EU-Kommission leitet Verfahren gegen Temu ein
Dass die EU-Kommission Shops wie Temu und Shein beäugt, ist seit längerem bekannt. Nun wird es konkreter, denn die EU-Kommission hat ein förmliches Verfahren gegen Temu eingeleitet. Grundlage ist das DSA.
Die EU-Kommission hatte den chinesischen Shop Temu im Mai offiziell als sehr große Online-Plattform (VLOP) im Rahmen des Gesetzes über digitale Dienste (DSA) benannt. Nach der Benennung als VLOP musste Temu innerhalb von vier Monaten ab seiner Benachrichtigung (bis Ende September 2024) die strengsten Vorschriften des Gesetzes über digitale Dienste einhalten.
Dies beinhaltet die Pflicht, alle systemischen Risiken seiner Dienstleistungen, wie den Verkauf gefälschter, unsicherer oder illegaler Produkte sowie Produkte, die geistige Eigentumsrechte verletzen, angemessen zu bewerten und zu reduzieren. Hat man wohl nur so semi durchgezogen, zumindest glaubt die EU-Kommission das.
Die Untersuchung wird sich auf mehrere zentrale Bereiche konzentrieren. Zunächst geht es um die Systeme, die Temu eingerichtet hat, um den Verkauf nicht konformer Produkte in der Europäischen Union zu verhindern. Dazu gehören Maßnahmen, die verhindern sollen, dass suspendierte Händler, die zuvor gegen die Vorschriften verstoßen haben, erneut auf der Plattform aktiv werden, sowie Systeme, die das erneute Auftauchen nicht konformer Waren unterbinden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Risiken, die mit der suchterzeugenden Gestaltung des Dienstes verbunden sind. Dies umfasst spielähnliche Belohnungsprogramme, die potenziell negative Auswirkungen auf das körperliche und geistige Wohlbefinden der Nutzer haben können. Die Untersuchung wird prüfen, welche Systeme Temu implementiert hat, um diese Risiken zu mindern.
Ein dritter Bereich betrifft die Einhaltung der Verpflichtungen gemäß der Digital Services Act (DSA) in Bezug auf die Empfehlungsmechanismen von Temu. Hierbei ist wichtig, dass Temu die Hauptparameter ihrer Empfehlungssysteme offenlegt und den Nutzern mindestens eine einfach zugängliche Option bietet, die nicht auf Profiling basiert.
Schließlich wird die Einhaltung der DSA-Verpflichtungen untersucht, die Forschern den Zugang zu den öffentlich zugänglichen Daten von Temu gewähren sollen.
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Oder anders formuliert: Das wäre ja noch schöner, wenn der gemeine Pöbel dank Temu günstig einkaufen könnte! Der soll gefälligst ein Vielfaches für dasselbe Produkt bezahlen, weil es jemand anders importiert hat!
Genau. Alle doof. Kein Gehirn, keine Selbstdisziplin: Aber das regelt zum Glück die EU, damit die dummen Schafe nicht von Temu über den Tisch gezogen werden. Denn selber denken ist zu gefährlich. Zum Glück steht die EU für umfassende Bürgerrechte und Konsumentenschutz. Dass sie sich in Richtung eines übergeordneten Polizeistaates entwickelt, sieht nur so aus. Alles wird gut!
Volle Zustimmung!
Besser kann man es kaum formulieren!
Wikipedia: „Abhängigkeit, auch Sucht, bezeichnet das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand.“ Mit anderen Worten: Selbstdisziplin hört bei Sucht auf! Dass die EU davor schützen möchte finde ich gut.
Wenn Temu „gefälschte, unsichere oder illegale Produkte sowie Produkte, die geistige Eigentumsrechte verletzen“ verhindern/vermindern würde, wären sie auch nicht mehr so billig. Oder was glaubst Du, warum die so Billig sind?
Selten so einen undifferenzierten, plumpen Kommentar gelesen. Problem nicht verstanden. Aber wieder schimpfen.
Du solltest schon differenzieren: Was, wenn der minderwertige, ungeprüfte Elektronikschrott beim Nachbarn einen Brand auslöst, der auch deine Familie bedroht? Wirklich absolute, unbegrenzte Freiheit ist auch nicht für alles die Lösung.
