Fernsehen dominiert noch immer in Deutschland, aber Streaming legt zu
Die gfu hat sich in einer aktuellen Umfrage angeschaut, wie es um den Streaming- und TV-Markt in Deutschland so bestellt ist. Anlass war dabei auch der Welttag des Fernsehens – der 21. November. Befragt hat man dafür 1.000 in Deutschland lebende Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren. Dabei zeigt sich, dass unter den Befragten das lineare Fernsehprogramm noch dominiert, aber Streaming zugelegt hat.
So geben 54 Prozent der Befragten an, täglich lineares Fernsehen zu schauen. Weitere 23 % schauen zumindest einmal in der Woche, was die Sender für sie zusammengestellt haben. Nur 7 Prozent aller Befragten geben an, dass sie nie lineares Fernsehen schauen. Dieser Wert ist dann auch sehr nahe an den 5 Prozent der Befragten, die angeben, keinen Fernseher im Haushalt zu besitzen. Spannend ist daran: Während 95 % der Befragten einen Fernseher besitzen, verfügen 98 % über ein Smartphone. Letzteres wird damit für die Bewegtbildwiedergabe immer zentraler.
Dennoch konsumieren die Befragten das lineare Programm überwiegend am Fernseher (86 %). Lediglich 16 Prozent schauen lineare Inhalte auf dem Smartphone, Laptop (11 %), Tablet (10 %), Desktop-PC (6 %) und Beamer (2 %). Es gibt jedoch je nach Altersgruppe Unterschiede. Während die über 50-Jährigen lineare Inhalte zu 93 Prozent auf dem TV-Gerät schauen und nur zu 5 Prozent auf dem Smartphone, nutzen bei den 18- bis 19-Jährigen nur 69 Prozent das TV-Gerät für die lineare Wiedergabe und 33 Prozent das Smartphone.
Je jünger die Befragten sind, desto häufiger kommt also das Smartphone anstatt des TV-Geräts zur Videowiedergabe zum Einsatz. Obendrein gewinnen Streamingdienste und Mediatheken an Bedeutung. Als Hauptgründe werden ein attraktiveres Programmangebot (55 %), störende Werbung im Linear-TV (47 %) und Zeitunabhängigkeit (45 %) genannt. Wobei das mit der Werbung sich ja bereits verschiebt und auch im Streaming deutlich zunimmt – siehe Prime Video als abschreckendes Beispiel.
Auch wenn die Befragten lineares TV im Vergleich weniger nutzen, bleiben klassische Fernsehgeräte attraktiv – schließlich kann man an denen ja auch Streaming nutzen. So wollen immerhin 15 % der Befragten dann auch innerhalb der nächsten 12 Monate wahrscheinlich einen neuen Fernseher kaufen. Weitere 22 Prozent sagten, ein Kauf sei zumindest „eher wahrscheinlich“. Überdurchschnittlich hoch war die Kaufabsicht bei den 18- bis 29-Jährigen (20 % sehr wahrscheinlich, 26 % eher wahrscheinlich) und auch die 30- bis 49-Jährigen sind überdurchschnittlich kaufbereit (19 % sehr wahrscheinlich, 27 % eher wahrscheinlich). Nur bei der Befragtengruppe 50+ Jahre ist eine stärkere Zurückhaltung feststellbar (9 % sehr wahrscheinlich, 16 % eher wahrscheinlich).
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Da Streaming immer teuerer wird, wird konventionelles TV sowieso automatisch wieder zulegen. Streaming war toll, als es noch bezahlbar war, mittlerweile ist es ein Spiessrutenlauf, ständig abonnieren und wieder kündigen, wenn man nicht draufzahlen will. Irgendwann schaut man dann halt einfach wieder Sat TV. So viel neues, gibt es selbst nach Monaten Abstinenz sowieso nicht. Die Anbieter sind leider zu gierig geworden.
