Energiepreise 2025: Gemischte Aussichten für Verbraucher
Die Energiepreislandschaft in Deutschland zeigt für das kommende Jahr ein differenziertes Bild. Während beim Strom positive Signale zu verzeichnen sind, bleibt die Situation bei Gas weiterhin angespannt. Eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals Verivox, die auf den Preisankündigungen von über 1.100 Grundversorgern basiert, gibt Einblick in die Entwicklungen.
Im Stromsektor zeichnet sich eine erfreuliche Tendenz ab. 280 Grundversorger haben Preissenkungen um durchschnittlich 10 Prozent angekündigt. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bedeutet dies eine jährliche Ersparnis von 189 Euro. Von dieser Entwicklung profitieren etwa 1,8 Millionen Haushalte. Die Gründe für diese Preisreduzierung liegen in den gesunkenen Einkaufspreisen an der Strombörse. Der Preis pro Megawattstunde ist von 164 Euro im Jahr 2023 auf 102 Euro im Jahr 2024 gefallen.
Die Situation beim Gas gestaltet sich komplexer. 64 Versorger haben Preiserhöhungen von durchschnittlich 18 Prozent angekündigt. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeutet dies Mehrkosten von 416 Euro pro Jahr. Gleichzeitig senken 211 Anbieter ihre Preise um durchschnittlich 12 Prozent, was einer Entlastung von 381 Euro entspricht. Natürlich muss man auch schauen, wie man selbst haushaltet. Nachdem ich aufgrund niedriger Preise lange nicht so darauf geachtet habe, was ich Gas-technisch verballere, habe ich das nun recht genau im Blick. Fazit: Wesentlich weniger verbraucht und somit Geld zurückbekommen.
Bemerkenswert sind die deutlichen Preisunterschiede zwischen Grundversorgung und alternativen Anbietern. Bei Gas kostet eine Kilowattstunde in der Grundversorgung durchschnittlich 14,2 Cent, während der günstigste überregionale Anbieter 9,2 Cent verlangt. Bei Strom liegt die Differenz zwischen 43,5 Cent in der Grundversorgung und 26,9 Cent beim günstigsten Alternativanbieter.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Preisentwicklung. Die Netzentgelte für Strom sinken bundesweit um 2,5 Prozent, während sie beim Gas um 21 Prozent steigen. Die CO2-Abgabe erhöht sich von 45 auf 55 Euro pro Tonne. Auch Umlagen wie die Gasspeicherumlage und die Offshore-Umlage tragen zu den Preisveränderungen bei.
Die Großhandelspreise zeigen einen positiven Trend. Am Spotmarkt ist der Gaspreis von 41 Euro pro Megawattstunde im Jahr 2023 auf 32 Euro im Jahr 2024 gefallen. Diese Entwicklung spiegelt sich jedoch nicht vollständig in den Endkundenpreisen wider.
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Hoffe ich doch einmal das der Strompreis wieder sinkt.
Aktuell steigen die Preise ja wieder deutlich
Mein, nicht soo billiger, Ökostrom Anbieter Green Planet hat gerade die Preise zum 1.1 auf 30,36ct. pro kWh gesenkt (13,90 Grundpreis im Monat). Finde ich fair.
Man muss immer vergleichen, dann zahlt man auch nicht soviel wie der Durchschnitt.
Ich habe noch nie mehr als 5,x Cent pro kWh Gas bezahlt, bis heute nicht und mein aktueller Vertrag läuft wieder bis April 2025 mit Preisgarantie.
Bei Strom aktuell 24 Cent pro kWh, Preisgarantie bis Februar 2026.
Die Börsenpreise schwanken und die Anbieter geben das im Preisvergleich weiter und wenn’s gerade runter geht muss man zugreifen und mit möglichst langer Preisgarantie bestellen, das geht oft bis zu 12 Monate im Voraus, man muss nicht genau dann neu abschließen wenn der alte Vertrag ausläuft, das geht eben auch vorher schon.
Sowohl bei Strom als auch bei Gas sind lt. Bundesnetzagentur jeweils ca. 2/3 der Deutschen (bei Gas etwas mehr als bei Strom) nach wie vor bei ihrem Grundversorger. Mit Gas kenne ich mich nicht so aus, von daher weiß ich nicht, ob tatsächlich jeder Gaskunde die Möglichkeit hat, zu einem alternativen Anbieter zu wechseln. Bei Strom ist das der Fall.
