EU will Greenwashing verbieten
Das Europäische Parlament und der Europäische Rat haben sich darauf geeinigt, neue Regeln einzuführen, die „Greenwashing“ und irreführende Behauptungen über die Nachhaltigkeit von Produkten verbieten. Unter Greenwashing versteht man die Praxis, Produkte oder Dienstleistungen als umweltfreundlich darzustellen, ohne dies belegen zu können oder die Angaben sehr vage zu halten. Ein Beispiel dafür ist dm „umweltneutral“. Der Konzern unterlag vor Gericht und darf den Begriff so nicht mehr verwenden. Ein zentraler Punkt der Vereinbarung ist passend dazu auch das Verbot allgemeiner Umweltaussagen. Aussagen wie „umweltfreundlich“, „natürlich“ oder „klimaneutral“ dürfen künftig nicht mehr ohne konkreten Nachweis verwendet werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft Produkte, deren Lebensdauer absichtlich verkürzt wird. Diese „geplante Obsoleszenz“ soll strenger reguliert werden. In Zukunft müssen solche Praktiken bereits auf der Verpackung angegeben werden. Auch bei den Labels gibt es Neuerungen, so sollen nur noch anerkannte oder behördlich genehmigte Nachhaltigkeitslabels verwendet werden dürfen. Außerdem soll ein neues Label auf verbesserte Garantiebedingungen hinweisen und diese Informationen müssen grundsätzlich deutlich auf der Verpackung angegeben werden. Nach der endgültigen Verabschiedung durch das Europäische Parlament und den Rat haben die EU-Mitgliedstaaten zwei Jahre Zeit, das Gesetz umzusetzen. Das Ergebnis der Abstimmung im Parlament und im Rat wird für November erwartet.
Wir haben ein hervorragendes Ergebnis für die Verbraucher erzielt. 60 % der europäischen Verbraucher wissen nicht einmal, dass alle Produkte mit einer gesetzlichen Garantie versehen sind. Das ändert sich heute, denn in jedem Geschäft in der EU und in einigen Fällen auch auf der Verpackung wird ein entsprechender Hinweis angebracht. Außerdem wird ein neues Etikett mit einer erweiterten Garantie deutlich zeigen, welche Produkte länger halten, so dass es einfacher sein wird, haltbarere Produkte zu kaufen. Wir haben auch eine strikte Haltung zur frühen Veralterung ausgehandelt. Wir sollten keine Werbung für Produkte machen, die zu früh ausfallen. Außerdem räumen wir mit dem Chaos der umweltbezogenen Angaben auf, die nun begründet werden müssen, und Angaben, die auf dem Emissionsausgleich beruhen, werden verboten.
– Biljana BORZAN , EU-Parlamentarierin
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schön. hoffentlich wird dann auch endlich das märchen von angeblich klimaneutralen holz- und pelletöfen einkassiert.
Sie machen eine wohlige Wärme! 🙂
Ist schon wieder Freitag?
Sonntag
Bevor oder nachdem die ihre eigene Definition von umweltfreundlichen Atomstrom gekippt haben?
verwechsle nicht umweltfreundlich mit klimaneutral.
Atomstrom ist auch nicht klimaneutral.
Ich glaube kaum, dass sich die weltweite Suche nach Endlagern, das Graben und präparieren dieser, die Herstellung der Castoren sowie deren Transporte klimaneutral abläuft oder ablief.
Oder der Bau der Atomkraftwerke bzw. der Jahrzehnte lange Rückbau jeder dieser Kraftwerke.
Oder die völlig ungewisse Zukunft und Lagerung des Mülls für Tausende von Jahren.
habe ich auch nicht behauptet. allerdings muss man in der diskussion zugutehalten:
– die kraftwerke sind da
– der müll ist bereits da
bau, rückbau, endlagersuche ist also halbwegs fix. man hätte es also theoretisch auch etwas „entspannter“ angehen können.
ich bin sogar relativ optimistisch, dass man für den atommüll im laufe der nächsten jahrzehnte sicher noch eine bessere lösung finden wird als ein endlager.
trotzdem bin ich aus diversen anderen gründen auch für die abschaltung der akws.
