EU plant wohl Zollgebühren auf alle Importe aus Drittländern
Importiert ihr aktuell Waren aus dem Nicht-EU-Ausland, fallen je nach Höhe des Wertes Zollgebühren an. Einfuhrumsatzsteuern müsst ihr ebenfalls zahlen – früher gab es da mal eine gewisse Grenze, ab der sie erhoben worden sind, heute geschieht das ungeachtet der Summe. Aber: Zollgebühren fallen immerhin erst an, wenn der Wert der eingeführten Waren über 150 Euro liegt. Dies soll sich nach Informationen der Süddeutschen Zeitung jedoch ändern.
Demnach sei geplant, die oben genannte Grenze abzuschaffen. Ihr müsstet dann also für eingeführte Waren ungeachtet des Warenwerts Zollgebühren entrichten – plus natürlich die Einfuhrumsatzsteuern, die bleiben nämlich wie gehabt. Angestrebt sei dies, da es zusätzliche, jährliche Einnahmen von bis zu 750 Mio. Euro im Jahr versprechen könnte. Vorstellen möchte die EU-Kommission diese Pläne angeblich am Mittwoch. Im Zuge dessen strebt man auch nach einer neuen EU-Zollbehörde, die bis 2028 ans Werk gehen soll.
Die neue Behörde soll quasi ein Datendrehkreuz aufbauen und verwalten, damit die Informationen zwischen den Mitgliedsstaaten fließen und Zollverfahren effizienter ablaufen. Dabei will man auch die 27 unterschiedlichen IT-Systeme der Mitgliedsstaaten, die aktuell im Einsatz sind, vereinfachen. Gesamte Lieferketten wolle man in Echtzeit im Überblick haben.
Für euch würde das bedeuten, wenn die Aussagen so hinkommen, dass sich Importe immer weniger lohnen dürften. Vorbei sind damit wohl bald die Zeiten, in denen man Waren von geringem Wert sogar noch gänzlich ohne Einfuhrumsatzsteuern und Zollgebühren einführen konnte. Jetzt soll also zweimal hingelangt werden. Finde ich sehr schade, da ich ab und an noch Filme oder Comics aus den USA importiere. Das ist schon jetzt ein teurer Spaß, würde ich in Zukunft dann aber wahrscheinlich unterlassen. Wie steht ihr zu den angeblichen Plänen? Faire Sache oder ein Schritt, von dem ihr weniger begeistert seid?
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Wenn man das Geld woanders mit beiden Händen ausgibt, muss man es sich freilich woanders wieder holen. Nichts anderes ist das.
Bei einem Haushaltsplan der EU für 2023 von ca. 186 Mrd € und den Kosten für Aufbau und Betrieb einer neuen EU-Zollbehörde sind die prognostiziertern Einnahmen von 750 Mio € im Jahr wohl kaum der Grund für die Abschaffung.
Richtig, die Freigrenze gab es ja, damit eben NICHT irgendwelche Kleckerbeträge erhoben werden mussten, wo die Kosten für den Verwaltungsakt die Einnahmen überschreiten.
Wenn ich mir jetzt z.B. für mein Auto einen neuen Satz Bremsschläuche bestelle, dann kosten die umgerechnet so was wie 60€ plus 20€ Versand. Da kommen dann künftig noch drei oder vier Euro Zoll drauf, aber mit diesen vier Euro bekommt der Zoll den damit verbundenen Verwaltungsakt kostenmäßig vorne und hinten nicht gedeckt – herzlichen Glückwunsch zum Verlustgeschäft. 😉
Du weißt schon dass viele Shops die Gebühren schon bei Bestellung kassieren? AliExpress, Amazon z.b.. Das weiter dann bin Zukunft einfach allen Shops aufgezwungen, fertig.
Alternativ macht das DHL, da musst du dann noch schön mindestens 12,50 Bearbeitungsgebühr an DHL zahlen.
Und das was du bei deinen Bremsschlauch eingerechnet hast, ist gerade mal die USt
Im Text steht EU-Ausland, müsste es nicht Nicht-EU-Ausland sein? Eigentlich Nicht EWR-Länder?
