EU will Greenwashing in der Werbung einen Riegel vorschieben
Das EU-Parlament plant ein Gesetz, das gegen sogenanntes „Greenwashing“, also irreführende Werbung für Produkte als vermeintlich besonders umweltfreundlich, vorgeht. Wenn Ausdrücke wie „umweltfreundlich“, „nachhaltig“, „klimaneutral“ und ähnliche, die in der Produktwerbung verwendet werden, nicht klar nachweisbar sind, sollen sie künftig innerhalb der EU verboten sein.
Das Gesetz zielt darauf ab, Konsumenten vor falschen Werbeversprechen zu schützen und die Produktetikettierung transparenter und vertrauenswürdiger zu gestalten.
Greenwashing bezeichnet eine Marketing-Strategie, bei der Unternehmen versuchen, ihre Produkte, Dienstleistungen oder ihre gesamte Marke als umweltfreundlicher oder nachhaltiger darzustellen, als sie tatsächlich sind. Das Wort ist eine Kombination aus den Wörtern „green“ (grün) und „whitewashing“ (Reinwaschen). Unternehmen können Greenwashing auf eine Vielzahl von Arten praktizieren. Einige Beispiele hierfür sind die Übertreibung der Umweltvorteile eines Produkts, die Irreführung über die genaue Natur dieser Vorteile oder das Verschweigen von wichtigen Umweltinformationen. Diese Praktiken können es den Verbrauchern erschweren, fundierte Entscheidungen über den Kauf von umweltfreundlichen Waren und Dienstleistungen zu treffen.
Strenge Regelungen für Nachhaltigkeitssiegel und Transparenz bei technischen Produkten
Darüber hinaus setzt das neue Gesetz Regulierungen für die Verwendung von Nachhaltigkeitssiegeln um. Es sollen nur noch solche Siegel zugelassen werden, die auf offiziellen Zertifizierungssystemen beruhen oder von staatlicher Seite eingeführt wurden. Dies wurde als Reaktion auf die Tatsache beschlossen, dass verschiedene Umweltlabels bislang nicht unbedingt vergleichbar sind und ihre Auswirkungen auf die Umwelt oft schwer zu überprüfen sind.
Man nimmt auch technische Produkte ins Visier, indem man irreführende Behauptungen über ihre Haltbarkeit verbieten will, es sei denn, diese können durch Beweise gestützt werden. Bessere Transparenz wird auch für Garantiezeiten gefordert. Das soll ein neues, einheitliches Etikett garantieren, um Produkte mit verlängerten Garantiezeiten hervorzuheben.
Zustimmung für umweltbewusste Produktinformationen
Die deutsche Bundesumweltministerin, Steffi Lemke, begrüßte das Gesetz und betonte, dass dieses es den Bürgern ermöglicht, sich besser auf Produktinformationen zu verlassen und gleichzeitig zum Umwelt- und Klimaschutz beizutragen. Unterhändler des EU-Parlaments und der EU-Länder haben diese Maßnahme bereits abgesegnet, und die Mitgliedsstaaten müssen nun ihre Zustimmung geben, damit das Gesetz in Kraft treten kann. Nach der Zustimmung haben die Länder dann zwei Jahre Zeit, die Richtlinie in ihr nationales Recht umzusetzen.
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Finde ich grundsätzlich eine gute Idee, auch wenn ich die Durchsetzung mal abwarten…
Randnotiz: Werden dann Gas- und Atomstrom künftig nicht mehr von der EU als grün betitelt?
Wieder so ein EU-Gesetz, das stark in den Markt eingreift und für KMU eine Bedrohung darstellt. Eine EU-gerechte Zertifizierung gibt es nicht für’n Appel und ’n Ei. Die Zertifizierung und Belabelung der Produkte kostet Geld. KMU können dann ihre Produkte, auch wenn sie tatsächlich umweltfreundlich sind, nicht mehr zu einem Preis anbieten, den die Verbraucher bereit wären zu bezahlen. Den großen Playern, die Greenwashing betrieben haben, dürfte es relativ egal sein. Die erhöhen die Preise und am Ende zahlen mal wieder wir Verbraucher die Zeche.
Ich bin da ganz ehrlich. Meine Kaufentscheidungen basieren nicht auf irgendwelchen Öko-Labels. Ich kaufe das, was ich brauche und was ich mir leisten kann.
Einfache Lösung: Nicht lügen. Ein Produkt muss nicht als grün oder umweltfreundlich dargestellt werden wenn es das schlicht und ergreifend nicht ist. Die David gegen Goliath Karte hier zu spielen greift nicht.
Stellt sich dann aber die Frage: welche Produkte sind dann noch grün? Denn alles was nicht zu 100% lokal aus der Nachbarschaft kommt ist eigentlich niemals grün.
Ich finde ja, _jede_ Form irreführender Werbung sollte verboten werden. Wohlgemerkt Werbung, nicht Produkte. Jeder Mensch soll entsheiden können, wie er sich kleidet, was er ißt oder womit er heizt oder sein auto befüllt. Aber kein Produkt sollte z. B. verheißen, Menschen jünger aussehen zu lassen, Falten zu mindern, gesunden Schlaf zu fördern, beim Abnehmen zu helfen oder für mehr Konzentration oder Lernvermögen zu sorgen, wenn es dafür nicht genau so aufwendige Beweisverfahren gibt wie für medikamente. Gerade im Bereich Livestyle-pseudo-Gesundheitsförderung, Nahrungsergänzungsmittel Homöpathie, und so weiter wird Mensch zum Teil wirklich und unmittelbar geschädigt oder zumindest zu sinnlosen Ausgaben verleitet. Eine ritter Sport hat nix mit Sport zu tun, sie ist ein Genußmittel . An vitamalz ist nichts die „Vita“ also das Leben förderndes es ist ein Softdrink. Auch das ist m. E. schon irreführend. Da sollte viel eher mal ein Riegel vorgeschoben werden. Denn das schädigt Menschen direkt und nicht indirekt. Das gehört mit rein in so ein Gesetz daß sich mit unrichtigen Weerbeversprechen und auch irreführenden Produktbenennungen befaßt.
Das stimmt schon in einem gewissen Sinn, nur befinden wir uns dann in der Sowjetunion und sagen dann braunes, süßes Getränk und nennen es Pluto. Und der nächste kommt, irreführend weil kein Planet. Ich mach mir dann mal Kakao mit meiner Bohrmilch 🙂
oder man setzt seinen gesunden Menschenverstand ein und erlaubt den Herstellern einfach genauso weiter zu machen wie bisher, ohne große Bürokratie, neue Regularien, neue Verordnungen, neue Behörden die den Steuerzahler Geld kosten und den Brüssel Apparat aufblähen und gut isses. Gegen ganz offensichtliche Falschwerbung gibt es bestimmt schon jetzt mehr als 10 Gesetze die Unwahrheiten aus dem Verkehr ziehen.
Dem kann ich nur zu 100% zustimmen.
Schwachsinn, denn grundsätzlich ist alles schlecht für die umwelt, außer Verzicht und Fahrrad fahren.
Einige übertreiben es in der Werbung halt stärker als andere, aber lügen tuen alle, wenn sie von nachhaltig reden.