Interessant. Das mit der gesetzlichen Garantie wusste ich auch noch nicht, dachte immer, nur die Gewährleistung sei gesetzlich vorgeschrieben. Wieder was gelernt.
Das ist ein Übersetzungsfehler. Es ist die EU-weite gesetzliche Gewährleistung gemeint. Diese wird im englischen auch „guarantee“ genannt.
Diesen Fehler haben leider so gut wie alle Zeitungen mal wieder stumpf übernommen.
Naja ist halt durch üblichen Übersetzungsprogramme gesendet worden.
Schon irgendwie traurig, dass solche wichtigen Infos nicht von menschlichen Übersetzern verarbeitet werden. Maschinelle Übersetzer sind einfach noch nicht so weit, dass solche Feinheiten zuverlässig korrekt übersetzt werden. Und wenn man schon darauf besteht, das Grobe von der Maschine übernehmen zu lassen, sollte das wenigstens hinterher nochmal wer vernünftig Korrekturlesen…
Naja, hier gibt’s keine so klare Antwort. Du musst schon auch etwas mehr recherchieren und nicht deinen ersten Eindruck gewinnen lassen. Die EU selbst schreibt gesetzliche Garantie. Steht hier:
https://europa.eu/youreurope/citizens/consumers/shopping/guarantees-returns/faq/index_de.htm
Wird auch hart für E-Autos. Die werden weder 100% klimaneutral hergestellt noch 100% klimaneutral betrieben. Ich finde E-Autos selbst auch cool und es ist auf jeden Fall die Zukunft, aber man sollte sich gewisse Themen nicht zu schön reden.
das problem ist doch nur, dass der strom endlich klimaneutral werden muss. an einer rundum elektrifizierung führt nichts vorbei, da jede andere heute bekannte form der energiegewinnung weniger effizient ist. trotzdem ist der betrieb eines elektromotors oder auch einer wärmepumpe selbst mit dem heutigen strommix (ja, auch mit viel kohle) immer noch besser als jede aktuell vorhandene alternative.
Strom ist nun Mal nicht „klimaneutral“ und wird es auch nie werden. Der muss irgendwo erzeugt werden. Alles was damit irgendwie zusammenhängt ist auch nicht „klimaneutral“. Man kann CO2-arm produzieren (siehe Frankreich und Finnland) oder man kann durch Effizienz versuchen die Klimaneutralität anzustreben, aber man wird eben nie wirklich „klimaneutral“. Eine Wärmepumpe ist auch nur so effizient wie die Bude gedämmt ist und muss sonst mit fossiler Energie nachhelfen. Das ist zwar ggf. effizienter, aber eben nicht „klimaneutral“.
Und was ist die Alternative deiner Meinung nach? Was genau versuchst du zu sagen, da es mir nicht ganz ersichtlich ist.
Es gibt keine Alternative. Ich störe mich daran dass z.B. mugl weiter unten behauptet Strom könnte irgendwann 100% klimaneutral hergestellt werden. Also der Begriff „klimaneutral“ ist totaler Quatsch. Solarzellen, Windräder und Wasserkraftanlagen müssen nun Mal auch gewartet werden und das gehört genauso in die Rechnung. Es nähert sich also maximal den 100% an, aber wird aufgrund dessen nie 100% betragen.
nur weil strom aktuell noch nicht 100% klimaneutral ist, muss man deshalb nicht auf elektrifizierung verzichten. mit dem ausbau der ee wird strom irgendwann klimaneutral. damit wird auch der weitere ausbau klimaneutral etc. man muss halt irgendwann damit anfangen. immer noch besser als mit tropenholz häuser zu heizen.
Das wird Apple aber hart treffen
Warum gerade Apple? Weil sie viel recyceltes Material verwenden und Solaranlagen im großen Stil betreiben? Apple ist wahrscheinlich der am ehesten „grüne“ Techkonzern.
– Repairability-Score sehr schlecht.
– Der Apple-Store in Österreich war einer der wenigen Reparaturdienstleister der nicht am Reparaturbonus teilgenommen haben.
-Reparaturpreise sind jenseits von gut und böse. Ersatzteile müssen angelernt werden, was nur Apple kann.