Jau, damit war „Ausland, außerhalb der EU“ gemeint, hab ich falsch formuliert und angepasst! Danke!
Zölle sind für mich Ausdruck eines wirtschaftlichen Protektionismus. Und das geht exakt in die andere Richtung, als die Ziele der WTO, die Handelsbarrieren dieser Art abschaffen will. Im Grund sollte man sich entscheiden, ob man Protektionismus oder Freihandel will. So ergibt das kaum Sinn.
Passend dazu:
> Customs unions and free trade area agreements may expand trade and global welfare or they may diminish welfare depending on whether they create new trade patterns based on comparative advantage or simply divert trade from a more competitive nonmember to a member of the trade bloc.
https://www.wilsoncenter.org/chapter-3-trade-agreements-and-economic-theory
Aus Sicht der EU macht das Sinn. Freihandel im Inneren und gleichzeitig der Schutz gegenüber Asiatischen und Amerikanischen Marktteilnehmern. Die Zeit der Freihandels-Euphorie ist schon lange vorbei – wir befinden uns in einer Zeit der neuen Blockbildung.
Insbesondere China verfolgt seine politischen Ziele immer rücksichtsloser und auch die USA und Südamerika würden jeden Handelvorteil nutzen, der sich ihnen bietet.
Wenn Europa wirtschaftlich relevant bleiben will, dann muss es eben bei uns sinnvollerweise bestehende regulatorische Hürden (Mindestlöhne, Umweltstandards) durch Zölle ausgleichen – die Alternative wäre die völlige Deregulierung. Das kann niemand (jedenfalls kein Arbeitnehmer) wollen.
Ich verstehe Deine Argumente und sehe die Problematik zum Teil ebenso. Zölle sind aber ein protektionistisches Werkzeug, kein Mittel zum Erhalt des Sozialstaates. Für letzteres gab und gibt es Einfuhrumsatzsteuer. Zölle werden hier ganz offen nur zu einem Zweck erhoben: um uns, d.h. dem Bürger, das Geld aus den Taschen zu ziehen. Für das Business gelten ganz andere Regeln. So sind z.B. für Firmen Handelsbeschränkungen zwischen Deutschland und Japan größtenteils aufgehoben:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Aussenwirtschaft/freihandelsabkommen-japan.html
Als Bürger, und damit Endverbraucher, muss ich zukünftig aber Einfuhrumsatzsteuer und Zoll ab dem ersten Cent zahlen. So etwas gibt es für viele Regionen und mit Deutschland oder der EU. Nur der Endverbraucher ist der Dumme, Dass Begrenzung nicht das Ziel ist, sondern Abzocke, gibt ja sogar die EU zu:
„Angestrebt sei dies, da es zusätzliche, jährliche Einnahmen von bis zu 750 Mio. Euro im Jahr versprechen könnte. “
Hier geht es also nicht um den Schutz des Binnenmarktes oder ähnliches Gutmenschentum. „Follow the money“ heißt es einmal mehr.
Dazu kommt noch, dass EU-Behörden traditionell sehr teuer sind. Ich bin gespannt, wie viel von den 750 Mio. Euro nach Abzug der Bürokratiekosten noch übrig bleiben. Und wenn wir uns vor allem auf das Verwalten konzentrieren, statt auf die Produktion, dann spielen wir damit wirklich China und Co. in die Hände. Für alles andere gibt es RCEP mit Staaten, die zum überwiegenden Anteil in Freihandelsabkommen mit der EU oder direkt mit Deutschland sind.
„Zölle werden hier ganz offen nur zu einem Zweck erhoben: um uns, d.h. dem Bürger, das Geld aus den Taschen zu ziehen.“ Okay, das ist echt eine kindliche Einstellung. Du schreibst selbst von Protektionismus, scheinst aber das Wort nicht zu verstehen? Es geht darum die einheimische Wirtschaft zu schützen, u.a. auch vor einer marktverzerrenden Subventionierung des ausländischen Marktteilnehmers. Zölle sind nichts neues und seit Jahrhunderten gang und gebe.
