Werbetreibende z. B. schwerer, Kunden direkt anzusprechen und dafür die richtige Anwendung zu finden. Ihr ahnt es: Da will Samsung dann auch gerne selbst ansetzen. Man argumentiert, die Samsung-TV-Nutzer würden durchschnittlich fünfmal am Tag den TV-Homescreen aufrufen. Genau dort sollten die Hersteller und Marken also im Idealfall ihre Werbung platzieren – und den Südkoreanern freilich dafür Geld zustecken.

Dass Samsung solche Ergebnisse groß zur Schau trägt, wundert also nicht. Interessant ist aber noch, dass sich laut dem Hersteller das Nutzungsverhalten auf TVs und Smartphones stärker angleiche. Ist natürlich nicht ganz unlogisch, da man Dienste wie Prime Video, Disney+ oder Netflix geräteübergreifend verwenden kann. Laut Samsung verwenden zudem viele Kunden Smart-TV und Smartphone parallel. Das sollte nach Ansicht des Unternehmens auch die Werbeindustrie nutzen, weil dann z. B. QR-Codes am Smart-TV direkt mit dem ohnehin in der Hand befindlichen Smartphone schnell gescannt werden könnten.

Na ja, ob einem das alles so gefällt, ist eine andere Frage. Ich selbst ärgere mich über Werbung im Betriebssystem eines Geräts eher und das Markenimage des Herstellers sowie der Werbetreibenden leidet bei mir dann eher, wenn man mir Werbung an Stellen ausspielt, an denen sich sie nicht sehen möchte.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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13 Kommentare

  1. Werbung im Betriebssystem? Ein NoGo für mich. Ein weiterer Grund meinen 17 Jahre alten TV nicht zu ersetzen. Hoffentlich hält er noch lange. Die Geräte werden durch Werbung ja nicht billiger in der Anschaffung. Sowas kommt mir nicht ins Haus.

  2. Deshalb ist der TV nicht im Netz. Deshalb ist es auch ein AppleTV und keine andere Kiste.

    • Ganz genau!
      TV ist nur ein offline-Monitor, den Rest übernimmt das gute, alte AppleTV als Multimediazentrale für Streming und NAS.

    • Zumindest für Updates sollte der TV ja mal ins Netz.

      • Zumindest bei Samsung gehen Updates auch Offline per USB-Stick. Auf der anderen Seite: warum sollte ich?

        Weil ich den ganzen Smart- und App-Rotz eh nicht nutzen will, ist die Kiste komplett Offline – schon immer gewesen – da sind mir auch neue „Features“ und gefixte Sicherheitslücken ganz herzlich egal. Kein Netzwerk, kein Problem.

      • wieso sollte ich bei einem TV, welcher nur als Monitor dient updates machen?
        Eher genau das Gegenteil, durch Updates wird die Kiste nur mit neuen Funktionen langsamer.
        Sicherheitsbedenken hab ich da keine, da das Teil ja eh nicht erreichbar ist. Oder hast du schonmal gesehen, dass über ein HDMI Kabel durch ein externes Gerät ein TV gehackt wurde?

  3. Der TV ist ein reiner Bildschirm und im heimnetz eingesperrt. Alles kommt von Kodi

  4. Mein Sony OLED mit Android zeigt mir die Apps und einige Empfehlungen aus abonnieren Streaming Diensten. Keine Werbung. Kostet etwas mehr, als diverse Samsung und LG Kisten aus (bezahlten) TopWerbeListen, liefert dazu ausgewogenes Bild und hat werbefreie Menüführung. Geht also ohne Apple:)

  5. Stimmt, vor lauter *.to-Domains weiß man gar nicht mehr wohin…

  6. Ich müsste den Fernseher im Wohnzimmer nach 2 Jahren mal wieder nutzen – um zu sehen ob da Werbung kommt- aber nein, wozu

  7. Mein TV ist ein reiner Monitor für den FireTV Stick. Da läuft dann in der Regel auch nur SmartTube oder die PS5.
    Den „smarten“ Kram brauche ich nicht.
    Werbung noch viel weniger.

  8. Michael M. says:

    Der Spaß am Fernsehen ist mir schon lange vergangen!
    Angefangen bei den Privaten, die fast nur noch Shows bringen.
    Die ÖR sind auch mittlerweile unansehbar geworden, da dort auch nichts Interessantes läuft.
    Die Streamingdienste ignoriere ich komplett, da die den Hals nicht voll bekommen mit ihren steigenden Abopreisen und der ausufernden nervigen Werbung.

    • Das sehe ich genauso! Ich bin mittlerweile ein Fan der Mediatheken geworden. Und ich sehe es einfach nicht ein für 5 € im Monat einen Privaten Sender zu buchen der mich dann auch noch mit Werbung zu ballert. Oder die Netflix und andere Konsorten die immer nur aufwärmen oder Sinnfreien oder vor Gewalt-Exzessen strotzenden Content zu liefern.

      Das mag in den USA funktionieren, ein Land was in Angst lebt, und da auch gehalten werden soll. Doch in DE finde ich das echt übertrieben. Dafür bin ich nicht zur Schule gegangen.

      Das einzige was ich mir Leiste ist Youtube Prem, da ich das echt oft benutze. Leider weigert sich mein Steuerberater das als Firmenkosten zu buchen. Da würde ich wohl den Bently oder Lambo eher abgesetzt bekommen.

      In diesem Sinne 🙂

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