– Proprietäre Ladestecker als einziger Smartphone-Hersteller, bis die EU hineingefahren ist
– USB2.0 Kabel wird beim iPhone 15 mitgeliefert, damit extra ein USB3-Kabel gekauft werden muss.
– Die Ladekabel von Apple lösen sich seit Jahren immer am Stecker auf, da wurde auch nie nachgebessert damit es länger hält, und es muss neu gekauft werden.
– Das Butterfly Keyboard am Macbook hat über Jahre die Geräte unbenutzbar gemacht, weil ein Austausch unwirtschaftlich ist und es wurde trotzdem weiter verbaut.
– …
– Der Mother Nature Bullshit ist daher ein Beispiel für Greenwashing
Der usb 2.0 Kabel Punkt ist keiner. So gut wie jeder Hersteller nutzt usb 2.0 als mitgeliefertes Kabel. Mal schauen wie gut die neuen Kabel halten. Die ersten 3. Punkte gelten nur wenn man nicht bei authorisierten Service das machen lässt. Die Ersatzteile gibt’s bei Apple nämlich grundsätzlich deutlich länger. Das butterfly Keyboard hatte einen Design Fehler, nicht jedes ging kaputt und es gab versuche es auch mitten in der Generation zu lösen. Übrigens gehen auch bei Dell, Lenovo, HP Tasten kaputt wenn deck reinkommt.
Auch wenn ich mein iPhone zum k*****n finde.
Fast alle Punkte die du aufgezählt hast sind korrekt und beschreiben den Ist-Zustand.
Allerdings ist Apple bei sehr vielen der Themen auch am Ändern.
In 2-3 Jahren wird die Liste anders aussehen.
Nein. Weil sie weniger greenwashing machen als man glaubt
> Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft Produkte, deren Lebensdauer absichtlich verkürzt wird. Diese „geplante Obsoleszenz“ soll strenger reguliert werden. In Zukunft müssen solche Praktiken bereits auf der Verpackung angegeben werden.
Stelle ich mir witzig vor. Bei der nächsten Waschmaschine steht dann direkt auf der Verpackung „Achtung! Geht auf jeden Fall nach 3 Jahren kaputt.“
Nein es wird aber aufgeklärt wann günstige „weniger haltbare“ Bauteile verwendet worden sind. Es wird die billigen Güter treffen.
Früher musste man bei „geplanter Obsoleszenz“ wenigstens noch etwas technisches Wissen einfließen lassen und z.B. Kugellager so dimensionieren das sie nach einer Nutzungsdauer von x Stunden verschlissen waren.
Heute steckt in fast jedem noch so banalen Gerät ein Chip den man einfach so programmiert dass das Gerät nach x Betriebsstunden seinen Dienst einstellt und behauptet es sei defekt.
Kompletter bullshit
Was ist schon nachhaltig? Wir können nicht unendlich viele Solarzellen, Windräder, e autos bauen, denn sie sind nicht nachhaltig.
Wenn sie als nachhaltig gelten, gilt es genauso für Verbrenner Autos.
Nur weil eine Sache weniger schlecht für die Umwelt ist, macht sie das weder gut noch nachhaltig.
Es geht doch nicht um die Produkte an sich, sondern um Fehlinformationen in der Werbung.
Die Fehlinformation sind aber überall.
Man müsste überall schreiben, wie schlecht etwas ist und nicht behaupten etwas würde zb CO2 einsparen, denn es ist 100% bullshit.
Zuhause Harzen ist umweltfreundlicher als sich Solaranlage und Elektroauto zu kaufen.
Was schlägst du vor? Weiter wie bisher?
Ja genau, nur um Dich zu ärgern. Was sind denn Deine Vorschläge?
Windräder in Bayern oder BaWü bauen? Da rentiert sich nicht eines. Die Kommunen die welche gebaut haben legen alle drauf. Recycling, Fehlanzeige. Solaranlagen für jeden? Super 30 K für ein brauchbare Anlage mit guter Installation. Kann sich vermutlich halt nicht jeder leisten. Da könnte ich gern weiterschreiben allerdings sind wir in D mittlerweile im Mittelalter angekommen was a.) den Glauben betrifft und b.) das Wissen welches und die Wissenschaft durch Forscher vermitteln könnte (für die meisten Teufelszeug).