Das ergibt sogar tiefen Sinn. Das Problem sind nämlich die Staaten, die sich nicht an die Spielregeln halten und damit die heimische Wirtschaft mit unfairen Methoden in die Knie zwingen. Sind diese Staaten klein, ist das unerheblich. Sind das aber Staaten wie China ist das ein Problem. China subventioniert mit staatlichen Millionenbeträgen die chinesischen Firmen solange, bis sie die Konkurrenz deutlich unterbieten können. Ist dann die Konkurrenz vom Markt, werden die Preise erhöht und Abhängigkeiten gebildet. Hier verweise ich gerne auf die deutsche Solarpanelindustrie.
1. Wer steht bei der Exportweltmeisterschaft immer auf dem Treppchen? Fängt mit D an…
2. Wer hat das EEG auf den Weg gebracht, dass die deutsche Solarindustrie in die Knie gezwungen hat? Fängt mit M an…
An beiden Sachverhalten hat China keine Schuld. Und warum sollten sie die Dummheit der Europäer und insbesondere der Deutschen nicht ausnutzen?
Das EEG hat die Solarindustrie erst aufgebaut. Erst dessen drastische Reduzierung durch die CDU hat die Branche kollabieren lassen. Und Exportweltmeister ist momentan China, dann die USA. Wenn Deutschland dem Treppchen bleiben will, muss es also mitspielen.
Richtig. Erst so richtig subventioniert (wenn wir das machen, ist dass wohl ok) und dann fallengelassen wie eine heiße Kartoffel… warum auch immer.
D wird und war schon immer der lachende Dritte, Ausnahmen bestätigen die Regel.
weil RWE und Konsortten einfach die schöneren Sachpreise geboten haben
Förderung von Produktion im Inland ist auch nichts anderes wie Zoll auf Importe. Das machen auch USA und China zuhauf. Es kann aber auch Wettbewerbsgleichheit herstellen, wenn z.B. das Exportland nicht an CO2-Abgaben beteiligt, der Binnenmarkt aber schon. Freihandelsabkommen steht sowas ja auch nicht im Wege, es kann ja durchaus ein Zollsatz 0% für Länder mit Abkommen definiert werden.
Die Abschottungsambitionen der EU sind eine super schlechte Sache. … im Effekt ist das quasi eine Steuererhöhung.
Aber: Der Begriff „Datendrehkreuz“ gefällt mir gut. Wie in einem Gefängnis. 😀
Erst dies und dann bald die EU-Umsatzsteuer, danach der EU-Soli usw..
Schaut man sich die ganzen Skandale rund um die EU an, all die vielen in Skandale und Korruptionsaffären verwickelten EU-(Spitzen-)Politiker (auch gegen Frau von der Leyen wird ja in Belgien ermittelt).
Dann immer wieder die Vorstösse alles und jeden zu überwachen und zu kontrollieren (siehe Chatkontrolle).
Dazu die fehlenden demokratischen Kontrollmechanismen und -Strukturen: ist es zu Böse, von einem bürokratischenApparat zu reden, der vor allem für die Belange von Konzernen agiert?
Jedenfalls ist das nicht das vereinte Europa, das ich mir wünsche.
Ein einheitliches Steuersystem innerhalb der EU wäre eine gute Sache. Dann hört bei Unternehmen innerhalb der EU schonmal das hin und her schieben von Geldern auf.
Und Korruption ist kein EU Problem. Das gibt es bei uns genauso. Oder wie erklärst du dir, dass von der Leyen, erst das Familienministerium, dann das Arbeitsministerium und zum Schluss das Verteidigungsministerium zu Grunde richten konnte, ohne dafür in irgendeiner Form bestraft zu werden?
Außerdem haben wir auch auf EU Ebene Kontrollmechanismen. Die Vorratsdatenspeicherung wurde ja jetzt schon mehrmals vom europäischen Gerichtshof kassiert.