So ein Käse. Seit 9 Jahren habe ich kein Fernsehprogramm mehr geschaut und das wird sich auch nicht mehr ändern. Eher schaue ich weniger Zeug. Im deutschen TV läuft nichts anständiges, dazu die unerträgliche Werbung und unfassbar schlechtes Synchronfassungen. Ich habe fast körperliche Schmerzen wenn ich mal irgendwo bin wo im Hintergrund Fernsehprogramm läuft.
Mir ist meine Lebenszeit zu kostbar um sie mit Werbung zu verbringen oder dann irgendwas zu schauen wann es jemand geplant hat. Keine der guten Serien die ich in den letzten Jahren geschaut habe lief jemals im deutschen TV und wenn dann natürlich in der abscheulichen Synchronfassung.
So ein Käse. In D gibt es die weltweit beste Synchronisation(-sbranche, von den Übersetzungen mal teilweise abgesehen). Woanders wird überhaupt nicht, nur mit einem Sprecher, nur mit Untertiteln… synchronisiert.
Dass hier viel synchronisiert wird, heißt ja nicht, dass das besonders gut wäre. Durch den hohen Kosten- und Zeitdruck und weil alle Sprecher getrennt in übers Land verstreuten Kabuffs aufgezeichnet werden, bemerke ich da erhebliche Einbußen, wenn ich mit dem Originalton vergleiche. Dazu kommt oft schlechte Dialogregie gepaart mit Falschübersetzung.
Am Ende sind Synchronisationen eben eine Notlösung: Eine Verständnishilfe für alle, welche die Originalsprache nicht beherrschen. Das bedingt eben immer Abstriche. Ist ja auch logisch: Dialogregisseur Hans Peter aus Kreuzau ist kein Steven Spielberg und Sprecher Karl Hampelmann eben kein Anthony Hopkins. Das kann immer nur ein Kompromiss sein.
Wenn jemand aber eben damit zufrieden ist, ist das auch in Ordnung – ich präferiere in der Regel Untertitel, wenn ich die Sprache nicht beherrsche oder nutze eben den Originalton.
Das kann man so pauschal halt nicht sagen, finde ich. Bud Spencer / Terence Hill, die Zwei mit Curtis/Moore waren aufgrund der Synchronisation in Deutschland erfolgreicher als im Original. Ich verstehe auch nie wie man Die Hard in OV schauen kann, vielleicht mal kurz damit man mal über den total gefakten Akzent der „deutschen“ Terroristen um Hans Gruber lachen kann, aber finde auch „Schweinebacke“ viel herzlicher und besser zum Charakter passend als „MF“. 🙂
Ich hab kürzlich nochmal ein paar Folgen ALF gesehen, da war auch einiges hervorragend an das deutsche Publikum angepasst.
Stirb Langsam ist doch gerade ein gutes Beispiel für eine sehr sinnentstellenede und dafür auch berüchtigte Synchro. Die sehe ich als ein gutes Negativbeispiel an.
Am größten sind die Nachteile aber bei Komödien, da oft das gesamte Timing verloren geht und die Sprecherbesetzung meistens fragwürdig ist – völlig unansehbar bzw. unanhörbar finde ich etwa die deutschen Fassungen von How I Met Your Mother oder The Big Bang Theory.
Was einem halt lieber ist: dass die deutschen Terroristen den ganzen Film über nicht deutsch können https://www.youtube.com/watch?v=9FBrlnEEPdc – was dann auch unfreiwillig total absurde Spitzen hat, etwa wenn Rickman sagt „Schieß dem Fenster“ und nachdem der andere nicht reagiert sagt er nochmal „Shoot the glass“. Unterhält mich jedenfalls nicht passend, wenn ich das dauernd wie eine Comedy empfinde.
