EU verschärft Spielzeugsicherheit: Digitaler Produktpass wird Pflicht

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Die Europäische Union macht Ernst beim Thema Spielzeugsicherheit. Nach monatelangen Verhandlungen haben sich EU-Parlament und Ministerrat auf neue Regeln geeinigt. Der Vorschlag der EU-Kommission vom Juli 2023 wird damit Realität.

Kernstück der neuen Verordnung ist ein verpflichtender digitaler Produktpass für sämtliches Spielzeug. Dieser wird in Form eines QR-Codes auf den Produkten angebracht und enthält alle relevanten Informationen zur Konformität und Sicherheit. Besonders interessant: Das System soll direkt an den EU-Außengrenzen zum Einsatz kommen. Ein neues IT-System prüft die digitalen Pässe und markiert verdächtige Sendungen für genauere Kontrollen.

Beim Thema Chemikalien zieht die EU die Zügel an. Künftig sind verschiedene gesundheitsgefährdende Stoffe komplett verboten. Dazu gehören endokrine Disruptoren, die das Hormonsystem beeinflussen können, sowie Substanzen, die Allergien auslösen oder einzelne Organe schädigen. Auch die in die Kritik geratenen PFAS-Chemikalien („Ewigkeitschemikalien“) und Bisphenole dürfen nicht mehr in Spielzeug verwendet werden.

Die Neuregelung ersetzt die bisherige Richtlinie aus dem Jahr 2009, die nach einer Evaluation verschiedene Schwachstellen aufwies. Besonders der Online-Handel bereitet(e) den Behörden Kopfzerbrechen. Mit der neuen Verordnung erhalten die Marktüberwachungsbehörden mehr Befugnisse, um gegen unsichere Produkte vorzugehen. Dies gilt sowohl für in der EU hergestelltes als auch für importiertes Spielzeug.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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6 Kommentare

  1. wichtig wäre, dass auch der Temu Schrott geprüft und allenfalls verboten wird.

    • Nun ja. Vor kurzem habe ich ein Interview gesehen, bei dem es zwar um die USA ging, was aber auch auf uns zutrifft. Dort wurde gesagt, die USA stellen sich als Opfer des Handels mit China dar. In Wirklichkeit wurde das Wohlstandsniveau in den USA und die unendlichen Konsummöglichkeiten auf dem Rücken der Arbeiter in China realisiert.

      Und so ist temu zwar ein beliebtes Feindbild, jedoch auch ein Ausdruck unseres Wunsches, jeden Mist zu konsumieren, gerne für 1,50 Euro, aber dann bitte auch noch nach allen Regeln, die unser moralische Daumen so hergibt. Man kann nicht alles haben. Und so hat temu in Europa nicht nur mittlerweile Warenlager, sondern arbeitet aktiv mit europäischen Produzenten zusammen. Während deutsche Produzenten in China produzieren, entweder weil sie sonst keine wirtschaftlichen Visionen haben oder weil die Marge dann die Kassen klingeln lässt.

      Was ich damit sagen will, steht indirekt schon im letzten Satz: „Dies gilt sowohl für in der EU hergestelltes als auch für importiertes Spielzeug.“. Denn Recht ist es nur, wenn es für alle gilt. Und hier haben wir seit Jahren in der EU zu wenig Prüfungen und an den Grenzen nicht die Kapazitäten, um mit den Massen zurecht zu kommen. Vielleicht hilft die Digitalisierung dann hier, Prozesse zu Automatisieren, Massenkontrollen damit möglich zu machen und damit Recht endlich durchzusetzen.

      Aber gleichzeitig arbeitet die EU daran, das Lieferkettengesetz (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) deutlich aufzuweichen und die Einführung erneut zu verschieben. Wie man sieht, gibt es keine eindeutigen Feindbilder.

    • Schlimmer ist eher das temu kopiert wird. Amazon ist unbenutzbar geworden. Die Hälfte sind fragwürdige Kopien von Produkten. Anstrengend!

  2. Ist die neue Regelung bereits verfasst und wenn ja, gibt es auch einen Link dazu?

    • Was genau meinst Du? Hier geht es um eine Verordnung und Verordnungen der EU sind meines Wissens immer sofort wirksam. Allerdings gibt es hinsichtlich der Umsetzung Übergangfristen. Die betragen hier nach meinen Informationen bis zu 4,5 Jahre. Also mach einen Kreuz in den Kalender. In 4 Jahren werden Hersteller den Untergang der Wirtschaft propagieren, weil man in einem halben Jahr das alles doch nicht umsetzen kann und das doch niemand wissen konnte. 😉

  3. Das habe ich auch festgestellt und bestelle inzwischen sehr selten noch etwas bei Amazon.

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