Wer glaubt, die EU-Kommission stehe für demokratische Werte und Strukturen, glaubt auch an den Osterhasen. Ich bin dafür, dass dieses nicht demokratisch legitimierte Organ, welches beständig an der freiheitlich-demokratischen Grundordnung sägt, endlich abgeschafft und das EU-Parlament dafür gestärkt wird, insbesondere durch das Initiativrecht.
Inwieweit ist eine durch durch das (demokratische gewählte) EU-Parlament gewählte Kommission nicht demokratisch legitimiert?
Gewählt wird nur der Kommissionspräsident durch das EU-Parlement, dessen demokratische Repräsentation ohnehin schon streitbar ist, da die Stimmen der Bürger aus unterschiedlichen Ländern im Parlament unterschiedlich viel zählen. Der Rest der EU-Kommission sind Botschafter der Staatsregierungen. Und da bekanntlich nur die EU-Kommission das Initiativrecht hat, wird sie auf diesem Weg von diesen vor allem genutzt, um über die EU Gesetze durchzudrücken, die in der Heimat am Nationalparlament oder auch der Verfassungsrechtsprechung scheitern würden, mit anderen Worten: zur Umgehung der demokratischen Kontrollorgane im eigenen Land. Entsprechend häufig fällt die EU-Kommission negativ auf. Die Art und Weise, wie sie gegen alle demokratischen Widerstände die Chatkontrolle durchzudrücken versucht und dabei selbst die Warnungen von Kinderschutzorganisationen wegignoriert (also den Interessenvertretern jener Gruppen, die damit angeblich geschützt werden sollen), sollte eigentlich auch dem letzten Deppen klargemacht haben, dass die EU-Kommission nicht nur offen undemokratisch, sondern antidemokratisch ist. Also nochmal: Warum gibt es den Laden immer noch?
Äh, nein, deine Behauptungen sind schlicht falsch. Die Kommissionsmitglieder müssen vom Parlament bestätigt werden, das Parlament ist nicht undemokratisch, nur weil du die Zusammensetzung bewertest (und vermutlich nicht verstehst). Hast du dir eigentlich mal angesehen, wie in Ländern wie Z.B. Deutschland die Regierungen gebildet werden – „undemokratisch“? EU-Gesetze gibt es auch nicht, nur Verordnungen, die wiederum in die jeweiligen Landesgesetze umgesetzt werden (oder auch nicht). Bevor du andere als Deppen bezeichnest, solltest du erstmal die grundlegenden Hausaufgaben über die EU machen. Wie du die Politik der Kommission bewertest, bleibt dir unbenommen, aber etwas ist nicht undemokratisch, bloß weil es nicht deiner Meinung entspricht.
„EU-Gesetze gibt es auch nicht, nur Verordnungen“
Man sollte stets lesen, was man kommentiert:
„wird sie auf diesem Weg von diesen vor allem genutzt, um über die EU Gesetze durchzudrücken“
Natürlich geht das über Verordnungen. An keiner Stelle steht was von „EU-Gesetzen“. Oder sind das die Missverständnisse, die durch die Verbreitung des Deppenleerzeichens hervorgerufen werden?
Dass die EU-Kommissare nicht vom Parlement gewählt werden, war ein Fehler meinerseits. An der Tatsache, dass die Kommission sich offen antidemokratisch verhält, ändert das aber nichts.
Im Übrigen habe ich nie behauptet, dass die Regierung in Deutschland demokratisch gebildet werde. Die Wählerinnen und Wähler haben hier gerade so viel Einfluss, dass man es als „Demokratie“ verkaufen kann. Sie wählen den Bundeskanzler nicht, die Minister nicht, auf Landesebene dasselbe in Grün, nicht einmal das eigene Staatsoberhaupt. Und wie die höchsten Gerichte besetzt werden, da kann von demokratischer Beteiligung auch keine Rede sein.
Wahlen und Abstimmungen gibt es in China auch. Das allein ist noch kein Indiz für eine Demokratie. Wie demokratisch ein Staat oder Verbund ist, zeigt sich am Ende daran, wie die Regierung die Grundrechte wahrt, umsetzt, was die Bevölkerung will, und mit Oppositionellen und Journalisten umgeht. In keiner dieser Kategorien sticht die EU-Kommission positiv hervor.