Gerade bei Komödien hat der Originalton aber auch so seine Tücken, denn viele Gags und auch Redewendungen sind hier bei uns nicht geläufig. Da hilft einem auch nicht, wenn man die Sprache kann, denn den Witz versteht man trotzdem nicht. Und ganz generell fällt das und auch anderes im Grunde doch nur auf, wenn man die Originalfassung kennt und direkt vergleicht. Die große Masse macht das nicht, insofern finde ich das Thema auch nicht so dramatisch, wie es manchmal dargestellt wird.
Tja, ich liebe die deutschen Synchronfassungen. So unterschiedlich kann man sein.
Geht mir genau so. Ich gucke mir mit Sicherheit keinen unsynchronisierten Film an.
Warum wird das eigentlich diskutiert? Bis auf ein paar wenige Leute, die sich damit wichtig tun, guckt sowieso kein Mensch Originalton.
Hallo Jörg, auch ich bin auf die sprachliche Synchronisation angewiesen, da ich als blinder rein schriftliche Untertitel nicht mitbekomme. Aber deshalb muß man sich ja nicht gleich negativ über die Leute auslassen, die gern OmU sehen.
Dank der digitalen Fernsehtechnik wäre es kein Problem generell den O-ton auf eine weitere tonspur zu setzen und diese zusammen mit der synchronisierten und am besten auch immer der Audio-Deskriptionsspur in das TV-Signal einzuschachteln.
Platz für zwei , drei oder mehr tonspuren ist auf digitalen Systemen kein Problem, anders als früher beim analogen TV wo das echt weitere Tonunterträger im Spektrum kostete.
Viele Filme und Serien laufen nach wie vor zuerst im TV, und viele Filme und Serien schaffen es auch gar nicht zu den Streaming-Anbietern. Auch viele ältere Sachen, an die ich mich gerne erinnere und gerne noch einmal anschauen möchte, gibt es dort einfach nicht.
Was die Synchronisierung angeht, kann ich mit dem, was geboten wird, gut leben. Wenn man unbedingt einen Film mit einer fremden Sprache schauen möchte, kann man ja auf andere Quellen zurückgreifen.
Komisch, dass du seit 9 Jahren nichts guckst, aber genau weißt, dass es nur Schrott ist! Klar ist es viel Schrott, aber es laufen auch Sachenm die es beim Streaming genauso gibt und zusätzlich anderes was teilweise durchaus interessant ist. Natürlich nimmt man es auf, damit man flexibel und ohne Werbung gucken kann!
Und die deutschen Synchronisierungen sind weltweit die besten. Es gibt sogar Beispiele, wo die besser ist als das Original! Kannst du natürlich nicht wissen, wenn du es nie hörst.
Als ob die Auswahl im Streaming besser wäre…
Anhand der Antwort sieht man sieht man deutlich, dass hier eher geflext wird, statt argumentativ etwas zu bieten.
Wer lineares TV mit Werbung und Schrott gleichsetzt, hätte vielleicht mal dem ÖRR eine Chance geben sollen oder sich mit einer Fernsehzeitung informieren können.
Sehr traurig, dass sich immer noch soviele manipulieren und fremdsteuern lassen, denn was anderes ist das alles nicht.
Ist klar Chris. Leg Dich einfach wieder ab.
Nun lass den Chris doch mal. Der hat als einziger den Durchblick und weiß ganz genau Bescheid. Wir sind halt die Fremdgesteuerten.
LOL.
Oh je!
Wenn ich mich nach deiner Aussage richten würde, dann wäre ich ja auch fremdgesteuert.
Und glaubst du wirklich das alle der gleichen Meinung sind nur weil sie lineares Fernsehen nutzen?
Oh man, schlaf mal richtig aus, damit du wieder klare Gedanken bekommst.
Wenn mir die Streaming Anbieter das bieten, was ich im Fernsehen bekomme, nämlich das, was ich schauen möchte, ohne extra dafür bezahlen zu müssen, verzichte ich auch gerne auf das lineare TV. Solange das nicht der Fall ist, schaue ich weiterhin ab und zu ganz gerne mal klassisches Fernsehprogramm – nicht immer, aber (inzwischen wieder) immer öfter … 😉
Die Zeiten, dass es 2 Sender gab, sind lange vorbei! Und über Politik/Zeitgeschehen informiere ich mich lieber selbst, anstatt manipulierte/gefiltert Nachrichtensendungen zu schauen. Dank Internet und auch ausländischen Quellen heute einfacher denn je.