Spannenderweise hat sich daran auch durch den Krieg nicht wirklich wesentlich was geändert. Ja, es gab ein (rückblickend betrachtet aber gar nicht mal so wahnsinnig großes) Zeitfenster, wo ein Wechsel nicht sinnvoll oder mangels Alternativangebote auch gar nicht möglich war, aber das ist ja nun auch schon längst wieder vorbei. Trotzdem hängen weiterhin ungefähr genauso viele Menschen beim Grundversorger ab wie schon seit geraumer Zeit.
Da diese 2/3 der Menschen nicht ausschließlich aus Gutverdienern und alten Menschen, die nicht wissen, dass sowas möglich ist, bestehen werden, ist mein persönliches Fazit, dass Strom und Gas offenbar immernoch deutlich zu billig sind.
Die Schlussfolgerung ist doch Unfug, denn Grundversorger bedeutet nicht zwangsläufig den meist teuren Grundversorgungstarif zu nehmen. Recht hast du natürlich, dass noch zu selten gewechselt wird. Ich halte das aber für keine Preisfrage, sondern eine Mischung aus Mentalität, Angst, Unkenntnis und Unübersichtlichkeit. Vielleicht wäre hier eine Transparenzstelle sinnvoll, analog zum Benzinpreis, wo die Daten zu den elektronisch Tarifen zusammen laufen und per API ausgewertet werden können. Ohne dass einzelne Versorger mit wilden Einmalzahlungen, ganzjährigen Vorauszahlungen, Kooperationen mit Preisvergleichsportalen etc. pp. um die Ecke kommen können.
Es sind aber nicht 2/3 in der teuren Grundversorgung, die Anbieter haben auch vernünftige Vertragstarife. Aber ja, viele gehen das Thema Anbieterwechsel nicht an, weil sie faul sind oder denken, dass etwas schief laufen kann. Nichts ist aber einfacher und sicherer als ein Anbieterwechsel. Niemals steht man ohne Strom und Gas da und der Lieferant bleibt der gleiche, nur der Rechnungssteller ändert sich. Man wird aber verstärlt z.B bei Mediamarkt auf das Thema Anbieterwechsel angesprochen, motiviert wird man dort mit einem 150€ Coupon um zu eprimo und E.ON zu wechseln. Nicht jeder kauft gerne bei Amazon und ein wechselt über check24.
Muss ich leider widersprechen. Bei Strom kann nicht jeder auf einen alternativen Anbieter wechseln. Hier bei uns z.B., im Allgäu, gibt es exakt EINEN Anbieter der uns mit Strom versorgen kann. Dieser sitzt in Österreich (Vorarlberg). Alle anderen (deutschen) Stromanbieter können angeblich keinen Strom liefern, da Ihnen das Netz nicht gehört…
Zum Glück sind die Österreicher aber super günstig, so dass auch kein Bedarf zum wechseln besteht.
Na gut, das mit den Exklaven bzw fehlender Anbindung an das deutsche Stromnetz betrifft aber nur 0,0001% der Bürger.
Da die Netzentgelte absehbar durch die Decke gehen, wird’s auf keinen Fall günstiger. Mein Anbieter hat bereits für 2025 Korrekturen vorgenommen und den Arbeitspreis erhöht, wg. Netzentgelt. Werden erstmal die ersten Gasnetze wie in Mannheim flächendencken rückgebaut, dann werden wir restl. Gasnutzer auch da zahlen bis es quiekt oder wir quieken. Durch den Mehrbedarf an Grundlast im Winter wird der Strom dann auch nicht günstiger & wer als Mieter an der Fernwärme hängt hat eh verloren und darf v.a. eines: zahlen, zahlen, zahlen (selbst wenn er gar nicht mehr heizt, weil’s dann halt umgelegt wird). Ick freu mir!
Mit billigem russischem Gas haben wir gut gelebt – Industrie und privat. Jetzt zahlen wir uns dumm und dämlich, und statt echte Entlastung zu bringen, wie die CO₂-Bepreisung für Gas auszusetzen oder die MwSt. bei 7 % zu lassen, macht keine Partei was. Aber klar, Gaskraftwerke für Strom wollen sie trotzdem bauen – passt ja wunderbar ins Konzept!