Das Problem ist doch kaum die EU … wir haben in den letzten Jahren immer deutlicher zu spüren bekommen, wie die anderen „großen Player“ ihre Märkte immer stärker schützen und abschotten, während sie gleichzeitig versuchen, die Abhängigkeiten der anderen zu verstärken – konkret meine ich die USA, aber noch deutlicher China. Ich gehe auch stark davon aus, dass gerade China mit dieser Änderungen getroffen werden soll (und sicher auch getroffen wird).
Danke .Da musste ich jetzt lange scrollen, bis ich jemanden gefunden habe, der nicht direkt EU-Bashing betreibt.
Das ist ganz klar ein Schritt, um gegen China vorzugehen.
Das ist zu begrüßen, geht aber noch nicht weit genug.
– Technologie-Exporte müssen meiner Meinung nach komplett untersagt werden.
– Lieferketten dürfen nicht von einem einzelnen Nicht-EU-Land abhängen
– Rein europäische Unternehmen müssen in öffentlichen Ausschreibungen grundsätzlich bevorzugt werden
Man kann hier ja auch Ausnahmen definieren z.B. EU freundliche Länder z.B. Japan zählen auch mit rein. Aber erstmal muss der Laden dicht gemacht werden, bevor man die Tür für manche vorsichtig wieder öffnet.
Wenn das Ganze Teil dieses verrückten Wirtschaftskrieges gegen China ist, ist die EU für mich noch dümmer, als gedacht.
In der Geschichte hat solches nicht nur noch nie funktioniert, am Ende dürften wir Europäer die Dummen sein. Zu Glauben, man könnte in der heutigen Welt sich so durchsetzen, zeigt, dass man auch eben dieser Geschichte nichts gelernt hat.
Laut WTO wird dieses Jahr 35% des Weltwirtschaftswachstum aus China kommen, 15-20% aus Indien und weitere 15% aus den süd-ostasiatischen Länder (also außer Süd-Korea und Japan). Und in den kommenden Jahren wird das wohl nicht anders sein. Das ist die Realität der Welt von heute.
Wenn wir uns China heute (und morgen Indien, Indonesien, Vietnam, den ganzen südost-asiatischen Ländern, den arabischen Länder, Brasilien, Süd-Afrika) stellen wollen (denn keines von denen ist mehr gewillt, nach unserer Pfeife zu tanzen), dann sicher nicht, indem wir mit all diesen die Wirtschaftsbeziehungen defakto beenden und in einen Wirtschafts- und Sanktionskrieg begeben.
Das geht nur indem wir in uns investieren, in Forschung, Bildung, in Infrastruktur und in die Wirtschaft. Davon sehe ich aber weder hierzulande, noch in Europa wirkliche Bemühungen, im Gegenteil. Klar, Zölle sind da billiger.
Du hast es nicht verstanden. Wirtschaftsbeziehungen werden nicht durch Zölle beendet. Schau dir doch selber an wie USA, China etc. Zölle erhebt oder die eigene Wirtschaft subventioniert (ebenfalls eine Marktverzerrung). Das ist eben deutlich komplexer als simples EU-Bashing.
Wenn Zölle erhoben werden, um heimische Produkte vor Konkurrenz abzuschirmen oder um Einnahmen zu erzielen, dann ist das nicht so.
Christopher R. hat aber explizit das Erheben der Zölle als Teil des Wirtschaftskrieges benannt. Wenn Zölle zu einem Instrument eines Wirtschaftskrieges (Neudeutsch decoupling genannt) werden, dann zielen sie genau darauf ab.
Dann hast du mich falsch verstanden. Oder ich mich nicht klar ausgedrückt.
Ich will die Wirtschaftsbeziehungen mit China nicht beenden, nur deutlich stärker reglementieren.
Produktion in China ist günstiger, sich deswegen aber von China komplett abhängig machen ist auf lange Sicht schlecht für uns. Besser wäre es in europäische Arbeitsplätze und Produkte zu investieren, anstatt unsere Technik an China zu exportieren, damit die dort die Menschen nach unseren Standards betrachtet ausbeuten.