Richtig so, Marco. Denn alles was im Internet steht, ist ja immer zu 100% korrekt und nicht manipuliert. Mach weiter so, du machst alles richtig.
Mir ist die Datenquelle egal, hauptsache 100% werbefrei.
schaue generell wenig Glotze. Aber gar keinen TV an der Wand wäre mir auch nichts.
Fernsehen / Streaming auf dem Pad: grenzlastig – oder gar Phone: geht gar nicht.
Streaming: momentan hab ich AppleTV+ wegen neuer Box bekommen und: ich schaue wenn vllt mal das was ich vor Monaten mit dem kostenlos abgegriffenen + schon gesehen habe; sprich: es gibt auch krass wenig was mich wirklich interessiert und zementiert mein StreamingAboVerhalten: 1 Monat im Jahr reicht auf jeden Fall.
TV per Kabel oder waipu: ich schaue schon alle Paar Tage mal in die digitale Programmzeitung und denke auch hier: boah eh – eigentlich nichts wofür man ein zB waipu-Abo für Geld abschliessen müsste. Auch wenn ich zugeben muss dass zB ein Film bei Pro7 in HD angenehmer anzusehen ist als in gekünstelt verschlechtertes SD per Kabelfernsehen.
Ich wollte mir letztens eine Sendung über die Joyn-App ansehen. Beim Start der App sollte ich der Nutzung meiner Daten durch 135(!) Drittanbieter zustimmen. Kurz gelächelt, App deinstalliert und vergessen. Sowas ist doch nicht normal, oder?
Dass du die App deswegen nicht nutzt? Richtig, normal ist das nicht… 😉
Nicht falsch verstehen, natürlich weiß ich, was du meinst. Aber so ist das, gefühlt auch immer öfter, und genutzt werden die Apps ja trotzdem. Und ich kann das auch verstehen, ich selbst bin da keine Ausnahme. Meinen TV-Konsum decke ich nun schon einige Jahre mit Joyn ab, und da ist mir die Sache mit den Daten deutlich lieber als mit einer monatlichen Abogebühr belastet zu werden.
Das Problem bei solchen Umfragen sehe ich darin, dass es nicht mehr die eine Nutzung gibt.
Manchmal läuft Kabelfernsehen als Hintergrundberieselung ohne wirkliches Schauen, dann mal gekaufte oder Streaminginhalte über TV-App oder auch USB-Stick, während Familienmitglieder auch mal Kabelfernsehen oder Netflix über iPad schauen. Ein anderes Familienmitglied Ü70 schaut jetzt nach wie vor nur Linear-TV – aber über mein Waipu, mit dem ich nach einem eintägigen Kabelausfall ausgeholfen habe und was ich nicht benötige (Billigstjahresabo).
Ein ziemlicher Sowohl-als-auch-Mischmasch, jedenfalls kein entweder/oder.
„So geben 54 Prozent der Befragten an, täglich lineares Fernsehen zu schauen. “
1000 von 80.000.000 sind: 0,00125 %, ist das wirklich repräsentativ?
Interessant ist für mich immer die Frage, ob Twitch und Co. hier zum linearen Fernsehen oder zum streaming gezählt wird. Besonders moralisch bessere Menschen zählen das in meiner Bubble lieber zu streaming, damit sie sich nicht bloßstellen müssen. Klar, es wird gestreamt, so wie normales Fernsehen mittlerweile in vielen Haushalten. Aber zumindest, wenn es keine Aufzeichnung gibt, ist es die gleiche fremdgesteuerte Inhaltswiedergabe wie normales Fernsehen.