EU: Einigung auf neue Regeln für Autorecycling und Kreislaufwirtschaft


Neues aus der EU: Parlament und Rat haben sich auf vorläufige Vorschriften für den Automobilsektor geeinigt. Dabei geht es um den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs, vom ersten Entwurf bis zur finalen Verschrottung. Angesichts von 285,6 Millionen Fahrzeugen auf den Straßen der EU, von denen jährlich etwa 6,5 Millionen ihr Lebensende erreichen, soll das Design künftiger Modelle die Entnahme von Teilen für die Wiederverwendung und das Recycling erleichtern.

Die Einigung sieht verbindliche Ziele für den Materialeinsatz vor. Sechs Jahre nach Inkrafttreten der Regeln müssen Neuwagen zu 15 Prozent aus recyceltem Kunststoff bestehen, nach zehn Jahren steigt dieser Wert auf 25 Prozent. Ein Fünftel dieser Menge muss dabei aus einem geschlossenen Kreislauf stammen, also direkt aus Altfahrzeugen oder deren Teilen gewonnen werden. Ziele für recycelten Stahl und Aluminium will die Kommission erst zwei Jahre nach Start der Verordnung festlegen, nachdem Machbarkeitsstudien abgeschlossen sind.

Für die Hersteller bedeutet das mehr Verantwortung. Drei Jahre nach Start der Regelung müssen sie die Kosten für Sammlung und Verwertung der Altfahrzeuge tragen. Vor dem Schreddern oder Pressen ist die Entfernung bestimmter Teile sowie aller Flüssigkeiten und Gefahrstoffe Pflicht. Nationale Behörden sollen zudem Strategien entwickeln, um illegale Aktivitäten bei der Entsorgung aufzudecken.

Auch beim Verkauf von Gebrauchtwagen ändern sich Details. Um unnötige Bürokratie zu vermeiden, müssen Händler lediglich nachweisen, dass es sich nicht um ein Altfahrzeug handelt oder eine gültige Hauptuntersuchung vorliegt. Privatpersonen betrifft dies nur, wenn das Fahrzeug ein wirtschaftlicher Totalschaden ist oder der Verkauf ausschließlich online stattfindet. Ein Exportverbot für nicht verkehrstüchtige Fahrzeuge soll zudem verhindern, dass Schrott ins Ausland verschoben wird; dies greift fünf Jahre nach Inkrafttreten.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

Keine Kommentare

  1. Für wen gelten diese Regelungen? Für alle KFZ, die in der EU verkauft werden sollen? Die in der EU produziert werden? Nur für Hersteller mit Hauptsitz in der EU?

    Desweiteren doch schon wieder bescheuert, dass Schrottreifen Autos nur nicht aus der EU exportiert, aber importiert werden dürfen. Das Geschäft zwischen den USA und Litauen lässt grüßen, wo man die Totalverluste aus den USA in Europa wieder zusammenflickt und an Europäer verkauft.

    Regulierungswut noch und nöcher.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht. Es besteht kein Recht auf die Veröffentlichung eines Kommentars.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Kommentar-Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.