Ich hab auch gezielt von China gesprochen, du hast dann die anderen Länder ins Spiel gebracht. China ist für mich ein Problem, weil sie unsere Werte nicht teilen. Indien und andere demokratische Länder im nahen Osten oder Asien oder Afrika oder woauchimmer. Die fallen dann unter meine definition von „EU freundlichen“ Ländern
So will man AliExpress, Joom und Co. den Hahn zu drehen.
Richtig so.
Besser teurer bei Amazon kaufen, kann Jeff mehr beiseite schaffen Dank ausgeklügelter Steuervermeidungs Tricks! 🙂
Das ist Quatsch. Die meiste solcher Ware wird ja bei Amazon Marketplace verkauft, das muss Amazon sogar kontrollieren, dass entsprechende Steuer angemeldet wird.
Mit Fairness haben die Zölle vermutlich wenig zu tun. Es fehlt an Geldern und her gibt es 750 mio. zu holen. Es geht halt immer/meistens ums Geld, beim Konsumenten der günstig oder eben hier nicht erhältliche Artikel im Ausland bestellt, eben so wie in der Politik, hier fast ohne Einschränkung. Aber ich finde viele Artikel lohnen sich auch nicht mehr in China oder sonst so zu bestellen, sofern es diese auch hier gibt. Man spart häufig noch aber so attraktiv wie früher mal ist es schon länger nicht mehr.
Hallo Pan!K, ich habe mir das noch nie angetan selber im EU-ausland zu bestellen. Mich störte nicht daß ein Importeur hier etwas teuerrer war, als eine Direkteinfuhr, denn dafür hatte ich nicht den Verwaltungsaufwand. sich etwas z. B. beim hauptzollamt selber abholen zu müssen, evtl. die Ware dort noch vor den augen von Zollbeamten öffnen zu müssen, dann zahlen und erst dann mit nach Hause nehmen zu dürfen – allein meine Fahrtkosten und die dort verbrachte (Warte-)Zeit kosteten meist mehr als der merhpreis den ich für den gleichen Artikel bei einem hier ansässigen Importeur zahlen muß. Meine Nerven kostete dieser Mehraufwand auf jeden Fall und die sind gar nicht mit Geld zu bezahlen. Ich habe privates „ich führe selbst ein um zu sparen“ immer für eine Milchmädchenrechnung gehalten. Generell zu der Argumentation man müsse sich vor ausländischen Staaten und ihren wirtschaftlichen Interessen schützen: China immer wieder – wie hier auch in einigen Kommentaren – als eine Art „Feindesland“ zu diffamieren ist leider wohl inzwischen en Vogue … an dieser Haßkultur die für alles und jedes , auch für markteinschränkungen für Firmen wie Huawei , herhalten muß mag ich mich nicht beteiligen. Auch für Staaten gilt die Unschuldsvermutung . Noch hat china Europa nicht angegriffen. Was sie im Innern machen ist erst mal eine innere angelegenheit eben dieses Landes. Ich möchte auch nicht daß uns andere Länder dreinreden wie wir unsere inneren Angelegenheiten handhaben. Aber diese Haßpropagangda ist oft leider willkommenes Argument für Beschränkungen des Handels. Aberr wie gesagt: mich ärgert dann der mehrbetrag den ich wegen des Zolls auch noch zahlen muß, aber das regelt wie alles mein Importeur für mich . Durch den evtl. Verzicht auf eigenimport den das für einige hier zu bedeuten scheint entgeht mir nix.
Meine letzten zwei Bestellungen aus China sind ohne irgendwelchen Aufwand in der DHL-Packstation gelandet.
Du meinst nicht-EU-Ausland oder?
@André: Wie es mit Filmen aussieht, weiß ich nicht, aber auf „Bücher, Broschüren und ähnliche Drucke, auch in losen Bogen oder Blättern“ fällt kein Zoll an, nur EUSt.