Du meinst exakt denselben minderwertigen, ungeprüften Elektroschrott, der auch bei Amazon durch die Dropshipper teurer verkauft wird, wo du sicher auch einkaufst oder?
geht’s hier nicht eigentlich nur um die richtung „suchterzeugende“ werbespielchen, diebstahl von geistigem eigentum und gefälschte artikel?
und als direkte antwort: natürlich sind viele leute doof, schaden sie sich doch indirekt selber, indem sie china stärken und europa schwächen … wegen ein paar cent für zeug, dass man meistens nicht mal wirklich braucht.
bevor ich pers. dort einkaufen würde, würde ich einfach verzichten. egal, ob mir das geld fehlt, oder ich einfach kein fan von „marktmacht-kriegen“ bin.
only my 2 (€)cents
Alles kommt aus China, ob du das nun über Temu kaufst oder über Amazon, Apple.com oder store.google.com. Da quasi alles in China produziert wird kommt eben quasi alles aus China. So ist das halt.
Es gibt Sachen, die (zufällig) aus China kommen, und Sachen, die wirklich aus China kommen.
Bei ersteren gibt es schon noch und wieder vermehrt auch andere Herkunftsländer wie Japan, Korea, Taiwan, Vietnam oder Indien (erweist sich aber zunehmend als Rohrkrepierer).
Temu? ist das nicht der Markenshop von Amazon? Spaß beiseite aber vielleicht sollte man man diesen Shop gründlich untersuchen bevor man über Temu nur meckert, denn viele Artikel die es be Twmu gibt, gibt es bei Amazon. Ergo ist die Frage erlaubt, ob dies dann alles so original ist? Nein, denn vieles ist Mist, großer Mist bei weit überhöhten Preisen. Naja das ein Themen, das nie enden wird und hier fährt die EU eindeutig eingleisig, was falsch ist.
Wenn, dann sollte man genug Mut haben.
Das ist schon alles original. Also kp wir haben ein paar Milliarden Einwohner. Was denkt ihr wie viele Fauxwood Gartenzwergfabriken benötigt werden? Vielleicht 5 oder so. Davon sind drei in China, eine vielleicht in Myanmar und eine noch irgendwo.
Jeder Fauxwood Gartenzwerg wird schon aus einer dieser Fabriken stammen, egal was da für ein Label drauf steht. Insofern sind das alles Originale 😀
Das Problem ist einfach das viele beim Online Einkauf nicht überlegen. Klar bekommt man bei Temu auch qualitativ „hochwertige“ Waren. Aber viele Bewertungen etc… sind auch wie bei Amazon einfach nur gekauft und gelogen. Augen auf, egal wo man im Internet einkauft.
Bin zwiegespalten – zwar sollte man nicht alles verbieten und kontrollieren, andererseits muss auch etwas gegen Plastikmüll und elektrisch nicht sichere oder anderweitig schädliche Produkte unternommen werden.
Jedenfalls kam mir in Zusammenhang mit der EU – in diesem Fall – folgendes Zitat aus „Flucht aus L.A.“ in den Sinn:
„Die Vereinigten Staaten sind eine Nichtrauchernation. Kein Tabak, kein Alkohol, keine Drogen. Keine Frauen, es sei denn man ist mit ihnen verheiratet. Keine Waffen, keine unflätige Sprache, kein rotes Fleisch.“ „Die Vereinigten Staaten … das Land der Freiheit.“
Bin ja generell ein Fan vom DSA.
Aber wie hier schon mehrfach geschrieben wurde, finde ich das hier im Fall von Temu nicht so sinnvoll. Dasselbe Zeug wird doch schon seit Jahren durch Dropshipper komplett überteuert auf Amazon verkauft. Wenn das dann „Qualitätsprodukte“ wären, wäre das ja noch irgendwie in Ordnung. Ist aber nicht so – es sind oft 1:1 dieselben Produkte.
Und es ist mir ehrlicherweise schleierhaft, wie man davon „süchtig“ werden kann.
Stichwort Produkthaftung und Inverkehrbringung
Gut so und Amazon sollte auch mal durchleuchtet werden. Wenn man da etwas sucht findet man fast nichts mehr ausser billigem Zeug aus China. Natürlich ist nicht alles schlecht was aus China kommt. Die gute Ware liegt dann aber auch auf westlichem Preisniveau und erfüllt unsere Sicherheitsstandards, sollte es zumindest. Die meisten grossen Hersteller fertigen auch in China. Was auch nervt ist, dass Sendungen falsch deklariert werden um so Kosten zu sparen.