Das Kernenergie in D verteufelt wird macht ja nix solange wir den eben aus den umliegenden Ländern bekommen. Wenn wir mal in eine richtige Flaute reinlaufen und keinen Strom bekommen und wir alles so marode gemacht haben das Menschen deswegen sterben in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen wird der Aufschrei groß sein… das alles passiert sehenden Auges.
Oh, der der Klassiker – Windräder und Solar, die sich angeblich nicht rentieren, aber dann Atomstrom fordern, der ohne hunderte Milliarden Steuergeldern nicht umsetzbar ist…
Oh Kernenergie läuft immer? Schauen wir nach Frankreich, da werden AKW am laufenden Band abgeschaltet. Entweder weil daran repariert/saniert wird oder weil das Kühlwasser im Sommer zu warm für den Betrieb ist oder weil die Flüsse im Winter zu stark aufgeheizt werden durch das Kühlwasser.
Es geht nicht um Schwarz-Weiß.
Auch Windräder erzeugen in der Produktion CO2. Völlig klar.
Es geht nur darum, dass wir langfristig besser werden und uns dem Ideal annähern. Und das ist mit Verbrenner-Autos niemals erreichbar. Mit E-Autos und E-Energien aber schon. Sprich, das weniger schlecht hilft uns langfristig. Und nur darum geht es.
Abgesehen davon haben Verbrenner neben dem CO2 Ausstoß noch weitere gesellschaftliche Nachteile. Zum einen weitere Schadstoffe und Lärm.
E-Autos sind auch nur eine Übergangstechnologie. Das bestätigt wohl jeder ernsthafte Experte für den Klimawandel. Wir haben leider allgemein einen viel zu hohen Ressourcenverbrauch.
Was mir noch fehlt sind echte Bestrebungen für bessere Öffis, Car-Sharing u.ä. um davon wegzukommen, dass jeder sein eigenes Auto hat.
Tja, man darf gespannt sein auf die Euro9pawahlen im nächsten Jahr… Ich glaub das gibt nen Rechtsruck, den Niemand wollen kann…
Warum genau? Und auch an dich die Frage: was schlägst du vor?
Siehe oben….
Ich sehe oben nichts. Du nennst keine Alternative außer vielleicht Atom. Ist das alles, was dir einfällt?
„ Wir haben ein hervorragendes Ergebnis für die Verbraucher erzielt“
Ich kann diese Selbstbeweihräucherung in der Politik nicht mehr hören. Da wird sich auf die Schulter geklopft was man doch tolles für die Bürger erreicht hat und was es doch alles für Vorteile hat. Werden wir sehen ob alle Firmen sich so bevormunden lassen oder dann doch lieber nur noch in Asien ihr Zeug verkaufen.
Die EU ist nicht der Nabel der Welt, auch wenn das immer noch gedacht wird. Irgendwann sind die Märkte hier so zu Tode reguliert wurden, dass es keinen Wettbewerb mehr geben kann/wird. Am Ende bezahlt es doch sowieso der Verbraucher.
Wenn der Markt nicht reguliert ist, dann fallen ALLE Risiken auf den Verbraucher.
Ich kann mich nicht gegen Apple durchsetzen wenn ich glaube, dass die einen Chip eingebaut haben, der nur 2 Jahre hält.
Oder doch mal wieder jemand glaubt, das komische Öle in Lebensmittel gehören, einfach weil’s billiger ist,
Ja immer das Geschrei. Erst den Verbraucher über den Tisch ziehen und dann sich darüber beschweren, dass man es nicht mehr darf. Wer seinen Müll lieber in Asien verkauft, nur zu. Das schafft eine Lücke, die durch moralisch anständige Unternehmer gefüllt wird. Denn Wettbewerb sorgt häufig nicht für das beste Produkt sondern für das schlechtmöglichste Produkt zum billigen Preis. Und da ist es schon gut, wenn die EU festlegt, dass auf dem Produkt drauf stehen muss, wie schlecht es eigentlich ist.
Und natürlich bezahlt es am Ende der Verbraucher. Und das auf zwei Arten, entweder jetzt durch einen höheren Preis oder in ein paar Jahren durch einen kaputten Planeten. Und die EU sorgt einfach dafür, dass der Verbraucher jetzt entscheiden kann.