Ich würde mir wünschen, dass der Zoll endlich die elektronische Anmeldung von Kleinsendungen für Privatpersonen ermöglicht. Es ist immer wieder ärgerlich Gebühren an DHL, Fedex etc. zahlen zu müssen, wenn man die Zollanmeldung auch selbst erledigen könnte. Erst letztens wieder Ärger mit DHL Express gehabt, die zwei Wochen brauchten um eine Sendung aus den USA abzufertigen – ich wäre auch persönlich zum Flughafen gefahren um die Sendung anzumelden, statt dessen zigmal mit der Hotline telefoniert und Emails hin und her geschickt
Ich habe weniger ein Problem mit den Zöllen an sich, sondern eher mit dem Umstand, dass ich erst scheinbar eine mehrjährige Ausbildung als Speditionskaufmann absolvieren muss, um mich durch den ultrabürokratischen Wust von Formularen durchwühlen zu können, die man für eine Zollerklärung braucht.
Habe erst kürzlich ein Paket aus den USA erhalten – es war der reinste Albtraum.
Hier wäre dringend mal eine Entbürokratisierung angezeigt.
Wie teuer was dein Paket?
Ich bestelle immer wieder bei Amazon US oder UK, allerdings alles unter 100€, da zeigt Amazon nur, wieviel der Versand mit Einfuhrumsatzsteuern extra kostet, das war’s.
Der Hauptgrund für die Erhebungsgrenze ist doch eigentlich (hoffentlich), dass die Prozesskosten die Einnahmen nicht übersteigen sollten – wenn das mit dem neuen System sichergestellt ist und alle existierenden Freihandels-/Präferenzabkommen korrekt berücksichtigt werden, warum nicht?
Vllt. motiviert das ja auch, Produktionsstätten wieder in den eigenen Zollbereich zurückzuholen…
Wenn es nur der Zoll wäre! Das Ganze wird dann sicher wieder in den Händen irgendeiner „Dienstleistungsfirma“ (aka DHL etc.) landen, die dann neben der Erhebung von EUR 1.23 Zoll noch EUR 39.73 „Bearbeitungsgebühren“ kassieren.
Das nervt heute schon tierisch.
Selbstanmeldung geht ja auch. Oder Handelsplattformen die das direkt integrieren, siehe z.B. Aliexpress. Noch entspannter als früher.
Solange der Zoll sein ATLAS-IMPOST Portal nicht für den gemeinen Bürger freigibt (die Freigabe wurde mittlerweile auf „unbekannt“ verschoben) ist die Selbstverzollung leider noch relativ umständlich.
Ich vermute das man (DHL/Post) gemerkt hat das man mit den 6,5€ ganz gut zusätzlich verdient und den Zoll gebeten hat sich mit dem ATLAS-IMPOST Portal doch etwas Zeit zu lassen.
Bei AliExpress einzukaufen haben wir aufgehört, nachdem die Post die Bearbeitungsgebühr eingeführt hat.
Daher dachte ich, egal, es geht mich nicht an, bis du Comics und Filme erwähnt hast.
In der Tat kaufte ich im Ausland Playstation-Spiele, da sie in Deutschland entweder viel teurer oder gar verboten bzw. beschnitten waren, wie z.B. Borderlands oder Wolfenstein.
Da bist du aber einem Irrtum aufgesessen. Aliexpress führt für dich in den allermeisten Fällen die Abgaben ab und nimmt die Verzollung vor. Wird dann irgendwo in Europa ins Postsystem geworden, mit Zoll hat man da gar nichts mehr zu tun.
Faire Sache, aber ein Schritt, von dem ich weniger begeistert bin!
Das Ziel dahinter ist klar:
Das importieren so unattraktiv gestalten, das alle nur noch brav in der EU kaufen.
Das sind Verbrecher Methoden! Mit welcher Berechtigung meint man uns den Import überhaupt in Rechnung stellen zu dürfen? Schließlich sind wir doch angeblich freie Menschen! Ein freier Mensch kann einkaufen wo er will, ohne dass ein Dritter, unbeteiligter, noch Mal zur Kasse bittet! Die Mafia wäre glücklich wenn sie solche Möglichkeiten hätte!